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13. Dezember 2022
Donnerstag Magazin: Digitale Fahrräder & EPACs. Polestar & CAKE kooperieren wieder. Opel Mokka – "Electric" statt "e". Lambo vs EV6 vs "EV6".
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15. Dezember 2022

Mittwoch Magazin: Batteriedegradation MB EQC 400 mit 234.000 km. Genesis GV60 mit „Gesichtskontrolle“. Hyundai Liefer-Roboter für die „letzte Meile“ und als Zimmerservice.

Mittwoch Magazin: Batteriedegradation MB EQC 400 mit 234.000 km. Genesis GV60 mit "Gesichtskontrolle". Hyundai Liefer-Roboter für die "letzte Meile" und als Zimmerservice.

Hyundai geht mit Lieferroboter für die "Letzte Meile" in die Pilotphase. Batteriedegradation beim EQC. Genesis‘ neue Zugangstechnologien für den GV60.

Batteriedegradation beim Mercedes-Benz EQC 400

Der EQC 400 ist das erste vollelektrische Fahrzeug, das die Stuttgarter nach der ersten Kooperation mit Tesla (B-Klasse) auf die Räder stellten. Im Gegensatz zu den jüngst erschienenen Fahrzeugen, EQS, EQE und Co. war die Antriebseinheit noch keine „echte“ Eigenentwicklung, sie stammte von ZF. Die Basis des EQC war zudem das Verbrenner-SUV, was erklärt, warum viele Zugeständnisse gemacht wurden.

Mittwoch Magazin: Batteriedegradation MB EQC 400 mit 234.000 km. Genesis GV60 mit "Gesichtskontrolle". Hyundai Liefer-Roboter für die "letzte Meile" und als Zimmerservice.

Der Mercedes-Benz EQC war der erste reine Stromer aus Stuttgart (ohne Hilfe von Tesla). Die Verarbeitungs-Qualität des eSUV ist exzellent. Wie stehts aber mit der Batteriedegradation nach mehr als 234.000 Kilometern?

Im Reichweitentest bei e-engine

Wir hatten den EQC bereits im Dezember 2019 im Kurztest. Wie schon der zuvor getestete Audi e-tron der ersten Stunde, war auch der EQC beim Verbrauch äußerst schluckfreudig. Auf der e-engine Normrunde (Umgebungstemperatur 7°C) genehmigte sich das eSUV satte 26,5 kWh auf 100 Kilometer. In Deutschland tat sich der EQC sehr schwer, zu teuer und zu ineffizient waren die häufigsten Kritikpunkte – Stuttgart war dementsprechend unzufrieden mit dem Auto. Ganz anders die Situation in Norwegen. Hier brillierte der Mercedes tatsächlich und lieferte sich zeitweise sogar ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Audi „Fat“ e-tron. 10.259 Einheiten wurden bis heute dort verkauft, das sind jedoch nur 64 Fahrzeuge mehr, als vom Volvo XC40, der viel später debüttierte, abgesetzt wurden.

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Hohe Kilometerleistung innerhalb von 2 Jahren: EQC 400 mit 234.308 Kilometern.

Günstige Energiepreise – Mercedes-Qualität

Die Norweger sind ohnehin sehr pro-SUV eingestellt. Kleine Autos tun sich hier heutzutage schwer. Das war nicht immer so. Der absolute Verkaufsspitzenreiter aller Zeiten ist nach wie vor der Nissan LEAF, gefolgt vom VW eGolf und dem Tesla Model 3. Durch die niedrigen Strompreise fällt der hohe Verbrauch des EQC in Norwegen kaum ins Gewicht. Der Preis für Haushalte betrug im März 2022 laut „GlobalPetrolPrices.com“ umgerechnet 13 Euro-ct. Das bedeutet, dass 100 Kilometer bei 25 kWh Verbrauch gerade mal 3 Euro 25 ct kosten. Das scheint sich auch im November kaum geändert zu haben, denn durch niedrigen Stromverbrauch und gut gefüllte Stauseen sank der Strompreis dort sogar – von Energiekrise keine Spur.

Darüber hinaus ist die Verarbeitungsqualität des EQC typisch Mercedes-Benz. Die Autos sind, das sagt der Volksmund, buchstäblich für die Ewigkeit gemacht. Was auch der Grund dafür war, dass Taxifahrer auf die Autos schworen. Bjørn Nyland hat nun die Batteriedegradation bei einem EQC mit hoher Kilometerleistung gemessen. Das Ergebnis überrascht.

Mittwoch Magazin: Batteriedegradation MB EQC 400 mit 234.000 km. Genesis GV60 mit "Gesichtskontrolle". Hyundai Liefer-Roboter für die "letzte Meile" und als Zimmerservice.

