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5. September 2020

Freitag Kompakt: Elektroautozulassungen in Europa steigen vehement, PHEVs weiter erfolgreicher als BEVs, CSU packt Verbrenner-Prämie wieder aus

Freitag Kompakt: Elektroautozulassungen in Europa steigen vehement, PHEVs weiter erfolgreicher als BEVs, CSU packt Verbrenner-Prämie wieder aus

Elektroautozulassungen in Europa steigen vehement. Allein in Deutschland hat sich der Absatz von Stromern mehr als verdreifacht. Battery Day und kWh-Kosten für Battery-Packs. CSU-Forderung nach Subventionen für Verbrenner werden wieder laut.

Tesla Battery Day: Warum Elon Musk so aufgeregt ist.

Superlative zum „Battery Day“

Je näher Teslas ominöser „Battery Day“ rückt, desto wilder werden die Spekulationen. Vor einigen Tagen hatten wir dazu schon mal ein Video, in anderen Meldungen kochte gar die Gerüchteküche über und die Rede war von „Feststoffbatterien“ Made by Tesla. Der Youtube-Kanal „Tesla Daily“ fasste die erwarteten Anküdigungen schon mal zusammen und blieb dabei allerdings auf dem Boden der Tatsachen. Trotzdem steigt die Spannung.

Auch Cleanerwatt hat sich des Themas nun angenommen, und eröffnet die Inhaltsangabe zum Video mit einem recht vielsagenden Intro: „Elon Musk sagte kürzlich, dass der Battery Day der aufregendste Tag in der Geschichte Teslas sein würde. Warum ist Elon so aufgeregt und was da dran? Dieses Video konzentriert sich auf das Warum, und wir erklären die Bedeutung des Battery Day für den zukünftigen Erfolg von Tesla.“ Cleanerwatt begründet die Signifikanz des Battery Day auch mit der Tatsache, dass günstige Batterie-Packs Voraussetzung für eine echte Preisparität zu Verbrennern sein werden. Man rechnet damit, dass dies der Fall sein wird, wenn die kWh-Battery-Pack (nicht Zelle!) auf einem Level von rund 100 Dollar landet. Dann würden sich die Batteriekosten eines Model 3 bei rund 7.500 Dollar (derzeit rund 6.350 Euro) einpendeln. Was das für den Endpreis des Fahrzeugs bedeuten würde, muss man nicht groß betonen.

Freitag Kompakt: Elektroautozulassungen in Europa steigen vehement, PHEVs weiter erfolgreicher,

Mit 77.181 zugelassenen reinen Elektroautos hat man die Gesamtzulassungen vom letzten Jahr mit 63.281 Einheiten bereits deutlich überschritten.

Elektroabsatz in Deutschland & Europa weiter im Plus

Auch im vergangenen Monat konnte sich der Marktanteil der elektrifizierten Fahrzeuge in Deutschland weiter sehen lassen. Mit 13,2 Prozent an den Neuzulassungen war hier nochmals eine Steigerung zum ohnehin fantastischen Monat Juli sichtbar. Leider geht der Löwenanteil dabei auf das Konto der PHEV-Fahrzeuge. Mit 6,8 Prozent Marktanteil wurden 17.095 Fahrzeuge im August zugelassen. Die reinen Stromer konnten allerdings mit 16.076 Einheiten ebenfalls den zweiten fünfstelligen Monat in Folge vorweisen. Der Marktanteil wuchs auf 6,4 Prozent.

8,9 Prozent Marktanteil bis Ende 2020 erwartet

Das Center of Automotive Management rechnet deshalb auch weiterhin damit, dass sich der Absatz von elektrifizierten Fahrzeugen im Gesamtjahr 2020 auf rund 250.000 Einheiten belaufen wird. Das wäre dann ein Zuwachs von +130% zum Vorjahr. Der Marktanteil der Elektrifizierten wird dann auf 8,9 Prozent steigen. 

Gesamtmarkt weiter rückläufig

Der Gesamtmarkt hat sich weiterhin nicht erholt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wies der einen Rückgang von -20,0 Prozent auf. Außer BMW (+15,2%) und Mini (+3,3%) mussten die weiteren deutschen Marken Rückgänge hinnehmen. Vor allem Smart traf es vernichtend mit einem Rückgang von -71,1 Prozent. Aber auch Porsche (-49,5%), Opel (-46,8%), Audi (-35,0%), Ford (-26,1%) und Mercedes (-3,7%) mussten herbe Rückschlänge hinnehmen. VW ist weiterhin zulassungsstärkste Marke, verbuchte aber ebenfalls ein Minus von 16,9%.

