Chinastromer Ora „Lightning Cat“
Ora – das ist die erste Marke des großen Autoherstellers Great Wall Motor, die auch in Europa zu haben ist. Der oder die Ora „Funky Cat“ feierte gerade Deutschland-Debüt. Dabei muss man allerdings einräumen, dass die coole Katze nicht gerade günstig gestartet ist. Mindesten 38.990 Euro muss man für den Stromer mit 47,8 kWh nutzbarer Batteriekapazität und rund 275 km realer Reichweite (laut ev-database.org) ausgeben. Die Ladeleistung ist mit gerade mal 64 kW bei DC etwa auf dem Niveau des Jahres 2016. Möglicherweise ändert sich das Preisgefüge noch etwas, wenn man die Preisentwicklung beim Platzhirsch Tesla betrachtet – denn das kleine Model 3 SR+ kostet gerade mal 5.000 Euro mehr.
Auftritt Ora Lightning Cat
Der oder die Ora Lightning Cat wurde Mitte letzten Jahres vorgestellt und ist schon eher mit dem Model 3 vergleichbar. In der „Performance“-Version kostet die 4,871 mm lange Limousine umgerechnet 55.000 US-Dollar, das sind derzeit rund 51.000 Euro. Damit wäre die „Blitzkatze“ etwas günstiger als das Tesla Model 3 LR. Die Leistung des Dualmotor-Stromers beträgt in dieser Version 408 PS bei einem Drehmoment von 680 Nm. Das soll für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,3 Sekunden reichen. Die Batterie hat eine Kapazität von 83,5 kWh was nach chinesischer CLTC-Norm für eine Reichweite von 600 Kilometern gut sein soll.
Wheelsboy und der Kurztest
Der bekannte Youtuber Wheelsboy, der sich auf chinesische Stromer spezialisiert hat, konnte die „Lightning Cat“ auf eine Ausfahrt mitnehmen. Die Ähnlichkeit mit einer deutschen Sportlimousine aus Zuffenhausen fiel nicht nur ihm auf. Betrachtet man die Linienführung der Limousine, wird man den Gedanken nicht los, das Auto schon mal in anderem Kontext gesehen zu haben. Die Rückleuchten hingegen erinnern ganz extrem an ein Luxus-Fahrzeug aus dem VW-Konzern. Wie auch immer. Wieder einmal zeigen die chinesischen OEMs, dass man auf der Verfolgerspur immer schneller wird. Zwar hat der Ora mit Defiziten zu kämpfen, das Fahrwerk sei, so Wheelsboy, doch ein wenig Schwammig und der Leistung kaum gewachsen, aber das Interieur macht auf den ersten Blick durchaus was her. Ganz untypisch für China: die vielen physikalischen Knöpfe und Schalter, sowie der kleine Touchscreen in der Mitte. Das Armaturenbrett hinter dem Lenkrad kommt uns übrigens auch sehr bekannt vor.
Wird der „Lightning Cat“ auch nach Europa und Deutschland kommen? In dieser Version eher nicht, aber ganz unwahrscheinlich ist das nicht.
2 Kommentare
Braucht das PSS nicht sehr viel mehr Batterien?
An jeder PSS Station muss ja ständig eine bereite Batterie für mich bereit stehen. Ich schätze, dass es locker 10 bis 20% mehr Batterien braucht als wenn eingebaut.
Ja. Aber auf der anderen Seite können die PSS – das wird in China so praktiziert – als Batteriespeicher verwendet werden. Das ist tatsächlich ein bestechender Zweitnutzen. Vor allem, weil hier die bidirektionalen Eigenschaften cleverer eingesetzt werden könnten. Das Netz könnte die Ströme bestens vertragen, weil es ohnehin schon für hohe Ströme wegen der Ladeinfrastruktur ausgelegt ist. Wie das aber immer so ist: in Deutschland spricht man lieber über „Nachhaltigkeit“, als sie konkret zu ermöglichen …