BYD Yuang Up: der Namensvetter des e-UP! ist eine andere Kategorie
Den Chinesen sagt man nach, dass sie gerne Dinge kopieren – in der Kultur des Reichs der Mitte offenbar eine hohe Art der Anerkennung des Originals. Im Westen sieht man das naturgemäß anders. VW hatte bis letztes Jahr den „günstigen“ Stromer e-UP! im Portfolio. Dass wir „günstig“ in Anführungszeichen schreiben, zeigt schon, was das Auto mit 32,3 kWh-Batterie und 83 PS tatsächlich war – recht teuer. Er kostete zuletzt vor Boni fast 30.000 Euro. Ohne staatliche Subventionen hätte vermutlich niemand auch nur im Traum daran gedacht für ein Auto mit 7,2 kW AC- und 37 kW DC-Laden so viel Geld auszugeben. Citystromer hin oder her.
BYDs Up ist anders
Der von BYD vorgestellte Yuan Up ist ein SUV der dortigen A0-Klasse und basiert auf der jüngsten e-Plattform 3.0 des Unternehmens. A0-Klasse bezieht sich hier auf einen Radstand zwischen 2,2 und 2,5 Metern. Mit einem Startpreis von umgerechnet 13.000 Euro ist der mit 4.310 mm Länge gar nicht so kleine China-Up ein vollwertiges Auto in der Golf-Klasse. Zum Vergleich: der VW e-UP! hatte eine Länge von 3.600 mm und einen Radstand von 2.417 mm.
Einstiegsversion und zwei weitere Varianten
Die Einstiegsversion verfügt über eine 32-kWh-Bladebatterie und soll so eine CLTC-Reichweite von 301 Kilometern erreichen. Die beiden anderen Versionen für 14.000 bzw. knapp 16.000 Euro verfügen über eine Batteriekapazität von 45,1 kWh und eine jeweilige Reichweite von 401 Kilometern. Da BYD selten die maximale Ladeleistung angibt, muss mal wieder die Ladezeit von 30 bis 80% herhalten. Die beträgt 30 Minuten. Mithin ist der chinesische Up also auch kein Performance-Stromer.
Leistung
Der kleine Yuan Up verfügt über 95 PS bei 180 Nm Drehmoment, die großen Varianten über ansehliche 175 PS bei 290 Nm. Da klappt dann der Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,9 Sekunden. Das braucht auch ein VW ID.3 Pro S 4Sitzer. Der VW e-UP! lag da bei 11,9 Sekunden.
e-engine meint: Die Preise für die Varianten sind wie immer ohne MwSt. – Trotzdem ist es erstaunlich, was BYD für bis zu 16.000 Euro auf die Beine stellen kann, vor allem, wenn man den Youtube-Beitrag von Wheelsboy ansieht. Der BYD Yuan Up ist ein vollwertiges Auto, das nicht nur in der City heimisch sein muss, für die Langstrecke allerdings eher ungeeignet ist. Die Erwartungen der Chinesen sind indes hoch: Man habe sich laut CNEVPOST ein Ziel von 4 Mio. Einheiten gesetzt und habe den Lieferanten sogar eine Umsatzprognose von 4,2 Mio. gegeben. Erstaunlich ist auch das Infotainment, das typisch für Chinesen eine Menge Features aufweist. Man wolle vor allem ein jüngeres Publikum mit dem Auto ansprechen. Ob und wann der Yuan Up nach Europa kommt, ist nicht bekannt.