Degradationstabelle: Mit 585 Ladezyklen verlor der EQC in zwei Jahren nur 8,4% Batteriekapazität.

Hohe Kilometerleistung

Der getestete EQC hat eine Kilometerleistung von 234.308 Kilometern in nur 2 Jahren absolviert. In diesem Zeitraum wurde der Wagen 585 Mal aufgeladen, meistens mit einem speziellen Gleichstrom-Lader, der gerade mal 40 kW Ladeleistung bereitstellte. Mit anderen Worten, die Batterie des Stuttgarters wurde mit Samthandschuhen angefasst. Das Ergebnis überzeugt. Von den ursprünglich nutzbaren 80 kWh blieben immerhin 73,3 kWh übrig. Die Degradation betrug demnach nur -8,4%. Das ist für die hohe Zyklenanzahl tatsächlich erstaunlich gut. Einen kleinen Irrtum begeht Nyland allerdings in seinem Test: er geht von einer Bruttokapazität von 90 kWh aus, tatsächlich ist der EQC mit einer 85 kWh-Batterie ausgerüstet. Auch beträgt die maximale Ladeleistung des Stuttgarters nicht 200 kW wie im Bericht angegeben, sondern nur 112 kW.

e-engine meint: Auch wenn der erste Wurf der Stuttgarter hier und da noch zu Wünschen übrig liess, die Verarbeitungs- und die Komponentenqualität ist typisches Mercedes-Niveau. Wenn man die Innenausstattung nach 234.000 Kilometern betrachtet, hat die kaum gelitten. Das selbe kann man der Elektrik attestieren. Die Batteriepacks und der Antriebsstrang sind offenbar für eine lange Lebensdauer ausgelegt. Nyland vergleicht die Degradation zudem mit verschiedenen Parametern. Nicht nur Zyklen, auch die Alterung wird mit berücksichtigt. Seine Erfahrungswerte zeigen, dass der Alterungsprozess weit weniger Einfluss auf die Degradation hat, als häufige Ladezyklen.

Mercedes-Benz EQC 400: Batteriedegradation nach 234.000 Kilometern

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Genesis GV60: In der B-Säule befindet sich eine Kamera, die mit Gesichtserkennung arbeitet. Zusammen mit einem Fingerabdruckscanner auf der Mittelkonsole kann der Wagen gestartet werden – ganz ohne klassischen Schlüssel.

Genesis GV60 mit „Gesichtskontrolle“

Das ist tatsächlich eine Premiere: der Genesis GV60 verfügt im neuen Modelljahr neben digitalem Zugangssystem, einem neuen Luftreinigungssystem und erweiterter Serienausstattung über das weltweit erste schlüssellose Zugangssystem per Gesichtserkennung.

Durch das innovative Face Connect lässt sich der Genesis GV60 allein per Gesichtserkennung öffnen und auch verriegeln. Die Einrichtung erfolgt nahtlos über die Genesis Connected Services (GCS) App: Kunden müssen nur einmal mit dem physischen Schlüssel auf das Fahrzeug zugreifen, um ihr Profil für die Gesichtserkennung einzurichten und fortan den Deep-Learning-Bildverarbeitungscontroller zu nutzen. Starten lässt sich das Elektrofahrzeug dann per Fingerabdruck.

Eine LED-Anzeige in der B-Säule gibt eine visuelle Rückmeldung über den Fahrzeugstatus. Alle persönlichen Informationen werden sicher über eine verschlüsselte Software im Fahrzeug registriert und über ein Human-Machine-Interface (HMI) verwaltet. Zu keinem Zeitpunkt werden biometrische Daten aus der Ferne hochgeladen und gespeichert.

Die Kombination aus Gesichtserkennung und Fingerabdrucksensor erlaubt eine komfortable und stressfreie Nutzung. Ein haptischer Schlüssel ist nicht zwingend erforderlich – praktisch auch bei Aktivitäten, die man gemeinhin mit leichtem Gepäck wie Schwimmen, Klettern und Laufen bestreitet. Die fortschrittliche Technologie, die im Genesis GV60 des neuen Modelljahres zum Einsatz kommt, ähnelt der von Smartphones bekannten Technik.

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Die Gesichtserkennung allein reicht nicht. Zusätzlich muss sich der Fahrer noch mit dem Fingerabdruckscanner identifizieren.

