Wer lädt schneller? Mirai, NIO, Tesla oder Audi?
Bjørn Nyland hat immer mal wieder grandiose Ideen, wie man seinen Youttube-Kanal wieder attraktiver macht. Immer nur die Reichweite bei 90 oder 120 km/h testen ist auf die Dauer ein bißchen langweilig, auch wenn es gute Anhaltspunkte zur Effizienz der einzelnen Stromer gibt. Unlängst hat Nyland „Technologieoffenheit“ bewiesen. Er hat einen Toyota Mirai wie einen Stromer getestet – auf Effizienz, Reichweite und Verbrauch.
Wie schlägt sich der Mirai?
Natürlich ist ein direkter Vergleich schwer möglich, aber Nyland schafft es in seinem typischen Reichweitentest zumindest ein paar Eckwerte abzurufen. Demnach verbraucht der Mirai bei Tempo 90 26,3 kWh/100 Kilometer und bei 120 deftige 43,0 kWh pro Kilometer. Das gemessene Gewicht des Mirai lag übrigens bei 2040 kg – eigentlich für die verbaute Technik nicht zu schäbig. Wir empfehlen den Test um die Unterschiede zwischen einem reinen Stromer kennenzulernen. Fakt ist aber auch, dass ein Wasserstoff-Stromer bei allen Nachteilen den Vorteil des schnellen Betankens hat. Klar. Der Kilogramm-Preis von Wasserstoff an der Tanke ist jedenfalls kein Quell der Freude und auch die Platzverhältnisse im vergleichsweise großen Mirai sind nicht gerade üppig – das ist den Wasserstoff-Tanks geschuldet. Wer aufmerksam zusieht, erblickt einen Kardantunnel, der aber eigentlich einen weiteren H2-Tank enthält.
Die Vorteile des Wasserstoff-Autos
H2-Stromer können recht schnell betankt werden, vorausgesetzt man findet eine Tankstelle. Die sind in der Tat noch dünn gesät, weshalb man sich schon vorher informieren sollte, ob ein H2-Stromer Sinn ergibt. Aber das ist die Henne/Ei-Problematik. Tanken geht, vorausgesetzt man ist das erste Auto, recht flott. In weniger als 5 Minuten ist der H2-Stromer wieder bereit, weitere 500 Kilometer abzuspulen. Bereits der zweite und dritte Wagen in der Warteschlange dürfte aber hier längere Zeiten in Anspruch nehmen müssen, denn wenn der Druck unter ein bestimmtes Maß sinkt, muss er erst wieder aufgebaut werden – das kann schon mal 10 Minuten und mehr dauern.
Der ultimative Test
Zeit ist Geld. Wer viel geschäftlich unterwegs ist, der will möglichst wenig aufgehalten werden. Beim Stromer kann das schon mal dauern, auch wenn die Ladeleistung theoretisch hoch ist. Denn: erstens hängt viel von der Ladesäule ab und zweitens verläuft die Ladekurve natürlich nicht linear und konstant. Vielmehr starten die Elektrofahrzeuge mit hohen Strömen die dann, je weiter man sich der 80%-„Füllung“ nähert, durch das Batteriemanagement eingebremst werden. Unter anderem um die Batterie zu schonen.
Nyland hat sich einen ganz besonderen Test ausgedacht. Neben dem Betanken eines Wasserstoff-Stromers gehen ein NIO mit Batteriewechsel und zwei der derzeit am schnellsten ladenden Elektroautos mit 400 Volt-Technologie an den Start. Ein Tesla Model S und ein Audi e-tron (freilich wäre ein Kia EV6 auch ganz gut geeignet gewesen). Wer macht das „Rennen“?
e-engine meint: der Test ist witzig gemacht. Wie bei einem sportlichen Wettkampf kommentiert Nyland die verschiedenen „Mitspieler“. Dass der Wasserstoff-Stromer das Rennen macht, dürfte kaum überraschen. Da hat selbst der NIO in der „Wechselstube“ das Nachsehen. Der braucht immerhin 1 Minute länger, also 6 Minuten. Die beiden klassischen Stromer haben natürlich das Nachsehen. Dafür gibt es für die inzwischen unzählige Lademöglichkeiten. Sowohl Wasserstoff-Tankstellen als auch NIOs Batteriewechsel-Stationen sind eher dünn gesät …