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17. Januar 2023
Donnerstag Magazin: Kia Niro EV enttäuscht auf ganzer Linie. Ford setzt auf eigenen E-Antrieb. SUV-Fahrer sind Terroristen? StoreDot XFC-Batterie bereits bei 15 globalen OEMs im Test
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19. Januar 2023

Mittwoch Magazin: Chinastromer Ora Lightning Cat. Numbat – Schnellladen im Allgäu. „Lassen Sie den Polestar zu Wasser!“ NIO baut PSS-Netzwerk weiter aus.

Mittwoch Magazin: Chinastromer Ora Lightning Cat. Numbat – Schnellladen im Allgäu. "Lassen Sie den Polestar zu Wasser!" NIO baut PSS-Netzwerk weiter aus.

Chinastromer Ora Lightning Cat im Kurztest. "Numbats" im Allgäu. Schnellboot mit Polestar-Technik. Mehr NIO Power Swap Stations in Deutschland.

Chinastromer Ora „Lightning Cat“

Ora – das ist die erste Marke des großen Autoherstellers Great Wall Motor, die auch in Europa zu haben ist. Der oder die Ora „Funky Cat“ feierte gerade Deutschland-Debüt. Dabei muss man allerdings einräumen, dass die coole Katze nicht gerade günstig gestartet ist. Mindesten 38.990 Euro muss man für den Stromer mit 47,8 kWh nutzbarer Batteriekapazität und rund 275 km realer Reichweite (laut ev-database.org) ausgeben. Die Ladeleistung ist mit gerade mal 64 kW bei DC etwa auf dem Niveau des Jahres 2016. Möglicherweise ändert sich das Preisgefüge noch etwas, wenn man die Preisentwicklung beim Platzhirsch Tesla betrachtet – denn das kleine Model 3 SR+ kostet gerade mal 5.000 Euro mehr.

Mittwoch Magazin: Chinastromer Ora Lightning Cat. Numbat – Schnellladen im Allgäu. "Lassen Sie den Polestar zu Wasser!" NIO baut PSS-Netzwerk weiter aus.

Wheelsboy (und wir) fühlen uns durch den Ora Lightning Cat an ein anderes Auto erinnert (wir kommen grad nicht drauf) … Blade-Batterien, stilistisch etwas anderes Interieur.

Auftritt Ora Lightning Cat

Der oder die Ora Lightning Cat wurde Mitte letzten Jahres  vorgestellt und ist schon eher mit dem Model 3 vergleichbar. In der „Performance“-Version kostet die 4,871 mm lange Limousine umgerechnet 55.000 US-Dollar, das sind derzeit rund 51.000 Euro. Damit wäre die „Blitzkatze“ etwas günstiger als das Tesla Model 3 LR. Die Leistung des Dualmotor-Stromers beträgt in dieser Version 408 PS bei einem Drehmoment von 680 Nm. Das soll für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,3 Sekunden reichen. Die Batterie hat eine Kapazität von 83,5 kWh was nach chinesischer CLTC-Norm für eine Reichweite von 600 Kilometern gut sein soll. 

Wheelsboy und der Kurztest

Der bekannte Youtuber Wheelsboy, der sich auf chinesische Stromer spezialisiert hat, konnte die „Lightning Cat“ auf eine Ausfahrt mitnehmen. Die Ähnlichkeit mit einer deutschen Sportlimousine aus Zuffenhausen fiel nicht nur ihm auf. Betrachtet man die Linienführung der Limousine, wird man den Gedanken nicht los, das Auto schon mal in anderem Kontext gesehen zu haben. Die Rückleuchten hingegen erinnern ganz extrem an ein Luxus-Fahrzeug aus dem VW-Konzern. Wie auch immer. Wieder einmal zeigen die chinesischen OEMs, dass man auf der Verfolgerspur immer schneller wird. Zwar hat der Ora mit Defiziten zu kämpfen, das Fahrwerk sei, so Wheelsboy, doch ein wenig Schwammig und der Leistung kaum gewachsen, aber das Interieur macht auf den ersten Blick durchaus was her. Ganz untypisch für China: die vielen physikalischen Knöpfe und Schalter, sowie der kleine Touchscreen in der Mitte. Das Armaturenbrett hinter dem Lenkrad kommt uns übrigens auch sehr bekannt vor.

Wird der „Lightning Cat“ auch nach Europa und Deutschland kommen? In dieser Version eher nicht, aber ganz unwahrscheinlich ist das nicht.

Der Ora Lightning Cat ist zu kräftig für das Fahrwerk | Wheelsboy

Die erste Inbetriebnahme eines „Numbats“ auf dem Parkplatz eines Feneberg-Markts im Allgäu. Die Kooperationspartner sind trotz des kalten Wetters bestens gelaunt!

