Presseschau vom Dienstag, den 18.6.19

Große Elektroautos laden preiswerter als Elektro-Kleinwagen? Das hat die Stiftung Warentest gerade festgestellt.

Strom für Elektro-SUVs billiger als für kleine Elektroautos?

Was erst mal komplett „gag“ klingt, ist leider immer noch weit verbreitet in Deutschland. Spiegel online nimmt sich des Preis-Chaos bei der deutschen Ladeinfrastruktur an und stellt zu recht fest, dass diese der weiteren Verbreitung der Elektromobilität massiv im Wege steht. Die Stiftung Warentest hat ebenfalls eigene Recherchen angestellt, und vor allem die zeitbasierten Modelle im Fadenkreuz. Da zahlen die Fahrer nicht pro kWh, sondern pro Minute Ladezeit (auch wenn das inzwischen eigentlich nicht mehr so sein sollte). Der große Nachteil: abgesehen davon, dass die Kunden nicht wissen, wie viel Strom sie bekommen, hängt der Preis direkt vom Bordlader ab. Und Kleinwagen laden nunmal meistens (ZOE) langsamer als ein SUV-Bolide (Audi). Der sehr informative Artikel auf SPON.

Tesla Toyota RAV fängt Feuer und explodiert

Nanu? Was soll das denn? Das haben wir uns auch gefragt. Insideevs hat genau diese Headline benutzt um auf eine Tatsache aufmerksam zu machen, die nur allzu bekannt ist: Wenn „Tesla“ in der Headline vorkommt, dann ist es für den Mainstream interessant, ansonsten eher nicht. Clickbait funktioniert so bestens. Wenn Elektroautos brennen, ist der Name „Tesla“ nicht weit. Wir halten den Artikel für ein zweischneidiges Schwert. Zum einen stimmt die Aussage natürlich. Musk könnte in der Nase bohren und diese Tatsache würde den Weg in eine Headline finden. Andererseits sollte man solche Dinge – auch wegen des Clickbait – eher unterlassen. Aber lesen Sie selbst.

VW will bei der Garantie nicht ausscheren

Gestern haben die Wolfsburger ihre Garantiebedingungen bei Stromern präzisiert. So wird der ID.3 eine 8-Jahres-Garantie bei den Batterien bekommen, bzw. 70% Kapazität. Oder man erreicht 160.000 km. Je nach dem, was früher eintritt. Damit befindet sich VW weitgehend auf Klassenniveau. Tesla bietet ähnliche Bedingungen für das Model 3: die gehen bei 160.000 km für das Standardmodell los und enden bei 192.000 km für die Longrange-Version. Die 70%-Regel und 8 Jahre sind identisch. Der ID.3 wird übrigens bis 125 kW Ladekapazität haben.

Teslas eigene Versicherung nimmt Formen an

Jedenfalls in der Vereinigten Staaten. insideevs berichtet. Natürlich ist die Versicherung für Elektroautos nicht wirklich preiswert. Vor allem für Tesla, denn die Aluminiumhaut der Modelle ist teilweise äußerst schwierig zu reparieren. Schon eine kleiner Auffahrunfall kostet so ein Vermögen. das schlägt sich natürlich in den Versicherungsbeiträgen (Vollkasko) nieder. Musk versprach Abhilfe mit einer eigenen Versicherung. Man möchte in Zukunft alles aus einer Hand liefern. Die Details.

Immerhin 2 Stunden will sich die Kanzlerin für die drängenden Probleme der Autoindustrie Zeit nehmen …

„2-Stunden-Gipfel“ in Berlin mit der Autoindustrie

Immerhin 2 Stunden will die Kanzlerin sich Zeit nehmen, um mit den Granden der deutschen Autoindustrie den Wandel zur Elektromobilität zu besprechen. Das berichtet die FAZ. Finden Sie wenig? Der Ausdruck „merkeln“ kommt nicht von ungefähr. So gibt es derzeit eine Menge Diskussionsbedarf. Allein BMW kommt mit einem 15-Seiten-Positionspapier, das durchaus wichtige und richtige Argumente und Fragen enthält: man fordert europaweite regulatorische Rahmenbedinungen für die Elektromobilität – und natürlich einheitliche Steueranreize über das ganze Produktportfolio (also auch die teuren Premiumstromer). Man möchte mehr Forschung für die Brennstoffzelle und damit Subventionen und sieht – ganz richtig – in den Stromkosten ein massives Hemmnis für die Bürger auf Stromer umzusteigen. Der sehr informative Artikel ist äußerst lesenswert.