Donnerstag Magazin: Sandy über iX, i3 und das BMW-Design. Polestar 6 LA Concept Edition schon ausverkauft. Mit dem Opel Rocks-e auf dem Land?
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1. September 2022
Montag Magazin: Vorgeschmack auf den Blackout. NGOs und Mathematik. AXA bittet um Entschuldigung. Mini MOKE elektrisch.
5. September 2022

Freitag Magazin: Wo bleibt die bezahlbare Batterie? Antworten. Kleanbus. Augsburgs Hopper in der „Höhle der Löwen“. Münchens „Sion“ meldet 20K Vorbestellungen.

Freitag Magazin: Wo bleibt die bezahlbare Batterie? Antworten. Kleanbus. Augsburgs Hopper in der "Höhle der Löwen". Münchens "Sion" meldet 20K Vorbestellungen.

Repowering mit Kleanbus. Günstigere Batterietechnologien. Solarstromer-Vorbestellungen. Hopper in der "Höhle der Löwen".

Neue Batterielösungen: Interview mit Chemiker Robert Murray-Smith

Wo bleibt die bezahlbare Batterie?

Die Zukunftsprognosen haben sich dieses Jahr weiter eingetrübt. Die Rohstoffpreise für Batteriemetalle steigen, die Nachschubsituation für Lithium und Kobalt wird ebenfalls nicht besser, was letztlich dazu führt, dass Elektrofahrzeuge dieses Jahr empfindlich teurer geworden sind. Wer wohlhabend ist, für den ist der Preisanstieg ärgerlich, aber machbar. Um aber das Klima „zu retten“ ist aber auch bei der Elektromobilität eine Massenbewegung nötig. Diese dürfte durch die obigen Schwierigkeiten erst einmal ausfallen. Die Menschen in Europa und der Welt haben andere Probleme – eines davon sind die explodierenden Energiekosten. Man bekommt den Eindruck, dass durch die derzeitige Krise das Klima auf der Dringlichkeitsliste einige Ränge nach hinten gerutscht ist. CO2, das Treibhausgas, scheint nicht einmal mehr eine Rolle zu spielen, anders kann man es sich nicht erklären, dass selbst Greenpreace die Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken in Deutschland wohlwollend kommentiert. Da läuft etwas gehörig schief.

Batterien: welche Technologie zum eingesetzt werden sollte kommt, bestimmt das Einsatzgebiet. Für Pufferakkus sind Li-Ionen-Akkus eigentlich zu wertvoll und teuer.

Zukünftige Batterie-Lösungen

In der Elektromobilitäts-Blase ist die Lithium-Ionen-Batterie der Weltenretter, so scheint es (und Strom kommt aus der Steckdose, bzw der PV-Anlage im Eigenheim). Der Blick auf die Batterietechnik wird gerne auf das Elektroauto verengt, dabei profitieren so viele Dinge des täglichen Lebens von der Technologie. Laptops, Fotoapparate, Smartphones, Saugroboter usw. Im Auto jedoch findet die Technologie ihren quantitativen Höhepunkt. Durch den riesigen Einsatz der Module definiert sich der Autopreis mehr oder weniger durch die Kosten der Batterie. Wo, so fragt man sich, bleibt aber die bezahlbare Batterie und damit das bezahlbare Elektroauto?

Zahlen, Daten und Fakten

Der Markt für wiederaufladbare Batterien, vulgo Akkus, wird, und das ist erstaunlich, nicht von der Li-Ionen-Technologie dominiert. Nur 13% aller weltweit gefertigten Batterien basieren derzeit auf dieser Technik. Der weit größere Anteil von Batterien nämlich 55% sind Beisäure-Akkus. Das hat Kostengründe. In China beispielsweise werden viele Kurzstrecken-Elektrofahrzeuge immer noch mit der günstigen Bleisäure-Batterie ausgestattet. Die Li-Ionen-Akkus, selbst LFP-Batterien, sind nach wie vor zu teuer. Wer auf Elektromobilität umsteigen will, der muß eine Menge Geld in die Hand nehmen – mehr als ein potenzieller Verbrennerkäufer. Das verhindert eine Massenadoption der Technologie nachdrücklich. Vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. 