Numbat: Flächendeckendes Schnelllade-Netz fürs Allgäu und darüber hinaus

Schnellladen ist das eine, ein passendes Netz dazu das andere. Nicht immer passt beides zusammen – es sei denn, man will eine Menge Geld für den Netzausbau und neue Trafostationen in die Hand nehmen. Das Cleantech-Start-up Numbat Energy vermeidet das mit seiner patentierten Technologie, nämlich HPC mit integriertem Batteriespeicher. Nun nimmt man die ersten „Numbats“, so nennen die Kemptner ihre cleveren Ladesäulen, auch da in Betrieb, wo sie am sinnvollsten betrieben werden können: auf den Parkflächen des Lebensmitteleinzelhandels, genauer des Allgäuer Unternehmens Feneberg.

Feneberg, AÜW und Allgäuer Zeitung als Kooperationspartner

Anlässlich der Inbetriebnahme der ersten „Numbats“ auf den Parkplätzen der Feneberg Lebensmittel GmbH sind alle beteiligten Kooperationspartner zusammengekommen: Feneberg, AÜW und die Allgäuer Zeitung wurden von Numbat für die gute Partnerschaft ausgezeichnet. Gemeinsam haben sie die vergangenen Monate einmal Revue passieren lassen und den Auftakt zu einem flächendeckenden Schnellladenetz im Allgäu verkündet. Ende Januar werden voraussichtlich 23 Filialen der familiengeführten Supermarktkette mit der Schnellladeinfrastruktur ausgestattet sein. Bis Ende Juni entstehen insgesamt an bis zu 50 Standorten Numbats, die zu einem fortschrittlichen und klimabewussten Allgäu beitragen. Für die Numbat GmbH geht es dann im 2. Quartal 2023 an die Umsetzung von 1.000 Ladepunkten mit der Lebensmittelkette tegut und weiteren Kunden wie z. B. Tankstellen und Autohäusern.

Die Technologie dahinter

Der Numbat, eine Kombination aus Ultra-Schnellladesäule und Batteriespeicher, sorgt auf den Parkplätzen der Filialen mit einer Ladeleistung von 300 kW für das erste flächendeckende Schnellladenetz in einer ländlichen Region in Deutschland. Die Schnellladesäule ist mit zwei Ladepunkten ausgestattet, bei gleichzeitiger Verwendung können jeweils bis zu 150 kW abgerufen werden. Die öffentlich zugänglichen Numbats bieten Kundinnen und Kunden auf Parkplätzen des Lebensmitteleinzelhandels einen echten Mehrwert: Neben dem Einkauf kann das E-Auto geladen werden und Schnellladen wird unkompliziert in den Alltag integriert. Auch das Unternehmen, in diesem Fall Feneberg, profitiert von den Vorteilen, die der Batteriespeicher mit sich bringt: Er übernimmt verschiedene Energiemanagementthemen und optimiert so den Eigenverbrauch. Geladen wird mit 100 % Ökostrom von AllgäuStrom oder mit von den Filialen über PV-Anlagen selbst erzeugte Solarenergie.

e-engine meint: HPC mit Batteriespeicher sind eine gute Idee, um die Belastung des Stromnetzes niedrig zu halten und teure Investitionen zu vermeiden. Die Batteriespeicher sind übrigens nicht nur für die HPC geeignet, sondern könnten auch an hauseigene PV-Anlagen in Unternehmen angeschlossen werden. Numbat Energy ist zudem Betreiber und damit für die Abwicklung der Ladeabrechnung und den Betrieb des Speichers zuständig. Senkung der Stromrechnung nicht ausgeschlossen. Wer sich nun fragen mag, woher der Name „Numbat“ kommen mag: Es ist ein Akronym und bedeutet „Nachhaltiger, Umweltfreundlicher, Multi-Lifecycle BATteriespeicher“. Gleichzeitig gibt es auch ein australisches Beuteltier mit diesem Namen, das leider vom Aussterben bedroht ist. Was auch erklärt, warum das Logo des Unternehmens eine stilisierte Zeichnung genau dieses Numbats enthält …

Candela C8 – Powered by Polestar. Das Elektro-Schnellboot schafft Reisegeschwindigkeiten bis zu 40 km/h.

Ein „Polestar“ fürs Wasser: Candela C-8

Es müssen nicht immer vier Räder sein. Das neue Candela C-8 „powered by Polestar“-Elektroboot ist das erste Produkt einer Partnerschaft zwischen Polestar und Candela. Die beiden schwedischen Premium Mobilitätsmarken haben im August 2022 eine Vereinbarung getroffen: Polestar, der schwedische Hersteller von Premium Elektroautos, liefert fortan Batterien und Technologie für den Antrieb der elektrischen Tragflächenboote von Candela.

