Mit dem ID.3 nach Geilo und zurück
Das was bei e-engine die Normrunde ist, ist bei Bjørn Nyland der Trip nach Geilo. Die Teststrecke ist recht aussagekräftig für den Stromverbrauch. Der Hinweg geht stetig bergauf und der Rückweg ist dann quasi „Downhill“. Damit lässt sich der Verbrauch recht realistisch testen, vor allem die Rekuperationsfähigkeiten eines Elektroautos sind so überprüfbar. Beim obigen Filmbericht lag die Durchschnittstemperatur übrigens bei -8°C, der Tiefstwert bei -12,5°C.
Und wie lief’s mit dem Wolfsburger Stromer? Gut. Der Durchschnittsverbrauch betrug 20,2 kWh/100 km, was ein recht guter Wert bei den niedrigen Temperaturen ist. Der XPENG G5 brauchte bei -5°C immerhin kaum mehr und auch der MG ZS EV lag in etwa auf dem selben Niveau. Zum Vergleich: der Audi e-tron 50 brauchte bei 4°C 24,5 kWh/km. Damit dürfte auch klar sein, dass Nyland bei der Geschwindigkeit nicht übertrieb. Nach so vielen Tests von verschiedenen unterschiedlichen Personen sollte niemand mehr daran zweifeln, das VW durchaus ein guter erster Wurf gelungen ist.
NHTSA modernisiert Sicherheitsstandards für autonome Fahrzeuge
Die Zukunft kommt schneller als man glaubt. Und auch das „fahrerlose“ Autofahren wird vermutlich früher möglich sein, als der Autofan das gerne hätte. Der will eigentlich weiter selbst das Steuer in der Hand behalten. Tesla als einer der Vorreiter des automatisierten Fahrens hat auf seiner Website bereits eindrucksvoll dokumentiert, dass durch Unterstützung durch den „Autopiloten“ weniger Unfälle passieren, als bei manueller Steuerung.
Dem wird nun durch eine neue Vorschrift der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) Rechnung getragen. Die Vorschrift präzisiert und erweitert die Regeln zur Crashsicherheit. Die Sicherheitsstandards für automatisierte Fahrzeuge, die ohne manuelle Bedienelemente ausgestattet sind, werden anders gefasst. Die Regel befreit beispielsweise automatisierte Fahrzeuge wie Robotfahrzeuge, die grundsätzlich ohne menschliche Insassen unterwegs sind, von den bisherigen Crashsicherheits-Standards.
„Da mehr als 90% der schweren Unfälle durch Fahrfehler verursacht werden, ist es wichtig, dass wir unnötige Hindernisse für Technologien beseitigen, die helfen könnten, Leben zu retten“, sagte der stellvertretende Administrator James Owens. „Wir wollen nicht, dass Vorschriften, die lange vor der Entwicklung von automatisierten Technologien erlassen wurden, ein unbeabsichtigtes und unnötiges Hindernis für Innovationen und verbesserte Fahrzeugsicherheit darstellen.“ Die Verordnung kann hier eingesehen werden.
Nanu? Der Dieselmotor ist noch lange kein Auslaufmodell?
Der Münchner Merkur hat gerade BMW wieder „einen Stein in den Garten geworfen“. Man berichtet über die Effizienz der modernen Diesentechnologie und zweifelt „offenkundig“ am Ende der Ära der Verbrennungsmotoren. Aufhänger ist ein Video über einen Diesel-BMW, der von einem Autofan aus UK über 1.400 Kilometer mit einer Tankfüllung nach Deutschland überführt wurde. Der Sechszylinder 7er der neuesten Generation fuhr mit 78 Litern Kraftstoff über diese Reichweite und brauchte 5,4 Liter/100 km. Laut Bordcomputer fuhr der „Bolide“ eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 112 km/h.
So schön sich der Wert liest, er ändert kaum was an der Tatsache, dass der Energieverbrauch immer noch weit höher lag, als bei einem Elektroauto bei gleicher Geschwindigkeit (und dabei ist der Energieaufwand für die Dieselproduktion noch gar nicht berücksichtigt). Von den Emissionen mal ganz zu schweigen. Und auch diese Rekordmarke zeigt letztlich nur eines: die Gaspedalbehandlung eines jeden Piloten ist direkt verantwortlich für den Sprit- oder Energieverbrauch und damit den „Ökoeffekt“!
Kommen wir zum CO2-Ausstoss pro km. Der betrug immerhin 116 g/km ohne Dieselproduktion und lag damit immer noch über dem EU-Wert von 95 g/km, der ab diesem Jahr gilt. Vergleichen wir mit einem Tesla Model 3, das bei dieser Durchschnittsgeschwindigkeit vermutlich mit rund 20 kWh auskommen dürfte. Ein Model S würde hier mit etwa 23 kWh kaum mehr benötigen. Der Energieverbrauch des BMW war also mit rund 53,2 kWh mehr als doppelt so hoch. Was sagt uns das? Verbrenner haben nicht mal bei diesen Minimalverbräuchen eine Chance, wenn’s um’s Klima geht.
VW’s EU-CO2-Pool mit weiteren „Mitgliedern“ aus China
Nach Angaben von Schmidt Automotive Research, die sich auf offizielle Dokumente der Europäischen Kommission berufen, hat der Volkswagen Konzern zum Ende des vergangenen Jahres weitere Hersteller in seinen europäischen CO2-Pool aufgenommen, nachdem im dritten Quartal des vergangenen Jahres MG Motors von SAIC hinzugekommen waren. Offiziellen Dokumenten zufolge stiessen die chinesische Aiways sowie die zu Geely gehörende London EV Company Ltd (LEVC) – der Hersteller von Londoner Taxis mit Range-Extender – sowie die in Deutschland ansässige Next.e.Go. Mobile SE, zum Jahresende 2020 zu dem Pool.
Bemerkenswert sei, so Matthias Schmidt, dass es sich bei allen Neuzugängen entweder um Range Extender (LEVC) oder um rein elektrische Kleinserien-OEMs handelt. Volkswagen hatte vor der Insolvenz von Next.e.Go.Mobile SE Pläne mit den Aachenern zusammenzuarbeiten, wobei e.Go die MEB-Plattform von VW für die eigene Nutzung lizenziert hat. Es ist unklar, ob dies unter dem neuen Firmeninhaber noch der Fall ist. Zum Pool gehören nach letzten Erkenntnissen inzwischen 13 Parteien. Darunter finden sich auch so illustre Namen wie Bughatti Automobiles SAS.
Durch das Pooling können die CO2-Emissionen der Flottenwerte „geschönt“ werden. Das funktioniert natürlich am besten, wenn die Mitglieder reine Elektroauto-Hersteller sind. FIAT-Chrysler beispielsweise bediente sich Teslas um die Flottengrenzwerte zu erfüllen. Ein nicht unerheblicher Teil des Tesla-Gewinns geht übrigens auf das Konto der Kompensationszahlungen.
Fotos: MG Motors, e-engine.de (Chart), Youtube (Stills), Tesla, istock, twitter