Vorstellung BMW Concept i4 mit 600 km Reichweite

Die aggressive Front des BMW Concept i4 verspricht markentypische Dynamik.

Heute wäre der Genfer Autosalon eröffnet worden, der bekanntlich wegen des Coronavirus abgesagt wurde. BMW und andere Automobilhersteller verlegten kurzerhand ihre Präsentationen ins Internet. Heute Vormittag wurde der BMW Concept i4 vorgestellt.

Der BMW Concept i4

Oliver Zipse selbst stellte den BMW Concept i4 vor. „Concept“ deshalb, weil der kommende i4 nächstes Jahr vermutlich nicht alle tollen Designfeatures haben wird, wie der heute vorgestellte Wagen. Die erste vollelektrische Limousine soll aber all das bieten, was der treue und loyale BMW-Fahrer vom Unternehmen erwartet. Aufregende, leicht aggressive Formen und natürlich „Freude am Fahren“.

Der BMW Concept i4 ist die erste Limousine Made in Germany, die dem Platzhirsch Tesla Model 3 Paroli bieten könnte – vorausgesetzt die technischen Eckwerte treffen so zu.

Muss sich Tesla warm anziehen?

Vielleicht. Der BMW Concept i4 soll in vier Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und eine Topspeed von 200 km/h erreichen. Möglich machen das 530 PS Systemleistung. Damit der Fahrspass auch lange dauert verspricht BMW eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern (WLTP). Die verbaute Batterie soll trotzdem nur einen Energieinhalt von 80 kWh haben. Mit nur 550 kg Gewicht weist sie eine recht hohe Energiedichte auf. BMW spricht deswegen auch von der 5. eDrive-Generation. Auch die Effizienz des Antriebs soll Massstäbe setzen. Im Übrigen kommt man ohne seltene Erden im Elektromotor aus, das betone Zipse.

Made in Munich

Zipse ist sichtlich stolz darauf, als er den Produktionsstandort des i4 ankündigt. Der wird in München sein. Dort will man 200 Mio. Euro in das Werk investieren, um die Serienfertigung des i4 2021 zu realisieren.

Sound Made in Hollywood

BMW-Fahrer erwarten laut Aussagen von Zipse auch einen eigenen Sound. Der wird (wir berichteten) vom weltberühmten Komponisten Hans Zimmer designed. Ob sich „Geräusche“ und Elektromobilität tatsächlich vertragen wird die Zukunft weisen. Eigentlich wäre die weitgehende Geräuschlosigkeit ein Pluspunkt für die Zukunft der Mobilität.

Großer Bildschirm, Head-up Display aber ansonsten wohltuender Minimalismus: der BMW Concept i4

Digitalisierung und Display

Anders als Tesla oder Ford bleibt man beim Armaturenbrett recht klassisch. Ein riesiger Bildschirm im Querformat simuliert die alten Bedienelemente, ein Head-up Display ist natürlich auch eingeplant. Das Interieur ist erfrischend minimalistisch gehalten. Hier hat man sich – und das is kein Nachteil – ein bißchen vom Tesla Model 3 inspirieren lassen.

e-engine meint: Schade dass es wieder ein „Concept“ ist. Der BMW i4 sieht eigenständig aus, bewahrt die Markenidentität und übersetzt überholte Verbrennertechnologie ins 21. Jahrhundert. Der Diffusor ist der neue Auspuff. Ob der wirklich notwendig ist, sei dahingestellt. Auch die aggressive Niere dürfte kontrovers aufgenommen werden. Bei den BMW-SUV-Schrankwänden hat die bereits Ausmaße angenommen, dass wie ein sichtbar gewordener Mittelfinger aufgefasst werden könnten. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich schwer streiten. Wir sind gespannt auf die Serienversion: wieviel „Concept“ werden wir wohl wiederfinden. BMW CEO Oliver Zipse jedenfalls verspricht, dass die Serienversion sehr nahe am Concept sein wird.