Freitag Kompakt: Elektroautozulassungen in Europa steigen vehement, PHEVs weiter erfolgreicher, CSU will weiter Verbrenner-Prämie

Legte im August in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 453,7 Prozent zu: Tesla

Tesla legte im schwierigen Umfeld widerum zu. Mit einem Plus von 453,7% zum Vorjahresmonat kann man das durchaus als fulminanten Erfolg werten. Der Anteil der reinen Elektrofahrzeug in Deutschland hat sich im August also mehr als Verdreifacht – im Vorjahr wurden nur 5.001 Fahrzeuge zugelassen.  

In Europa ebenfalls hohe Zuwächse

Wie der Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte, betrug der Anteil der Elektroautos in Europa im zweiten Quartal 7,2 Prozent. Der hat sich damit innerhalb eines Jahres von 2,4 Prozent praktisch verdreifacht. Auch hier gibt es Einschränkungen. Der meistverkaufte alternativ angetriebene Fahrzeugtyp scheint trotz eines leichten Rückgangs das Hybrid-Elektrofahrzeug zu sein. Dessen Anteil lag bei den Neuzulassungen im zweiten Quartal mit 9,6 Prozent und damit noch über dem der reinen Stromer. 

Stefan Bratzel vom CAM sieht diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen: „Die Elektromobilität in Deutschland profitiert im Jahr 2020 erheblich von der Innovationsprämie der Bundesregierung, die die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der E- Fahrzeuge gesteigert hat und zusätzlich die Akzeptanz der E-Mobilität erhöht. Plugin-Hybride tragen dabei mit 4,8 Prozent wesentlich mehr zum Wachstum bei als reine Elektrofahrzeuge, die auf einen Anteil von 4,3 Prozent kommen. Die Automobilhersteller und die Bundesregierung müssen jedoch dafür Sorge tragen, dass die Plugin-Hybride nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf der Straße einen positiven Klima- bzw. Umweltbeitrag leisten.“

A brand new architecture for model Y in Europe . It’s not the same model Y built in USA or China . It will be radically different pic.twitter.com/Xz2GIU8oaW

— Cameron Scott (@Cameron00505690) September 3, 2020

Elon Musk kündigt radikal verändertes Model Y für Deutschland an

In einem Interview während seines Kurzbesuchs in Grünheide gab Elon Musk gestern eine Erklärung zum Model Y ab, die aufhorchen lässt. Demnach wird das Fahrzeug „radikal unterschiedlich“ zu den Versionen aus den USA oder China sein. Lassen wir uns überraschen.

Freitag Kompakt: Elektroautozulassungen in Europa steigen vehement, PHEVs weiter erfolgreicher, CSU will weiter Verbrenner-Prämie

Musste den ursprünglichen Plan verwerfen,“saubere“ Verbrenner zu subventionieren: Markus Söder. Die CSU will aber nun „nachbessern“. (Foto: BMW)

CSU besteht weiter auf Autokaufprämie für … Verbrenner?

Die Welt präsentierte gestern Morgen eine recht verstörende Meldung: die CSU hält das Corona-Konjunkturpaket für unzureichend, um den Wohlstand zu sichern. Nun fordert man unter anderem die umstrittene Prämie für Verbrenner doch noch einzuführen. Bekanntlich musste Ministerpräsident Söder seinen ursprünglichen Plan, die Kaufprämie auch auf Verbrenner auszuweiten, infolge des Widerstands von SPD und CDU-Politikern verwerfen. Seine Meinung hat er dazu natürlich nicht geändert, was im Hinblick auf die industrielle Situation in Bayern auch kein Wunder ist. Mit BMW in München und Audi in Ingolstadt befinden sich zwei große Autohersteller im direkten Einzugsbereich von Bayern. Die Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotor soll aber nur für „saubere“ Verbrenner gelten. Vor allem um den Erhalt von Arbeitsplätzen geht es dem bayerischen Ministerpräsidenten. Indessen lehnt die Kanzlerin und Daimler-Chef Ola Källenius eine weitere Kaufprämie für Automobile ab.

e-engine meint: die Beweggründe von Markus Söder sind verständlich. Er setzt, wie man aus der Staatskanzlei vernimmt, auf eine „verträgliche Disruption, die alle mitnimmt, statt harter Ideologie und Kollateralschäden“. Andererseits würde die Verbrenner-Prämie letztlich nur dafür sorgen, dass die deutsche Automobilindustrie weiter den ökologischen Umbau verzögern könnte, von Staatsgnaden subventioniert. Wie sich in den letzten beiden Monaten gezeigt hat, profitieren die deutschen Automobilhersteller aber in der Tat von der erhöhten Elektro-Subventionsprämie, vorausgesetzt, sie haben das richtige Elektroauto mit dem richtigen Preis/Leistungsverhältnis im Portfolio. Die Stückzahlen freilich sind nach wie vor zu klein. Ohne Subvention durch den Verkauf von Verbrennern stünden die großen Vier, Audi, BMW, Daimler und VW noch schlechter da. 

Fotos & Charts: BMW, Tesla, CAM, Youtube (Stills), twitter

 

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