Mittwoch Magazin: Autodesign – wo ist das Heckfenster geblieben? DEKRA Batterieschnelltest. Elektroautostatistik in Deutschland Jan-Okt 2023. Attraktive Leasingangebote.
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15. November 2023
Freitag Special: AVATR 12 & Zeekr 007 – zwei eindrucksvolle Beispiele für Chinas Limousinen-Offensive.
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17. November 2023

Nachhaltigkeit & Formel E: Mit dem Jaguar Racingteam in Rom

Nachhaltigkeit und Autorennen? Geht sich das überhaupt aus? Unsere Gastautorin Mirella Sidro (Touremo) meint ja und hat einen (etwas anderen) Erlebnisbericht geschrieben.

Nachhaltigkeit und Autorennen? Geht sich das überhaupt aus? Unsere Gastautorin Mirella Sidro (Touremo) meint ja und hat einen Erlebnisbericht geschrieben.

Von Mirella Sidro

Und man hört doch was! Es ist definitiv ein Gerücht, die Formel E wäre lautlos. Futuristische Töne wie aus etlichen Düsen gleichzeitig gelangen zu den Ohren der Zuschauer. Auch zu uns, die im VIP-Bereich von einem Balkon aus auf eine der etlichen Kurven blicken können, während wir uns nebenbei mit Getränken, Obst und Gelato abkühlen. Auch wenn wir uns im Schatten befinden – heiß ist es trotzdem! Es ist Juli und die Temperaturen steigen auf erbarmlose 37 Grad. Auf den Tribünen um die Rennstrecke herum erkennt man nur wedelnde Fächer im Takt, sind die Zuschauer dort nicht durch eine Überdachung geschützt. Und dennoch, keiner mag das Racing verpassen.

Auf Einladung von Jaguar TSC Racing besuche ich zum ersten Mal die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft, genauer den Hankook Rome e-Prix in der italienischen Hauptstadt. Es ist das 14-te Rennen dieser Saison. Die Rennstrecke verläuft auch hier durch die Stadt. Circuito Cittadino dell’EUR ist mit 19 Umrundungen von 3,385 Kilometern eine der längsten Strecken. Der Kurs schlängelt sich rund um den Obelisco di Marconi vor der Kulisse des legendären Colosseo Quadrato.

Der Brite Sam Bird und der Neuseeländer Mitch Evans bildeten in der Saison 2023 das Fahrerteam von Jaguar TSC Racing

Die Piloten Mitch Evans und Sam Bird werden mit ihren bisher leichtesten und leistungsstärkeren Jaguar Boliden I-Type 6 auf etliche Herausforderungen stoßen. Nicht nur in Bezug auf die Strecke selbst, was Wellen, Höhenunterschiede, unebenen Untergrund anbetrifft. Auch die Hitze ist eine absolute Herausforderung für die nachhaltigen Rennmaschinen, insbesondere für deren Batterien.

Nachhaltigkeit im Formel-Rennsport? Jaguar macht es vor.

Ja, richtig gelesen! Jaguar TSC Racing startet mit einem Dreisterne-Ökozertifikat der FIA in die neunte Saison. Es geht hier um viel mehr, als nur elektrisch zu fahren, pardon, intelligent zu rasen. Denn die Formel E unterscheidet sich gänzlich von der Formel 1. Nicht nur im Sound und dem nicht vorhandenen Benzingestank. Dass dieser Race-Parfum heute gänzlich fehlt, kommt den meisten Besuchern mehr als gelegen angesichts der gnadenlosen Hitze.

Selbstverständlich werden die E-Race Cars mit Strom aus erneuerbaren Energien „betankt“. Berge von Reifenleichen? Gibt es hier auch nicht. Es sind nämlich nur zwei Sets pro Fahrer für die zwei Rennen an diesem Wochenende erlaubt. Die Boliden bestehen aus recycelten Carbonfasern und ihre sexy Folierung, natürlich auch recyclebar. Diese umweltschonende Alternative, wie sie auch in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommt, hat herkömmliche Autolacke ersetzt, ohne dass dies der Optik schaden würde.

Auch ein Racing-Stromer braucht Getriebeöl. Doch auch hier hat Jaguar die Nase vorn in Bezug auf Nachhaltigkeit. Im Einsatz kommen ab diesem Jahr wiederaufbereitete EV Hochleistungsöle.

Dicht am aufregenden Geschehen

Vor dem Qualifying wurde mir erlaubt, die Boxen zu besuchen und mit den Piloten zu sprechen. Zwei entspannte Jungs, die genauso auch als Models aus einem Männer-Lifestyle-Magazin hätten entspringen können, beantworten geduldig die Fragen der JournalistInnen, während im Hintergrund emsig die hochtechnischen Boliden auf das Qualifying vorbereitet werden. Beide erinnern sich an ihre erste Fahrt in einem E-Rennwagen.

