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Montag Kompakt: Grüner im Streetscooter-Lala-Land, Tesla und der Autopilot FSD Beta 3 (Video), D1 ein Ripp-Off vom ID.3, MINI Vision Urbanaut macht Spracheindruck

Montag Kompakt: Grüner im Streetscooter-Lala-Land, Tesla und der Autopilot FSD Beta 3 (Video), D1 ein Ripp-Off vom ID.3, MINI Vision Urbanaut macht Spracheindruck

Tesla FSD Beta 3 in der Innenstadt von Ann Harbor, Michigan. Zulassung in Europa über die Niederlande. Kopieren die Chinesen wirklich den VW ID.3? Sprachverwirrung von MINIVision Urbanaut erreicht auch die FAZ.

Das passierte mit Teslas FSD-Beta Downtown Ann Harbor (Version FSD Beta 3)

Tesla und der Autopilot in Michigan

Die Beta-Software des Tesla Autopilot (FSD für Dull Self Driving) ist faszinierend. Zum einen deshalb, weil es in Deutschland und Europa undenkbar wäre, dass man Fahrzeuge damit auf die Straße liesse, zum anderen, wenn man sieht, wie WEIT Tesla bereits heute gekommen ist. Und das ohne Einsatz von LiDAR, obwohl Wettbewerber wie WAYMO oder XPENG dessen Einsatz als unverzichtbar betrachten.

Apropos XPENG. Auf den P7 und seine autonomen Fähigkeiten angesprochen meinte Elon Musk in einem kürzlichen tweet nur lapidar, dass die Herrschaften zwar die Software geklaut hätten, aber eben eine alte Version. Wer die Fähigkeiten der FSD-Beta sieht, vor allem im obigen Youtube-Filmchen, der dürfte sich große Sorgen um die deutschen Hersteller und ihre Bemühungen machen. Vor allem der Hamburger Testtrack der von VW mit einem e-Golf evaluiert wird erscheint dabei in einem völlig anderen Licht, auch wenn das bereits im April 2019 war. 

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Auch diese Situation will gemeistert werden: das vorausfahrende Fahrzeug will in die Parklücke zurückstossen. Die FSD Beta bremst natürlich. Das Zurückstossen um es dem einparkenden Fahrzeug leichter zu machen führt aber zum Abschalten des Autopiloten. Siehe dazu das nächste Bild.

Youtube-Berichte über den FSD gibt es viele. Der von „Dirty Tesla“ ist vor allem wegen der äußerst detaillierten Erklärungen zu dem, was man auf dem Display sieht, äußerst interessant. Auch die zahlreichen „Bugs“ die der Tester in den 20 Minuten melden muss, haben es in sich. Deshalb weist er auch gleich am Anfang der Demonstration ausdrücklich darauf hin, dass diese Software „Beta“ sei und natürlich noch viele Fehler enthielte. Betrachtet man das supereinfache System, wie die „Bugs“ an Tesla übermittelt werden, kann man sich vorstellen, weshalb die Entwicklung dort so schnell voran geht. Außergewöhnliche Situationen werden so blitzschnell dokumentiert und ausgewertet. Und das nicht nur von einem „betriebsblinden“ Ingenieursteam des Herstellers, sondern von unzähligen von Betatestern, die das reale Leben abbilden. Uns ist das erste Mal dabei aufgefallen, dass das kleine blaue Lenkrad, das den eingeschalteten Autopiloten symbolisiert, sich tatsächlich mit dem „echten“ Lenkrad synchron dreht. Diese Detailbesessenheit kennt man sonst nur von Apple.

Montag Kompakt: Grüner im Streetscooter-Lala-Land, Tesla und der Autopilot FSD Beta 3 (Video), D1 ein Ripp-Off vom ID.3, MINI Vision Urbanaut macht Spracheindruck

Im Verlauf der Einparksituation schaltet sich der Autopilot ab. Trotzdem wurde die Situation gemeistert.

Tesla und der Autopilot in Europa

Bekanntlich ist der Tesla-Autopilot, Pardon, so darf er ja nicht mehr bei uns heißen, in Europa recht verkrüppelt. Böse Zungen behaupten gar, dass das so lange der Fall sein wird, bis die deutschen und europäischen Automobilfirmen den Anschluss gefunden haben. Das kann in der Tat dauern. Denn das was derzeit in den Vereinigten Staaten als Beta-Software für autonomes Fahren auf Tesla-Modellen einiger weniger Tester installiert wurde ist in der Tat um Jahre den deutschen Bemühungen voraus.

In der Welt findet sich ein interessanter Artikel zum Thema, denn offenbar lässt man die wenigen verbliebenen Features nicht in Deutschland, sondern durch die niederländische Zulassungsbehörde RDW, zu. Die RDW verantwortet die in der EU gültige Gesamtfahrzeuggenehmigung für Tesla. Für die bereits in Verkehr befindlichen Fahrzeuge ist auch nicht das KBA zuständig, sondern die Bundesländer. Weitere Details finden Sie dort.

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Das Ende von Streetscooter ist beschlossen. Damit geht die „Elektrifizierungsära“ des Unternehmens zuende.

Tesla soll Streetscooter übernehmen

Das kennt man noch aus alten Apple-Tagen. Als das Unternehmen aus Cupertino ein Quartal nach dem anderen mit hohen Gewinnen im Milliardenbereich fuhr, gab’s beinahe jede Woche neue „Kauf- und Investitionsempfehlungen“ von den unterschiedlichsten Quellen. So war auch mal Tesla auf der Einkaufsliste der Finanz- und Technologiespezialisten ganz oben. Bislang aber hat Apple weiter sein Ding gemacht und sich Gottseidank unbeeindruckt von Investitions-Übersprungshandlungen gezeigt. Seit Tesla nun an der Börse ähnlich erfolgreich ist, ist die Unart des Ratgebens von wirtschaftlichen und unternehmenspolitischen Analphabeten auch dort verbreitet.

