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Mittwoch-News: das ist der Hummer, kommt die Elektromobilität oder nicht, ID.3 Enttäuschungen, Wasserstoff-Subventionen

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Nicht totzukriegen: das Phantasieren über die ökologische und ökonomische Wettbewerbsfähigkeit der Brennstoffzelle.

VW-Antworten zum kommenden ID.3

VW ID.3 – der ist noch nicht in trockenen Tüchern …

Schon vor einiger Zeit berichteten wir über die Software-Probleme beim ID.3. VW parkt die produzierten Fahrzeuge derzeit auf Halde und will im März damit beginnen, die (vorerst) endgültige Software aufzuspielen. Per Laptop. Der YouTube-Kanal Battery-Life hat gerade einen kurzen Video veröffentlich, der verschiedene Fragen zum Thema ID.3 aufgreift. Die Enttäuschung ist dem Präsentator anzusehen, wenn er über Antworten referiert, die er auf seine Fragen von VW bekommen hat. Kostprobe: das ID.3-Modell mit der größten Batterie wird nur 4 Sitzplätze haben. Aus Gewichtsgründen verzichtet VW auf den mittleren Anschnallgurt auf der Rückbank. Die First Edition wird übrigens noch ein paar andere Defizite aufweisen … Aber sehen Sie selbst.

Das ist der Hummer.

Am Ende kommen sie alle wieder. Sie erinnern sich an das Modeauto „Hummer“, quasi die Straßenversion des Militärfahrzeugs. Der war noch vor einigen Jahren in den Metropolen der Welt das absolute In-Fahrzeug. Wollte man unter Beweis stellen, wie weich man in der Birne ist, mußte man einen Hummer fahren. Am besten mit verchromten Felgen. Das betonte die „Leichtfüßigkeit“ des Fahrzeugs, das für’s urbane Überleben absolute Priorität hatte. Seit 2009 und der Pleite von GM ist es still um die Brachial-Schrankwand geworden. GM will das umstrittene Fahrzeug wieder auflegen. Möglicherweise befördert durch den „Erfolg“ des Cybertruck will man den Hummer für die 2020er-Jahre elektrifizieren. Laut electrek will GM eine Menge Geld in die Hand nehmen und in Zukunft vier elektrische Fahrzeuge in Michigan produzieren. Der „Botschafter“ für den neuen Hummer wird übrigens NBA-Star LeBron James sein …

Mittwoch-News: das ist der Hummer, kommt die Elektromobilität oder nicht, ID.3 Enttäuschungen, Wasserstoff-Subventionen

Alle großen deutschen Autohersteller haben noch einen Wasserstoff-Pkw im Portfolio …

Wasserstoff. Mit Millionen-Subventionen an die Wand

Dass der Wasserstoff immer öfter als Phantom-Technologie für Pkw erwähnt wird, Schwamm drüber. Wenn sich auf der Kostenseite nicht ein Wunder ereignet, dann ist die Technologie hier zum Scheitern verurteilt. Das mag für Lkw und andere Großfahrzeuge nicht gelten, aber der subventionierte Spritpreis von knapp 10 Euro für 1 Kilogramm Wasserstoff macht einen flächendeckenden Durchbruch erst mal unwahrscheinlich. Das wissen und wußten die Automobilhersteller eigentlich schon lange, was sie aber nicht davon abhielt hier und da Subventionen abzugreifen. Die Wirtschaftswoche hat da ein paar Zahlen zusammengestellt. Kostprobe: „Ein Wasserstoffauto verschlingt drei Mal mehr Energie als ein Elektroauto mit Batterie, ist also für die meisten Anwendungszwecke ökologisch und ökonomisch unsinnig“. Es folgen ein paar Beispiele, die den Verantwortlichen eigentlich die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste. Aber was solls …

“Hydrogen fuel cells, I think that they're extremely silly” –Elon Musk, co-founder and CEO at Tesla

“Elon Musk is right — it’s better to charge the electric car directly by plugging in” –Yoshikazu Tanaka, chief engineer at Toyota pic.twitter.com/dV9E2CFAqQ

— Alexandre J. Tourville (@ajtourville) January 11, 2020

„Ob die Elektromobilität kommt, muss sich erst noch zeigen“

Lassen Sie diesen Satz sacken. Der ist nämlich nicht nur in den Diskussionsforen der sozialen Medien immer noch überall zu lesen. Auch eine ganze Reihe von CEOs der klassischen OEMs scheinen gerne nach dieser Devise ihre Firmenpolitik auszurichten. Dabei, und das schreibt Axel Voigt von cleantechnica, ist schon lange klar, dass es nicht um das „Ob“ sondern um das „Wann“ geht (dazu haben wir vor einem Jahr eine schöne Popcorn-Analogie gehört…). Als Beweis führt er die Entwicklung in den Niederlanden (allein über 16.000 Model 3 im vierten Quartal 2019), Norwegen, den USA und China an. Die sind in der Tat die Highlights der Elektromärkte. Seine Betrachtung liest sich wie eine Abrechnung mit der deutschen Automobilindustrie. Ganz Unrecht hat er nicht. Bis auf VW hat offensichtlich noch kein CEO die zukünftige Relevanz der Elektrifizierung erkannt. Die Details.

Oh, und einen haben wir noch: „Ohne Planwirtschaft ist das E-Auto chancenlos“

Das versucht gerade Olaf Preuß von der Welt zu beweisen. Seine These: wo weniger gefördert wird, sinken die Absatzzahlen. Das stimmt sogar, denn das CAM, das Center of Automotive Management hat gerade seinen Electromobility Report 2020 veröffentlicht, und der scheint die These zu unterstützen. So ging in China nach Aufhebung der E-Fahrzeugförderung der Marktanteil an Stromern von 4,5 auf 4,7 Prozent zurück. Äh, Moment mal, so stimmt das nicht. Denn: der Kfz-Gesamtabsatz sank mit 8 Prozent noch stärker als der E-Fahrzeugverkauf.

Nach der Zulassung von 16.000 #Tesla in q4 Niederlande, bahnt sich nun in #China ein neuer Rekord an. Nach dem Start der #GF3 wurden 10.000 und derzeit gehen 1.200 Fahrzeug Bestellungen pro Tag ein. Neben der Förderung von 6.500 $, hat auch Tesla den Fahrzeugpreis massiv gesenkt.

— michael müller (@mikel_red) January 14, 2020

China geht als Beleg schon mal nicht durch, Herr Preuß. USA: Dort sank der Stromer- und PHEV-Anteil tatsächlich von 2,1 Prozent auf 1,9 Prozent. Allerdings boomen sowohl in den USA also auch in China nach wie vor die Tesla Model 3-Fahrzeuge. Und die sind mal nicht billig. Möglicherweise spielt das Gesamtpaket auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. In allen anderen Ländern, wie Norwegen, Niederlande, Großbritannien und Deutschland nahm der Marktanteil zum Teil (Niederlande) vehement zu. Zugegeben. Auch in den Niederlanden waren Einmaleffekte nicht zu unterschätzen. Der Steuervorteil für E-Fahrzeuge sinkt ab diesem Jahr. Aber „chancenlos“? Och, Herr Preuß, da woll’n wir mal nicht so hysterisch sein, oder? 

Fotos: istock, BMW, Toyota, VW

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