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Zurück in die (Elektro-)Zukunft, Teil 3 – „La Jamais Contente“

Zurück in die (Elektro-)Zukunft, Teil 3 – „La Jamais Contente“

"La Jamais Contente", die rasende Zigarre, fuhr als erster Stromer über 105 km/h und das bereits 1899. Das war absoluter Geschwindigkkeits-Rekord und wurde durch Camille Jenatzky aufgestellt.

Zurück in die (Elektro-)Zukunft, Teil 3 – „La Jamais Contente“

Camille Jenatzi mit „La Jamais Contente“ bei einer Siegesparade am 1. Mai 1899.
(© Public Domain – Collection Jules Beau. Photographie sportive: T. 9. Année 1899 / Jules Beau : F. 32. Fête [fleurie] des Tuileries;)

Wussten Sie, dass das erste Straßenfahrzeug weltweit, das schneller als 100 km/h fuhr, ein Elektrowagen war? Wussten sie, das dies bereits im Jahr 1899, also vor über 120 Jahren geschah? Zu einer Zeit also, als Postkutschen mit maximal 10 km/h Waren und Reisende beförderten und die Reisezeit etwa von München nach Augsburg um die fünf Stunden betrug? Das extra zu diesem Zweck vom französischen Ingenieur und Rennfahrer Camille Jenatzky konstruierte Rekordfahrzeug wurde als „La Jamais Contente“ – Die nie Zufriedene – bekannt. 

Zurück in die (Elektro-)Zukunft, Teil 3 – „La Jamais Contente“

Mit dem Elektrowagen „Jeantaud Duc“ hielt Gaston de Chasseloup-Laubat im Jahr 1898 den Geschwindigkeitsrekord, der am 29. April 1899 von „La Jamais Contente“ mit 105,882 km/h um gut 40 Stundenkilometer eingestellt wurde. © Public Domain

Geschwindigkeitsrekorde sind dazu da, dass sie gebrochen werden

Jenatzky, war ein belgischer Automobilrennfahrer und Konstrukteur. Wegen seines roten Bartes und verwegenen Aussehens wurde er auch der „Rote Teufel“ genannt. Er war Chef einer Firma, die Pkw und Lkw mit Elektroantrieb produzierte, ab 1903 fuhr er für Mercedes Rennen und gewann 1903 den Gordon-Bennet-Cup. Pikanterweise war dies der erste internationale Sieg der deutschen Marke.

Jenatzky wollte mit seinem Rekordwagen den Geschwindigkeitsrekord brechen, den der Rennfahrer Gaston de Chasseloup-Laubat im Jahre 1898 mit einer Geschwindigkeit von 62,78 km/h aufgestellt hatte. Er war mit einem Wagen des Elektromobilherstellers Charles Jeantaud ebenfalls elektrisch unterwegs.

Zurück in die (Elektro-)Zukunft, Teil 3 – „La Jamais Contente“

Der Nachbau des Rekordwagens wurde unter anderem auf der Motor Show Paris 2018 ausgestellt. Einige weitere Repliken stehen in Turin und in der Cité de l’Automobile, dem ehemaligen Schlumpf-Museum in Mühlhausen. Auch in Deutschland steht im Museum Autovision in Altlußheim (www.autovision-tradition.de) eine Replik des französischen Elektrorenners. @ Alexander Mig/CommonsMedia

„Die nie Zufriedene“

„La Jamais Contente“ besass eine zigarrenförmige, durchaus aerodynamische Karosserie, die auf einem Kastenrahmen mit voluminösen Michelin-Luftreifen montiert war. Der Fahrer sass mehr auf, als in diesem Fahrzeug und hatte als Bedienelemente lediglich einen Lenkstock, eine Handbremse und ein Fußpedal zum „Gas“ geben. Der Wagen wurde von zwei Elektromotoren mit je 25 kW angetrieben, das ergab zusammen eine Systemleistung von etwa 68 PS. Die Motoren liefen mit 200 Volt Spannung und 125 Ampere. Als Energiequelle diente ein Bleiakku der Firma Fulmen, die 1991 in Clichy gegründet wurde und heute Teil der Exide Technologies Gruppe ist.

Zurück in die (Elektro-)Zukunft, Teil 3 – „La Jamais Contente“

Mit dem Lenkhebel wurde die Richtung gehalten oder geändert, der Hebel rechts bedient die einzige Bremse des Fahrzeugs.
@ Thesupermat/CommonsMedia

1899 endlich über 105 km/h!

Nach mehreren Rekordversuchen errang er am 29. April 1899 bei Achères in der Nähe von Paris mit einer Geschwindigkeit von 105,882 km/h den Weltrekord für Landfahrzeuge. Erst im Jahre 1902 wurde sein Rekord von Leon Serpollet mit einem Dampfwagen gebrochen, der eine Geschwindigkeit von 120,80 km/h erreichte. Die „nie Zufriedene“ wurde nach ihrem Leben als Rekordfahrzeug übrigens vom Reifenhersteller Michelin als Testwagen genutzt. Der Name „Le Jamais Contente“ soll der Legende nach übrigens eine Anspielung auf die Ehefrau Camille Jenatzkys sein!

Fotos: Public Domain/Wikipedia, @ Alexander Mig/CommonsMedia, @ Thesupermat/CommonsMedia, © Public Domain

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