Tesla Modellpflege: was bringts bei der Reichweite?
Facelift und Modellpflege ist das eine, neue Reichweitenangaben sind das andere. Aber wie wir alle wissen, bilden WLTP- oder EPA-Daten eben kaum die Realität ab. Da sind Tests vonnöten, die mal wissenschaftlicher und mal weniger wissenschaftlich sind. Fakt ist: mit den neuen 2021-Modellen zeigen die Kalifornier, dass Modellpflege nicht unbedingt zu höheren Preise führen muss. Im Gegenteil. Dank der stetig fallenden Batterie-Pack-Preise, sind in Zukunft tatsächlich größere Sprünge bei den Elektroautoherstellern möglich.
Wenn dann noch die typische Tesla-Eigenart der stetigen Verbesserung dazukommt, dann bekommen Modelljahrgänge einen ganz anderen Stellenwert. Der Youtube-Kanal „Instadriver“ hat sich ebenfalls der Modellpflege angenommen. Aber statt sich nur mit irgendwelchen kosmetischen Dingen aufzuhalten, fuhr man gleich mal ein paar Testrunden (ganz unwissenschaftlich freilich) um einen Trend sichtbar zu machen. Und ja, die Wärmepumpe bringt in der Tat was. Und ja, auch bei der Effizienz konnte Tesla nachschärfen. Vor allem der Stromverbrauch bei 100 km/h mit nur 14,9 kWh dürfte viele überraschen, zumal die Tester hier bei einer Temperatur von nur 6°C unterwegs waren. Sensationell. Vor dem Hintergrund zahlreicher Newcomer muss man einfach zugeben: die Kalifornier sind derzeit kaum zu stoppen und zu toppen. Das Gesamtpaket Tesla ist nicht nur gut, es wird auch noch ständig besser.
Audi will wieder in den Rallye-Sport einsteigen …
… soweit so gut. Lichtblick könnte das Jahr 2022 werden, wenn die Ingolstädter mit einem „innovativen Prototyp“ bei der berühmten Rallye Dakar an den Start gehen wollen. Und ja, innovativ könnte das durchaus sein, denn Audi möchte beweisen, dass man diese Extremrallye auch mit einem alternativen Antriebskonzept meistern kann. Der Beitrag der Ingolstädter soll elektrisch erfolgen.
Audi hat in der Vergangenheit schon so einiges ausprobiert. So startete man 1981 mit dem Ur-Quattro im Rallyesport, 2012 gelang der erste Sieg mit einem Hybrid-Rennwagen bei den 24 Stunden von Le Mans. Seit 2014 ist man zudem bei der Formel-e erfolgreich unterwegs. Zunächst als Unterstützer für das ABT-Team und seit 2017 auch mit vollem werkseitigen Einsatz. Da liegts auf der Hand, auf der Rallye Dakar vollelektrisch zu starten. Allerdings wird das erst 2022 der Fall sein, dann wird auch der Tesla Cybertruck bereits auf dem Markt sein. Den könnten wir uns durchaus auch als US-Beitrag dort vorstellen …
Bosch C.A.R.E.-Diesel
Die ADAC-Meldung ist nicht neu. Bereits 2018 teilte Bosch Automotive mit, dass die Geschäftsführer mit 100% regenerativem Diesel unterwegs seien. So wurden die Fahrzeuge am Standort Feuerbach, Schwieberdingen und Hildesheim bereits mit bis zu 33% mit regenrativem Diesel betankt. Schon damals wollte Bosch diese regenerativen und synthetischen Kraftstoffe an alle seine deutschen Werk-Tankstellen bringen. Von der Quelle zum Rad reduzierte sich mit dem Einsatz des C.A.R.E.-Diesels die CO2-Ausstoss-Bilanz der Fahrzeuge bereits um zwei Drittel (65 Prozent). Aber schon damals kämpfte das Unternehmen beim Bund darum, dass, so Volkmar Denner, „synthetische und regenerative Kraftstoffe (…) in der CO₂-Flottenregulierung für Pkw und Lkw angerechnet werden (sollten).“ Dabei steht C.A.R.E. für CO₂-Reduction (CO₂-Reduzierung), Arctic Grade (Kältebeständigkeit), Renewable (Erneuerbarkeit), Emission Reduction (Emissionsreduzierung).
2020 hat man nun nach eigenen Angaben noch eine Schippe draufgelegt und auch noch speziell beschichtete Bremsscheiben an den Prototypen verbaut. Die sollen das Feinstaub-Problem lösen. Darüber hinaus soll der 2020er-Prototyp auf Golf VII-Basis auch noch weniger Stickoxide ausstossen, ja dabei sogar erheblich unter den neuesten Forderungen der eventuell kommenden Euro-7-Norm bleiben. Der Aufwand indes ist und bleibt immens und es ist fraglich, ob der zukünftige Einsatz sich überhaupt finanziell lohnen wird. Und bekanntlich ist die Herstellung von E-Fuels aus Wasserstoff infolge des immensen Energiebedarfs kaum eine Option für Pkw. Beim Bund bleibt man deshalb zurecht skeptisch.
Alle reden von EuroNCAP, dabei ist der Green NCAP auch immens wichtig!
Nanu? Green NCAP? Was ist das denn? Die Website erklärt das folgendermassen: „Ziel des Green NCAP ist es, so viele Autos wie möglich zu bewerten, eine breite Palette von Fahrzeugen abzudecken und die Verbraucher über die beliebtesten Modelle zu informieren. Demnächst werden Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEV) hinzukommen, da dies ein wichtiger Sektor für diejenigen ist, die sich für sauberes Autofahren interessieren.“ Die Fahrzeuge werden übrigens nicht von den Herstellern zu Verfügung gestellt und die Tests werden durch unabhängige Laboratorien durchgeführt. Das erklärt vermutlich auch, weshalb noch relativ wenige Fahrzeuge getestet wurden. Da hier alle Antriebsformen miteinander verglichen werden, ist es nicht verwunderlich, dass Elektroautos die Nase vorne haben. Im 2020er-Rating beispielsweise ist der Hyundai KONA in der 39,2 kWh-Version der Spitzenreiter und der Renault ZOE landet ebenfalls mit Punktgleichheit auf dem ersten Platz.
Repräsentativ ist das Ganze freilich noch nicht, denn bislang wurden nur diese zwei Elektrofahrzeuge getestet. Zum Konsortium gehören aber durchaus renommierte Unternehmen wie der ADAC, der italienische Automobilclub, die Bundesanstalt für Straßenwesen, das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur und der ÖAMTC um nur einige zu nennen.
Fotos: Youtube (Stills), Tesla, Audi, Green NCAP, Bosch
1 Kommentar
[…] eher suboptimal. Hier geht’s aber nicht um die Batterien oder Reichweiten, denn im Gegensatz zum Vergleich von Instadriver, will Bjørn Nyland hier nur den Stromverbrauch der reinen Innenraumheizung zeigen. Dass hier die […]