Norwegen im Mai: Trend zeigt nach oben – Tesla Model Y setzt Siegeszug fort
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Freitag Special: seltsame Meinungs-Artikel gegen die Elektromobilität überall
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Mittwoch Magazin: Lademeister – Mirai vs NIO vs Tesla vs Audi. Sneak-Preview Mai-Zulassungen. Model S holt wieder Nürburgring-Trophäe? Der Rowan Atkinson-Shitstorm.

Mittwoch Magazin: Lademeister – Mirai vs NIO vs Tesla vs Audi. Sneak-Preview Mai-Zulassungen. Model S holt wieder Nürburgring-Trophäe. Der Rowan Atkinson-Shitstorm.

Wer "tankt" am schnellsten? Toyota Mirai, NIO, Tesla oder Audi? Tesla Model S holt die Krone zurück. Shitstorm über Rowan Atkinson. Sneak-Preview Elektroautozulassungen Mai.

Wer lädt schneller? Mirai, NIO, Tesla oder Audi?

Bjørn Nyland hat immer mal wieder grandiose Ideen, wie man seinen Youttube-Kanal wieder attraktiver macht. Immer nur die Reichweite bei 90 oder 120 km/h testen ist auf die Dauer ein bißchen langweilig, auch wenn es gute Anhaltspunkte zur Effizienz der einzelnen Stromer gibt. Unlängst hat Nyland „Technologieoffenheit“ bewiesen. Er hat einen Toyota Mirai wie einen Stromer getestet – auf Effizienz, Reichweite und Verbrauch

Mittwoch Magazin: Lademeister – Mirai vs NIO vs Tesla vs Audi. Sneak-Preview Mai-Zulassungen. Model S holt wieder Nürburgring-Trophäe. Der Rowan Atkinson-Shitstorm.

Alternative Antriebe und „Auftanken“: wer ist schneller wieder auf der Piste? Toyota Mira, NIO, Tesla oder Audi?

Wie schlägt sich der Mirai?

Natürlich ist ein direkter Vergleich schwer möglich, aber Nyland schafft es in seinem typischen Reichweitentest zumindest ein paar Eckwerte abzurufen. Demnach verbraucht der Mirai bei Tempo 90 26,3 kWh/100 Kilometer und bei 120 deftige 43,0 kWh pro Kilometer. Das gemessene Gewicht des Mirai lag übrigens bei 2040 kg – eigentlich für die verbaute Technik nicht zu schäbig. Wir empfehlen den Test um die Unterschiede zwischen einem reinen Stromer kennenzulernen. Fakt ist aber auch, dass ein Wasserstoff-Stromer bei allen Nachteilen den Vorteil des schnellen Betankens hat. Klar. Der Kilogramm-Preis von Wasserstoff an der Tanke ist jedenfalls kein Quell der Freude und auch die Platzverhältnisse im vergleichsweise großen Mirai sind nicht gerade üppig – das ist den Wasserstoff-Tanks geschuldet. Wer aufmerksam zusieht, erblickt einen Kardantunnel, der aber eigentlich einen weiteren H2-Tank enthält.

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Stromverbrauch im Vergleich: der Toyota Mirai wird bei höheren Geschwindigkeiten äußerst durstig.

Die Vorteile des Wasserstoff-Autos

H2-Stromer können recht schnell betankt werden, vorausgesetzt man findet eine Tankstelle. Die sind in der Tat noch dünn gesät, weshalb man sich schon vorher informieren sollte, ob ein H2-Stromer Sinn ergibt. Aber das ist die Henne/Ei-Problematik. Tanken geht, vorausgesetzt man ist das erste Auto, recht flott. In weniger als 5 Minuten ist der H2-Stromer wieder bereit, weitere 500 Kilometer abzuspulen. Bereits der zweite und dritte Wagen in der Warteschlange dürfte aber hier längere Zeiten in Anspruch nehmen müssen, denn wenn der Druck unter ein bestimmtes Maß sinkt, muss er erst wieder aufgebaut werden – das kann schon mal 10 Minuten und mehr dauern.

