Elch- und Wedeltest: Aiways U5 schlägt BMW iX
Wenn km77.com seine Elch- und Wedeltests macht, müssen alteingesessene OEMs schon mal Federn lassen. Die Spanier decken jede Schwäche im Fahrwerk sofort auf und wagen schon mal Geschwindigkeiten, die für einen Ausweichgassen-Test eigentlich, sagen wirs diplomatisch, unangemessen sind. Aber auch bei normalen Geschwindigkeiten zeigen sich selbst bei Stromern, die eigentlich ob ihres niedrigen Schwerpunkts hier brillieren sollten, durchaus Unterschiede. Beispiel: Mustang Mach-E vor dem Software-Update, das unter anderem die ESP-Funktionalität verbessern soll. Die Tester von km77.com zeigten auf, dass der Amerikaner bereits bei 71 km/h an seine Grenzen stiess. Die Hütchen flogen. Um diesen Wert in Beziehung zu setzen: km77.com heißt so, weil 77 km/h beim Ausweichgassentest „obligatorisch“ angesehen werden.
Der chinesische eSUV Aiways U5
Der Aiways U5 ist keine Schönheit, aber ein Stromer, der durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis hervorsticht. Mit seiner 63 kWh-Batterie kostet der Wagen ab 39.657 Euro, vor Umweltboni und wird in Deutschland von Euronics vertrieben. Trotzdem entschieden sich in Europa nur wenige für den Stromer. Sicherheitsbedenken können es tatsächlich nicht sein, denn spätestens nach dem km77-Test ist klar: der Aiways U5 spielt in einer Liga mit, die sonst teuereren Elektro-SUVs vorbehalten ist. So erreichten die Tester mit einer Einfahrgeschwindigkeit von 78 km/h eine beachtliche Geschwindigkeit. Auf der ersten Ausweichgasse, dem Scheitelpunkt, betrug die noch 65 km/h, um dann beim Ausfahren auf 39 km/h zu fallen. Und das Mit M+S Reifen der Marke Cooper Discoverer.
Der chinesische Stromer verhielt sich bis zuletzt beherrschbar und das Fahrwerk forderte den Testern keine Heldentaten ab. Bei 79 km/h flogen zwar die ersten Hütchen, aber das Auto blieb weitgehend in der Spur. Die Tester hatten nie das Gefühl, dass sie die Kontrolle verlieren könnten. Erst bei 81 km/h war dann buchstäblich Ende Gelände. Der Stromer konnte in der dritten Gasse die Spur nicht mehr halten. Zum Vergleich: der BMW iX schaffte eine maximale Einfahrgeschwindigkeit von 74 km/h, was zwar angesichts des hohen Gewichts in Ordnung geht, aber eben weit unter dem Anspruch der Münchner bleibt.
Moniert wurden Mikro-Wankbewegungen des Aiways, die vor allem in der zweiten Gasse auftraten. Bestens zu sehen in der Zeitlupe ab Minute 1:44.
Slalom
Auch im Slalom zeigte der chinesische eSUV seine Stärken. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 65 km/h, und kaum Wankbewegungen, bewies das Auto, dass man auch mit einer solchen Karosserie flink sein kann. Auch hier schob sich der U5 VOR den BMW iX im Gesamtranking.
e-engine meint: Natürlich spielt der BMW in einer ganz anderen Klasse. Sowohl vom Design als auch vom Luxusanspruch. Positiv zu vermerken ist allerdings zugunsten des Aiways, dass man keinesfalls auf Fahrsicherheit verzichten muss, wenn man sich heutzutage für einen günstigen eSUV entscheidet. Der Aiways reihte sich beim „e-Slalom“ von km77.com, der auch PHEVs beinhaltet, damit auf dem 7. Rang ein. Kein schlechtes Ergebnis.