Jüngstes Beispiel: Tesla solle Streetscooter kaufen. Das jedenfalls „empfiehlt“ der Grünen -Politiker Oliver Krischer. Dazu muss man wissen, dass Krischer Biologie ohne Abschluss an der RWTH Aachen studiert hat. Zufällig ist auch Streetscooter als Unternehmen von einem Professor der RWTH ausgegründet worden. Krischer schreibt unter anderem in seinem Brief an Elon Musk, dass er sicher sei, dass sich Streetscooter unter der Federführung von Tesla hervorragend entwicklen würde. Konkurrenz gebe es wenig. Zumindest hier zeigt der Grüne sein Unwissen um den Markt und die weiteren Marktteilnehmer. Der ist gerade dabei sich bestens zu entwickeln, auch weil der Wettbewerb auf bessere Technologien setzt. Bleibt das größte Problem: nichts, aber auch gar nichts an Streetscooter ist heute und in Zukunft konkurrenzfähig (lesen Sie hier unseren Kommentar vom Februar 2020). Zwar wurde das Unternehmen zwischenzeitlich von der Deutschen Post geführt, die wollte aber schon länger verkaufen, nachdem man jegliche Weiterentwicklung des Fahrzeugs hinausgezögert hatte. Nun will man die Produktion komplett einstellen, nach dem Motto: Lieber eine Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

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Didi Chuxing und BYD stellen Stromer für Ride-Hailing-Fahrten vor

An sich wäre das gar nicht der Rede Wert. Ride Hailing spielt in der Realität der Deutschen derzeit noch nicht die Rolle, in der man die Dienste gerne sehen würde. Zu mächtig sind die Taxi-Innungen des Landes und verhindern damit einen gesunden Wettbewerb. Die beiden chinesischen Spezialisten DiDi  (führende Plattform für mobile Transporte) und BYD (Spezialist für Elektrofahrzeuge) haben aber gerade den D1 vorgestellt, das „weltweit erste Elektrofahrzeug, das speziell für Ride Hailing entwickelt wurde„. Bereits in den kommenden Monaten werden die ersten D1-Fahrzeuge an die Leasingpartner von DiDi in chinesischen Städten ausgeliefert werden.

Nun fühlen sich einige deutsche Publikationen (so auch die Automobilwoche) dazu berufen, die Ähnlichkeit um VW ID.3 herauszustellen. Die Automobilwoche spricht gar davon, dass einem das Design des D1 „seltsam bekannt vorkomme„. Wer allerdings die beiden Fahrzeuge miteinander verwechselt, sollte mal seinen Augenarzt konsultieren. Die Ähnlichkeit beschränkt sich eigentlich so ziemlich auf Dinge, die für viele Autos gelten: Vier Räder, Kurze Überhänge und ein recht typisches „Mini-Van-Design“. Wer partout keinen Unterschied sehen will, dem sei gesagt, dass die hinteren Türen beim D1 Schiebetüren sind. Und das finden wir ganz toll. 

MINI Vision Urbanaut: wenn die deutsche Sprache so richtig im Weg steht

MINI Vision Urbanaut und die „Stiftung Deutsche Sprache“

Das finden wir mal richtig toll. Holger Appel hat in der FAZ unlängst ebenfalls auf die Pressemeldung zum MINI Vision Urbanaut hingewiesen. Auch Appel echauffiert sich, wie wir, über die Formulierungen der Pressemeldung und rät folgerichtig, dass die „Stiftung Deutsche Sprache endlich with the time gehen solle“. Ausnahmsweise müssen wir dem Kollegen uneingeschränkt recht geben. Den kleinen „Rant“ (sic!) in der FAZ finden Sie hier.

Fotos: Youtube (Stills), DiDi, BYD, VW, Tesla, Streetscooter

1 Kommentar

  1. Andi Balducci sagt:

    Zu dem Tesla FSD einige Hintergründe aus meinem alten professionellen background. Es ist nicht so, dass dieser aktiv von den regulativen Seiten beschränkt wird. Es sind einfach zu alte Regularien, insbesondere weil man auf technischer Seite nicht wirklich weiß wie man mit dem Thema umgehen soll. Daher werden für Tesla in Europa zB immer noch der maximale Lenkwinkel beschnitten weil das die aktuellen Regularien so fordern. Was mir aber mehr Sorgen macht, dass die Leute, die an einem neuen Regelwerk arbeiten grundlegend der Tesla Implementation „nur“ mit Kameras + Radar + Ultraschall misstrauen. Ihnen fehlt in Gänze ein Verständnis von machine learning und der entsprechenden Möglichkeiten. Daher wollen sie doch tatsächlich für die höheren level der Autonomie bestimmte Sensorik vorschreiben. Dies ist aus meiner Sicht ein Bruch mit der guten Praxis, die besagt das Regularien dieser Art immer technologieneutral sein müssen und einzig die Rahmenparameter der zu prüfenden Szenarien vorgeben werden sollten. Also 1. Szenarien definieren 2. Erwartungshaltung definieren 3. Prüfprozeduren definieren. Dabei sollte es keine Rolle spielen wie dies der Hersteller technologisch bewerkstelligen will, sondern einzig das Ergebnis aus den Prüfungen sollte relevant sein. Es könnte gut sein, dass ab einem gewissen Punkt Tesla eine Lobby in Europa benötigt die verhindert, dass hier von regulatorischer Seite murks gemacht wird. Daher Augen immer schön auf da es in den nächsten 1,5 Jahren sicherlich spannend wird was die neuen Regularien angeht.

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