Der ultimative Test

Zeit ist Geld. Wer viel geschäftlich unterwegs ist, der will möglichst wenig aufgehalten werden. Beim Stromer kann das schon mal dauern, auch wenn die Ladeleistung theoretisch hoch ist. Denn: erstens hängt viel von der Ladesäule ab und zweitens verläuft die Ladekurve natürlich nicht linear und konstant. Vielmehr starten die Elektrofahrzeuge mit hohen Strömen die dann, je weiter man sich der 80%-„Füllung“ nähert, durch das Batteriemanagement eingebremst werden. Unter anderem um die Batterie zu schonen.

Nyland hat sich einen ganz besonderen Test ausgedacht. Neben dem Betanken eines Wasserstoff-Stromers gehen ein NIO mit Batteriewechsel und zwei der derzeit am schnellsten ladenden Elektroautos mit 400 Volt-Technologie an den Start. Ein Tesla Model S und ein Audi e-tron (freilich wäre ein Kia EV6 auch ganz gut geeignet gewesen). Wer macht das „Rennen“?

e-engine meint: der Test ist witzig gemacht. Wie bei einem sportlichen Wettkampf kommentiert Nyland die verschiedenen „Mitspieler“. Dass der Wasserstoff-Stromer das Rennen macht, dürfte kaum überraschen. Da hat selbst der NIO in der „Wechselstube“ das Nachsehen. Der braucht immerhin 1 Minute länger, also 6 Minuten. Die beiden klassischen Stromer haben natürlich das Nachsehen. Dafür gibt es für die inzwischen unzählige Lademöglichkeiten. Sowohl Wasserstoff-Tankstellen als auch NIOs Batteriewechsel-Stationen sind eher dünn gesät …

Toyota Mirai mit Wasserstoff betanken vs NIO Batterietausch, Tesla supercharging und Audi an der Ionity-Säule

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Abb.: Marktanteile von Elektroautos (BEV, PHEV) in Deutschland (Stand Mai 2023)

Sneak-Preview: Mai Zulassungen in Deutschland & China

Bislang läuft das Jahr 2023 in Deutschland für die Elektromobilität bestens. Von einem Einbruch kann vordergründig kaum die Rede sein, die neuen Subventionsbestimmungen haben offenbar nichts verlangsamt. Der Marktanteil der Elektrofahrzeuge hat laut KBA im Mai mit 17,3 Prozent den bisherigen Höchstwert des Jahres erreicht, zwischen Januar und Mai wurden immerhin 167.200 reine Stromer verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von +24% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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Stefan Bratzel, CAM: „Für ein weiteres Wachstum braucht es künftig jedoch gerade auch in Städten einen noch dynamischeren Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie mehr Modelle in niedrigeren Preissegmenten.“

Teslas Preispolitik zahlt sich aus

Tesla ist weiter auf Erfolgskurs und kann einen Zuwachs von sagenhaften 1.696,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verbuchen. Insgesamt wurden 5.265 Fahrzeuge der Musk Company zugelassen. Bei den chinesischen Anbietern zeigte MG Roewe mit einem Plus von 117,6 Prozent ein hervorragendes Ergebnis. 1.780 Fahrzeuge wurden zugelassen. Während überall die chinesische Gefahr, vor allem die durch BYD an die Wand gemalt wird, zeigte der große Hersteller aus dem Reich der Mitte ein eher verhaltenes Ergebnis mit gerade mal 54 Zulassungen. Smart, Polestar und Volvo zeigen Zuwachsraten, die komfortabel über dem Durchschnitt liegen. 

Auch China boomt

Auch in China boomt die Elektromobilität weiter, wie in einer Analyse des Center of Automotive Management gerade publiziert wurde. So stiegen im wichtigsten  globalen Automobilmarkt die BEV- und PHEV-Zulassungen um 46 Prozent auf 2,78 Mio. Einheiten. Der Anteil der reinen Stromer liegt bei derzeit rund 22 Prozent, während PHEV rund 10% betragen. 

Stefan Bratzel, Studienleiter CAM sieht Deutschland weiter auf einem gesunden Wachstumskurs: „Die reine Elektromobilität bleibt in Deutschland auch nach vier Monaten des Jahres 2023 klar auf Wachstumskurs. Entgegen manchen Unkenrufen steigt der Absatz reiner E- Autos auch nach der Reduzierung der Förderung weiter dynamisch. Während der Gesamtmarkt nur um 10% zulegt, steigen die BEV-Zulassungen um 24 %. Für ein weiteres Wachstum braucht es künftig jedoch gerade auch in Städten einen noch dynamischeren Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie mehr Modelle in niedrigeren Preissegmenten.“ Dem ist nichts hinzuzfügen.

