Jenatzky, war ein belgischer Automobilrennfahrer und Konstrukteur. Wegen seines roten Bartes und verwegenen Aussehens wurde er auch der „Rote Teufel“ genannt. Er war Chef einer Firma, die Pkw und Lkw mit Elektroantrieb produzierte, ab 1903 fuhr er für Mercedes Rennen und gewann 1903 den Gordon-Bennet-Cup. Pikanterweise war dies der erste internationale Sieg der deutschen Marke.
Jenatzky wollte mit seinem Rekordwagen den Geschwindigkeitsrekord brechen, den der Rennfahrer Gaston de Chasseloup-Laubat im Jahre 1898 mit einer Geschwindigkeit von 62,78 km/h aufgestellt hatte. Er war mit einem Wagen des Elektromobilherstellers Charles Jeantaud ebenfalls elektrisch unterwegs.
„La Jamais Contente“ besass eine zigarrenförmige, durchaus aerodynamische Karosserie, die auf einem Kastenrahmen mit voluminösen Michelin-Luftreifen montiert war. Der Fahrer sass mehr auf, als in diesem Fahrzeug und hatte als Bedienelemente lediglich einen Lenkstock, eine Handbremse und ein Fußpedal zum „Gas“ geben. Der Wagen wurde von zwei Elektromotoren mit je 25 kW angetrieben, das ergab zusammen eine Systemleistung von etwa 68 PS. Die Motoren liefen mit 200 Volt Spannung und 125 Ampere. Als Energiequelle diente ein Bleiakku der Firma Fulmen, die 1991 in Clichy gegründet wurde und heute Teil der Exide Technologies Gruppe ist.
Nach mehreren Rekordversuchen errang er am 29. April 1899 bei Achères in der Nähe von Paris mit einer Geschwindigkeit von 105,882 km/h den Weltrekord für Landfahrzeuge. Erst im Jahre 1902 wurde sein Rekord von Leon Serpollet mit einem Dampfwagen gebrochen, der eine Geschwindigkeit von 120,80 km/h erreichte. Die „nie Zufriedene“ wurde nach ihrem Leben als Rekordfahrzeug übrigens vom Reifenhersteller Michelin als Testwagen genutzt. Der Name „Le Jamais Contente“ soll der Legende nach übrigens eine Anspielung auf die Ehefrau Camille Jenatzkys sein!
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