Aus der Reihe Weitpinkeln: diesmal, VW ID.R vs McLaren 720s
Ach Top Gear. Was vermissen wir das Ursprungs-Team. Trotzdem gibt es auch in der zweiten Auflage des britischen Auto-Magazins Tester, die ein gewisses Charisma entwickelt haben. Chris Harris ist so einer. Seine Art, Fahrzeuge zupräsentieren ist durchaus unterhaltsam, wenngleich ihm natürlich der Charme der alten weißen Männer um Jeremy Clarkson fehlt. Wie auch immer. Das Leben geht weiter, und der gute alte Weitpinkelwettstreit ist inzwischen auch in der Elektromobilität angekommen. Tesla gegen wenauchimmer, Tesla hier, Tesla da, Tesla gegen M5, AMG und Hastenichtgesehen. Wird Ihnen das genauso langweilig wie uns? Danke. Deshalb ist der kleine Vergleich zwischen dem VW und dem McLaren 720s so erfrischend. Auch wenn hier Äpfel mit Birnen verglichen werden. Der ID.3 ist ein reinrassiger Rennwagen, und der McLaren, OK, OK, auf seine Weise auch. Viel Spaß.
Apropos VW: ID.3 Belastungstest im Alltag
Für ausgewählte Beschäftigte von Volkswagen Sachsen beginnt die E-Mobilität der Zukunft schon jetzt: Sie werden den vollelektrischen Volkswagen ID.3 jeweils mehrere Wochen lang im täglichen Gebrauch erproben – und das noch vor dem offiziellen Auslieferungsstart Anfang September. Insgesamt 150 der in Zwickau produzierten ID.3 wurden für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den drei sächsischen Standorten reserviert, um mit einem Alltagstest unter realen Bedingungen anonymisierte Daten zum Nutzungs- und Fahrverhalten des ID.3 auswerten zu können. Volkswagen erhält so im Verlauf der kommenden Monate kontinuierlich zusätzliche Informationen aus hunderttausenden gefahrener Kilometer. e-engine fragt sich: warum erst jetzt? Hätte man doch schon weit früher machen können, angeblich sind ja hunderte von ID.3 auf Halde gestanden …
Teslas Battery-Day wieder verschoben
Tesla ist durchaus bekannt dafür, die Spannung aufrecht zu halten. Das war in der Vergangenheit mit Lieferterminen so, und jetzt wurde der ominöse „Battery-Day“ wieder verschoben. Diesmal ist vom 15. September 2020 die Rede. Und um das Ganze noch etwas anzuheizen redet der Tesla-Chef sich womöglich wieder um Kopf und Kragen: er will im September dann auch gleich noch eine Tour durch die Produktion anbieten. Möglicherweise war das von Anfang an so geplant, und ist derzeit einfach noch nicht möglich. Wer weiß. Stattfinden wird der Battery-Day in Fremont.
Tentative date for Tesla Shareholder Meeting & Battery Day is Sept 15. Will include tour of cell production system.
— Elon Musk (@elonmusk) June 22, 2020
Ehemaliger Audi Entwicklungschef gibt laut CleanTechnica zu, dass „geschlafen“ wurde
CleanTechnicas Alex Voigt ist bekanntlich hin und wieder recht direkt – ganz im Sinne des englischen Wortes „blunt“. Bereits am 13. Juni hat er einen (seiner zahlreichen) Wut-Artikel zur deutschen Autoindustrie geschrieben. Diesmal geht’s um den Rückstand bei der Digitalisierung im Auto, speziell, den deutschen Autos. Bekanntlich gibt es noch kein deutsches Car-Betriebssystem, das die gesamte „Peripherie“ steuern kann. Resultat: ein OTA-Update (over-the-Air) ist bei deutschen Fahrzeugen im Gegensatz zu Tesla kaum möglich, und wenn, nur bei so „wichtigen“ Komponenten, wie der Infotainmentanlage. Das gibt’s zumindest bei Audi.
Apropos: der Artikel geht unter anderem auch über Peter Mertens, den ehemaligen F&E-Leiter. Der brachte es allerdings nur auf 16 Monate bei den Ingolstädtern und war bereits 2018 schon wieder draussen. Mertens wird mit dem Satz zitiert: „Ich sage dies ganz ehrlich – während ich verantwortlich war haben wir alle bis zu einem gewissen Grad geschlafen, und zwar nicht nur die Autoindustrie, sondern insbesondere die Zulieferer. “ Er fügte hinzu: „Ich habe falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben zu sehr darauf vertraut, dass die Zulieferer es irgendwie schaffen werden. “ Nun, Einsicht ist bekanntlich der erste Weg zur Besserung. In diesem Falle allerdings macht es sich Mertens zu leicht. Wenn kein Betriebssystem vorgegeben wird – und das wäre ausschliesslich die Aufgabe des jeweiligen Herstellers gewesen, dann ist es für die Contis, ZFs und Faurecias dieser Welt etwas schwierig etwas abzuliefern, das KOMPATIBEL ist und Vorteile aus der IT-Architektur ziehen kann. Letztlich bestehen die Fahrzeuge aus Komponenten, die schlicht dumm geblieben sind, weil sie untereinander nicht kommunizieren können.
Fotos: YouTube (Stills), twitter, istock, VW, Audi