Batterie und Ladetechnologie aus dem Polestar 2 Standard Range Single Motor

Das Elektroboot Candela C-8 „powered by Polestar“ wird sowohl mit demselben 69-kWh-Batteriepaket als auch der Gleichstrom-Ladetechnologie des Polestar 2 Standard Range Single Motor betrieben. Candela rechnet mit einer Reichweite von bis zu 57 Seemeilen (rund 105 km) mit einer Akkuladung bei einer Reisegeschwindigkeit von 22 Knoten (ca. 40 km/h). Diese Werte sind vergleichbar mit jenen von Motorbooten mit Verbrennungsmotor. Die Leistung ist damit zwei- bis dreimal höher als bei konventionellen elektrischen Schnellbooten.

Hohe elektrische Leistung

Diese hohe elektrische Leistung auf dem Wasser ist dank einer Kombination aus innovativer Technologie von Candela und Polestar möglich. Candela C-8 verwendet einen effizienten Pod-Motor mit Direktantrieb – den Candela C-POD – und „fliegt“ auf computergesteuerten Hydrofoils. Dadurch schwebt der Rumpf bei hohen Geschwindigkeiten über dem Wasser und der Energieverbrauch wird im Vergleich zu herkömmlichen Motorbooten um bis zu 80 Prozent gesenkt.

Neben dem 69-kWh-Batteriepaket des Polestar 2 liefert Polestar auch die Gleichstrom-Schnellladetechnik für das Boot und stellt seine Forschungs- und Entwicklungskapazitäten zur Verfügung, um die Technologie und Software in die Anwendung im Schiff zu integrieren und vom Land auf das Meer zu übertragen. Candela C-8 wird vom 21. bis 29. Januar 2023 auf der Messe Boot in Düsseldorf exklusiv zu sehen sein.

Bereits Anfang Oktober 2022 ging die erste NIO Power-Swap-Station in Zusmarshausen bei Augsburg ans Netz. Nach Hilde und Berlin sind weitere Wechselstationen in Leipzig, Regensburg und an den Autobahnen A61 und A7 geplant.

NIO baut weitere Power Swap Stations

NIO beginnt das neue Jahr äußerst dynamisch.Sieben weitere Power Swap Stations (PSS) sind jetzt bestätigt. Dazu gehören unter anderem Standorte in Leipzig und Regensburg und Standorte an den Autobahnen A61 (Waldlaubersheim) und A7 (Großburgwedel).

Die clevere und in Deutschland einzigartige Ladelösung der Power Swap Stations ermöglicht NIO Usern den vollautomatischen Austausch der Batterie in rund fünf Minuten. Weitere Standorte zum bequemen Batteriewechsel sind bereits in Planung und sollen noch 2023 umgesetzt werden. Mit der PSS in Zusmarshausen (bei Augsburg) und der PSS in Hilden (bei Düsseldorf) stehen bereits zwei Stationen an strategischen Autobahn-Knotenpunkten bereit. Die PSS in Berlin ist bereits im Testbetrieb und steht vor der Eröffnung.

Power Swap Station helfen das Netz zu stabilisieren

In China halten die vielen PSS bereits eine kumulative Energiekapazität von 1,3 GWh. Das ist immerhin die Leistung eines AKW-Blocks für eine Stunde. Die chinesischen PSS sind zudem bidirektional tätig und können das Netz stabilisieren helfen. Würde man die gesamte Speicherkapazität aller Stationen zurückführen, könnte die, das hat Marcel Münch, ein Youtuber, ausgerechnet, 43.333 Haushalte für einen vollen Tag mit Strom versorgen. Wäre vielleicht mal eine Idee für Deutschland, oder?

Fotos: Wheelsboy (Youtube Stills), Ora (GWM), Numbat Energy, Polestar/Candela, NIO

2 Kommentare

  1. Dani sagt:

    Braucht das PSS nicht sehr viel mehr Batterien?
    An jeder PSS Station muss ja ständig eine bereite Batterie für mich bereit stehen. Ich schätze, dass es locker 10 bis 20% mehr Batterien braucht als wenn eingebaut.

    • Redaktion e-engine sagt:

      Ja. Aber auf der anderen Seite können die PSS – das wird in China so praktiziert – als Batteriespeicher verwendet werden. Das ist tatsächlich ein bestechender Zweitnutzen. Vor allem, weil hier die bidirektionalen Eigenschaften cleverer eingesetzt werden könnten. Das Netz könnte die Ströme bestens vertragen, weil es ohnehin schon für hohe Ströme wegen der Ladeinfrastruktur ausgelegt ist. Wie das aber immer so ist: in Deutschland spricht man lieber über „Nachhaltigkeit“, als sie konkret zu ermöglichen …

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