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Holt sich die Krone für Elektrolimousinen auf dem Nürburgring von Porsche zurück: Tesla Model Plaid mit Track Pack

Nürburgring: Tesla Model S wieder an der Spitze

Zwischen Porsche und Tesla gibts einen recht unterhaltsamen Konkurrenzkampf, wenns um den Nürburgring geht. Porsche setzte eine Marke, Tesla konterte, Porsche setzte eine weitere Marke und nun hat sich die Musk-Company wieder an die Spitze des Leadboards für Elektrofahrzeuge gestellt. Neu ist diesmal, dass das Überflieger Elektroauto mit Track Pack eingesetzt wurde. Das enthält nun so wichtige Upgrades wie Carbon-Keramik-Bremsen, andere Felgen und Reifen sowie ein Software-Patch, das die Top-Speed der Autos von 200 mph (322 km/h) freigibt. Die Standardmodelle der „Plaid-Serie“ bringen es nur auf schlappe 166 mph (267 km/h). Wer Ironie findet, darf sie übrigens behalten.

Offizielle Runde

Im vorliegenden Youtube-Video dreht das Model S Plaid auf der Nordschleife eine Runde in der sagenhaften Zeit von 7:25,231 Sekunden und stellt damit den Porsche-Rekord von 7:33,34 Sekunden äußerst eindrucksvoll ein. Das Model Plaid stellte seinen eigenen Rekord ein und war rund 10 Sekunden schneller als 2021, als man noch endlose 7:35,579 Minuten für den Kur benötigte. Fun Fact: die Runde wurde mit einem richtigen Lenkrad gefahren. Und der Limousinen-Rekord auf der Nordschleife wird weiter von einem Verbrenner, dem Mercedes-Benz AMG GT 63 S aus dem Jahr 2021 gehalten. Der Daimler brauchte für die Runde 7:23 Minuten. Es wird enger für die Verbrenner …

Update: Porsche soll bereits wieder gekontert haben und den Tesla-Rekord eingestellt haben. Es bleibt weiter spannend.

Model S Plaid mal wieder auf dem Nürburgring

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Rowan Atkinson schrieb sich in einer Kolumne gegen die Elektromobilität im „Guardian“ um Kopf und Kragen. Der Shitstorm folgte auf dem Fuße.

Kommentar: Die Rowan Atkinson-Files – er hat Jehova gesagt

Eine Menge Elektromobilitäts-Fans sind eine ganz eigene Menschengruppe. Sie haben die Wahrheit gepachtet und gehören eindeutig zu den Guten. Glauben sie. Tatsächlich finden sich unter den politisch-ökologisch korrekten Verfechtern und damit Early Adoptern der emissionslosen Verkehrswende eine ganze Menge Menschen, für die das gleiche gilt, wie für die absoluten Petrolheads. Sie sind sich absolut sicher, dass ihre Meinung die einzig wahre Meinung ist. Das erklärt auch, weshalb dass das Wort „Technologieoffenheit“ derzeit als Unwort verdammt wird. Gewisse Grüne Kreise wollen in dem Wort sogar rechtskonservatives Gedankengut verorten. Da kann man das Diskussions-Niveau faktisch nicht mehr unterspringen. 

Er hat Jehova gesagt

Rowan Atkinson kennt man. Als Mr. Bean hat er es zu einem Bekanntheitsgrad geschafft, der seinesgleichen sucht. Der klassische Mini wäre ohne ihn schon viel früher in Vergessenheit geraten. Atkinson ist aber auch Autofan. Was erklärt, dass er schon sehr früh auch elektrisch unterwegs war. Nun hat er einen Kommentar für den britischen Guardian verfasst, der die politisch-korrekte Elektroauto-Fanblase auf den Plan rief. Besser auf den twitter shitstorm. Atkinson hat nämlich Zweifel an der Elektromobilitäts-Transformation geäußert. Seine Begründung liest sich tatsächlich wie die Diskussion von zwei Petrolheads am Stammtisch in Hintertupfingen. Darum gehts aber hier nicht. 