Digitaler Fahrzeugschlüssel

Als Ergänzung zur Gesichtserkennung führt Genesis den sogenannten Digital Key ein: Der Genesis GV60 lässt sich damit per Smartphone ver- und entriegeln. Durch das App-basierte System ist auch hier kein physischer Schlüssel mehr erforderlich. Das Elektro-SUV begrüßt den Fahrer durch Einschalten der Scheinwerfer und Ausklappen der Außenspiegel, sobald dieser sich dem Fahrzeug mit dem digitalen Schlüssel nähert.

Der digitale Schlüssel lässt sich zudem mit bis zu drei weiteren Personen teilen – und das aus der Ferne ohne persönlichen Kontakt. Der Schlüssel wird einfach per Smartphone weitergegeben. Der Besitzer kann dabei auch eine Zeitspanne festlegen, in der der digitale Schlüssel von anderen genutzt werden kann.

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Zimmerservice per Lieferroboter: Hyundai startet Pilotversuch mit autonomen Robotern für drinnen und draussen.

Hyundai startet Pilotprogramme für Lieferdienste mit autonomen Robotern

Die Hyundai Motor Group hat zwei Pilotprogramme für Lieferdienste mit autonomen Robotern auf der Grundlage ihrer modularen Plug & Drive (PnD)-Plattform in einem Hotel und einem Wohn- und Geschäftskomplex am Stadtrand von Seoul gestartet.

Der Lieferroboter besteht aus einer Transporteinheit, die auf einer PnD-Antriebseinheit integriert ist. Neben der Ladebox, die für die Auslieferung von Artikeln verwendet wird, zeigt ein angeschlossener Bildschirm Informationen für die Kunden an.

Die erstmals auf der CES 2022 gezeigte modulare PnD-Plattform der Gruppe ist eine All-in-One-Einzelradeinheit, die intelligente Lenkung, Bremsen, elektrischen Antrieb im Rad und Aufhängungshardware kombiniert, einschließlich eines Lenkaktuators für eine vollständige 360-Grad-Drehung. Er bewegt sich autonom mit Hilfe von LiDAR- und Kamerasensoren. Ein integrierter Laderaum ermöglicht es dem Roboter, Produkte zum Kunden zu transportieren.

Durch das Hinzufügen der Fähigkeit zum autonomen Fahren kann der PnD-basierte Roboter die optimale Route innerhalb des Gebiets finden, um Pakete an die Empfänger zu liefern. Er ist in der Lage, feste und bewegliche Objekte zu erkennen und zu umfahren, was eine schnelle Zustellung ermöglicht.

Einsatz im Hotel als „Zimmerservice“

Das Rolling Hills Hotel, eines der an den Pilotprogrammen der Gruppe teilnehmenden Unternehmen, setzt den Roboter täglich von 20 bis 22 Uhr für den Zimmerservice ein und liefert Annehmlichkeiten, Speisen und Getränke aus. Die Hotelgäste können ihre Zimmerservice-Bestellungen über „Kakao Talk“, eine beliebte Messaging-App, aufgeben, ohne zusätzliche Apps installieren zu müssen und den Fortschritt der Lieferung in Echtzeit verfolgen.

Der Roboter, der im Hotel im Einsatz ist, verwendet einen auf Deep Learning basierenden Algorithmus, um die Umgebung und die Menschen zu erkennen. Wenn der Roboter am Zimmer ankommt, erkennt er das Öffnen der Tür, und sobald er den Empfänger wahrnimmt, öffnet er automatisch das Ablagefach für ihn.

Kommunikation in „angemessenem Tonfall“

Der Roboter kann je nach Empfänger entsprechende Bildschirmmeldungen und einen angemessenen Tonfall kommunizieren. Darüber hinaus kann das Gerät bei Fahrten zwischen den Etagen die Anzahl der Personen ermitteln, die einen Aufzug betreten, und auf den nächsten Aufzug warten, wenn der erste überfüllt ist.

Der autonom fahrende Roboter ist auch in der Lage, Hindernissen und Kollisionen auszuweichen, selbst in engen Hotelkorridoren, und kann sich dank der elektronischen Verbindung mit den Aufzügen ohne menschliche Hilfe zwischen den Etagen bewegen, so dass er die Waren auf einer optimalen Route ausliefern kann.

e-engine meint: ein Roboter muss nicht zwingend humanoide Form haben. Dass Unternehmen wie Tesla oder Hyundai hier mitmischen, liegt nicht zuletzt an den Synergien mit normaler Fahrzeugentwicklung und deren Sensorik. Man sollte vielleicht auch darauf hinweisen, dass Hyundai den Platzhirsch „Boston Robotics“ vor nicht allzu langer Zeit übernommen hat.

AI-based Self-Driving Hotel Delivery Robot | Hyundai Motor Group

Fotos: Bjørn Nyland (Youtube Stills), e-engine.de, Hyundai, Genesis

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