Für mich war es ungewöhnlich, nichts zu hören“, lacht der Neuseeländer Evans, der vorher in der Formel 2 fuhr, und Sam Bird war überrascht über die Vorteile: „Aufgrund dessen, dass man emissionsfrei fährt, können wir Rennen inmitten von Städten weltweit veranstalten.

Stadtkurse sind prädestiniert für eine nachhaltige Rennsport-Zukunft. Mit der sogenannten „Race to Inspire“-Mission möchte Jaguar die künftige Generation inspirieren und positive Impulse an den jeweiligen Rennorten setzen. Auch soll damit neue Generation an Ingenieuren und Motorsportprofis initiiert werden.

Formel E-Piloten sind mehr als nur Racer – sie sind intelligente Sportfahrer und eMobility-Botschafter. Sie betreiben race energy Management und ideale Fahrtoptimierung, um die vorhandene Energie in idealer Weise zu nutzen. Der Jaguar I-Type 6 kann mit 350 kW (475 PS) Leistung eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h erreichen. Und dank eines zweiten Elektro-Motors an der Vorderachse und dem E-Triebwerk an der Hinterachse gewinnt der grüne Rennbolide durch Rekuperation doppelt so viel an Energie zurück wie sein Vorgänger.

Der Dienstwagen von Mitch Evans.

Gute Voraussetzungen für ein vielversprechendes Qualifying. Die ersten beiden Plätze werden durch Mitch und Sam besetzt. Nicht verwunderlich, ist Jaguar TSC Racing mit sieben Jahren schon lange dabei. Neben der Erfahrung konnten so auch wertvolle Daten gesammelt und ausgewertet werden. Formel E ermöglicht die Erprobung und Entwicklung neuer Elektrofahrzeugtechnologien in einem Hochleistungsumfeld. Auch ist der e-Grand Prix ein Prüfstand für Jaguars Mission „Race to Innovate“, bei der die Erkenntnisse aus „Race to Road“ und „Road to Race“ dazu beitragen werden eine elektrische Zukunft zu gestalten.

Nun geht es ans Eingemachte, das Rennen startet. Bereits in der Auftaktrunde zieht Bird an Evans vorbei und gibt seinem Teamkollegen energiesparenden Windschatten. Beide Jaguare liegen vorn und mischen auch in der Folge an der Spitze mit, bis dann ein schlimmer Horror-Massencrash passiert, in den sechs Fahrzeuge involviert sind. Der Wagen von Sam Bird ist komplett zerstört, der Pilot zum Glück nicht verletzt. Mitch Evans hingegen behält den ersten Platz – und das bis ins Ziel. Was für ein aufregendes und spannendes Rennen!

Sieger! Bis zum Schluss behauptete Jaguar-Pilot Mitch Evans die Spitze

Relaxing inbegriffen …

och der Tag ist noch nicht zu Ende. Ein Shuttle wartet schon draußen auf mich. Natürlich ist es ein I-Pace, der erste vollelektrische SUV aus dem Hause Jaguar. Ich werde zurück in mein Hotel chauffiert. Die bekannte Luxus-Hotelkette „Six Senses“ hatte erst vor kurzem sein erstes Stadt-Hotel eröffnet, nur zehn Gehminuten zum Fonte di Trevi entfernt. Dieses wunderbare Haus wurde mit Bedacht von Jaguar gewählt, hat es doch auch einen hohen Anspruch, was Nachhaltigkeit anbetrifft. Ich hatte einen Termin im Spa Bereich vereinbart, um meine sechs Sinne zu inspirieren. Aber wir haben doch nur fünf würde der Verstand nun mahnend rufen! Nein, wir haben mehr.

Das Logo des Luxus-Tempels verrät es: Es hat seinen Ursprung in den Segenszeichen, die buddhistische Mönche bei verheißungsvollen Anlässen in Thailand mit ihren Fingern machen. Die drei primären Sinne Sehen, Hören und Tasten befinden sich an der Basis der Pyramide. Die zweite Ebene steht für die Harmonie von Geschmack und Geruch. Die Spitze krönt den sechsten Sinn – die Intuition. Während ich im Ruheraum entspannt liege verarbeite ich die Eindrücke und neuen Erkenntnisse des Tages. Es ist faszinierend zu erleben, dass E-Racing einen Beitrag zu einer besseren mobilen Zukunft auf unseren Straßen leisten kann. „Die Praxis, der Meister aller Dinge“- diese Weisheit kannte schon der berühmte Kaiser Augustus vor mehr als 2000 Jahren und ihre Bedeutung wird wohl ewig bleiben, wie die Stadt Rom selbst.

Das Spa im Six Senses Rome – ein Ort, dem sogar die römischen Kaiser heute neiden würden …

Bilder: Jaguar Racing/LAT Images
Bild Hotel: Six Senses Hotels Resorts Spas

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