Shitstorms und soziale Medien

Wer aufhört zu zweifeln, der hört auf Alternativen zu sehen. Natürlich gibt es Alternativen zur Elektromobilität und natürlich gibt es Stromer, die auf eine Weise hergestellt werden, so dass sie den sogenannten CO2-Rucksack für viele zehntausende Kilometer mit sich herumschleppen. Auch ist der Rohstoffverbrauch eines Elektrofahrzeugs in der Regel höher, als der eines Verbrenners. Allein die Effizienz des Elektroantriebs kompensiert den Malus natürlich über die Jahre. Atkinson zitiert unter anderem eine Volvo-Studie, die feststellt, dass die Produktion eines Elektroautos einen fast 70% höheren CO2-Fußabdruck als ein Verbrenner verursacht. Die Studie war von 2021 und weist aber darauf hin, dass je nach Strommix ganz andere Ergebnisse herauskommen können. Und Atkinson machte den kapitalen Fehler vieler Laien, dass er den Einsatz seltener Erden unter anderem in der Batterieproduktion verortet. Das ist natürlich Nonsens. Seltene Erde finden (wenn überhaupt) Anwendung in Elektromotoren.

I was interviewed about that anti-EV opinion piece by Rowan Atkinson in @guardian.

Atkinson claims he was not aware of nuanced discussion around the issue.

As someone contributing to that discussion for 15 years his counterproductive nitwittery irks me.https://t.co/X6pjUAxIGw

— AukeHoekstra (@AukeHoekstra) June 5, 2023

Der Shitstorm

Der Shitstorm, ausgelöst durch twitter-Persönlichkeiten wie Auke Hoekstra, folgte auf dem Fuße. Dabei verhielt sich Hoekstra sogar äußerst fair und Gentlemen-Like, als er die Fehler in Atkinsons Kommentar aufzählte. Was allerdings in den Kommentaren bei Hoekstra und anderen, die das Thema aufgriffen, folgte, war teilweise unterirdisch.

Natürlich ist Atkinson kein Experte. Und natürlich hätte der Guardian über den Text gehen müssen und Atkinson auf die eine oder andere Fehleinschätzung hinweisen müssen. Trotzdem sollten wir aufhören, Menschen mit anderen Meinungen und Einstellungen in Bausch und Bogen zu verdammen und anfangen darüber zu diskutieren. Diskutieren bedeutet aber nicht, dass wir UNSERE Meinung und Überzeugung dem Gegenüber in den Rachen stopfen, sondern uns das Für und Wider bestimmter Alternativen genauer ansehen. Bei vielen Alternativen genügt eine physikalische oder monetäre Rechnung, um sie – vorerst – ad absurdum zu führen. 

Innovation

Nun soll es aber im Zeitalter der Menschheit durchaus eine Menge Innovationen und Erfindungen gegeben haben, die vorher als absurd betrachtete Dinge, plötzlich in einem anderen Licht gesehen haben. Man denke nur an die Erfindung der Eisenbahn. Die Gegner waren tatsächlich der Meinung, dass ab bestimmten (für heute äußerst langsame) Geschwindigkeiten der Passagier einfach ersticken würde, weil die Luft aus dem Eisenbahnwagen gepresst würde. Das verfochten auch gestandene Wissenschaftler. Und erinnern wir uns: auch Genies wie Einstein wurden von ihren zeitgenössischen Wissenschaftler-Kollegen zunächst rundweg abgelehnt. 

Mit anderen Worten. Man muss nachsichtig mit den Vertretern der Anti-Elektro-Fraktion umgehen. Sie haben nämlich durchaus den einen oder anderen Punkt. Aber das wichtigste ist – immer höflich bleiben. Sonst setzt man sich selbst ins Unrecht. Und sind wir doch mal ehrlich: Atkinson hat andere Qualitäten, die man wegen seiner etwas uninformierten Ansichten zum Thema keinesfalls in Frage stellen sollte.

Bernd Maier-Leppla

Fotos: Bjørn Nyland (Youtube Stills), Toyota, NIO, Audi, Tesla (inklusive Youtube-Stills), CAM, The Guardian (Screenshot), twitter

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