Batterie-Foschungschemiker Robert Murray-Smith im Gespräch mit …

Massenadoption in Frage gestellt

Eine Massenadoption jedoch wird zu weiteren Problemen führen, vor allem auf der Rohstoffseite. Denn der Nachschub der wichtigsten Komponenten wie Lithium, Kobalt, Nickel etc. ist keineswegs für eine rapide Zunahme der Elektromobilität gesichert. Das wiederum führt zu weiteren Kostensteigerungen gemäß dem 1. Gebot des Marktes: Angebot und Nachfrage.

Das Dilemma der Kosten lässt sich auflösen: Lithium Titanoxid-Batterie

Robert Murray-Smith ist Forschungschemiker mit dem Spezialgebiet Batterien. Sein Approach ist ein anderer. Er glaubt nicht an die billige Li-Ionen-Batterie. Er glaubt vielmehr an den TCO, den Total Cost of Ownership. Der könnte sich nämlich dramatisch verringern, wenn die Lebensdauer der Batterien vehement wächst. Eine Batterie, die länger hält als das Auto drumherum, ist die Zukunft. Die Technologie dazu gibt es schon. Der neue Platzhirsch ist nach seiner Ansicht die Lithium-Titanium-Oxid-Batterie. Der Nachteil der Batterie ist die Energiedichte, die unter der der LFP-Technologie liegt. 

Man sollte allerdings nicht verschweigen, dass die LTO-Batterie weit teurer ist, als herkömmliche Akkus. Und mit jeder neuen Technologie kommen weitere Probleme auf. Die Recyclingmöglichkeiten der neuen Batterien (nicht nur LTO) werden immer aufwändiger, weil die Trennung der Stoffe immer schwieriger wird. Bei monokristallinen Anoden wird es gar zur Sisyphusarbeit das Lithium zu isolieren. Das lässt sich derzeit kaum handhaben, auch wenn Leuchtturmprojekte der OEMs gerne das Gegenteil behaupten. Dabei ist die Recyclingfähigkeit von höchster Wichtigkeit, nicht nur, weil die Rohstoffpreise immer mehr ansteigen. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb Bleisäure-Akkus heutzutage bestens zu recyceln sind – die Komponenten sind vergleichsweise groß und deshalb leicht zu trennen.

Jon von Cleanerwatt zu Themen wie Rohstoffe, Batterieeinsatzgebieten, Lebensdauer und vielem mehr. Sehenswert.

e-engine meint: der Beitrag von Cleanerwatt ist äußerst interessant und bestens dazu geeignet die Bullerbü-Haltung der Elektromobilitäs-Community zumindest in Frage zu stellen. Die E-Mobilität kann einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten, aber sie ist meilenweit davon entfernt, eine Universallösung zu sein. „Die eine Pille für alle Krankheiten gibt es eben nicht“, so erklärt es Murray-Smith. Die Massenadoption wird zu heftigen Umweltschäden durch den Rohstoffabbau führen – freilich in einem weit kleineren Massstab als bei der Förderung der fossilen Energierohstoffe Kohle, Öl oder Erdgas. Wir sollten aber sicherstellen, dass wir nicht wieder in die selbe „Falle“ treten.

Und noch etwas trägt zu einer „bezahlbaren“ Batterie bei: wie man sie behandelt. Wer bereits die derzeitigen Li-Ionen-Akkus pfleglich behandelt, kann erstaunliche Lebenszyklen erreichen und damit einen TCO, der trotz aller jüngsten Preissteigerungen, niedrig bleibt. Offenbar gibt es die bezahlbare Batterie also schon …

Augsburger Start-up Hopper Mobility in der „Höhle der Löwen“. Nico Rosberg gehörte zu den ersten „Testfahrern“.

Hopper Mobility: die Augsburger wagen sich in die Höhle der Löwen

Große Chance und große Bühne für das Augsburger Tech-Startup Hopper Mobility: Mit ihrem außergewöhnlichen E-Bike im Look eines Stadtautos präsentieren sich die vier Gründer in der nächsten Folge der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ am Montag, 5. September, 20.15 Uhr bei VOX. Der Hopper ist ein vollkommen neu entwickelter Hybrid aus Auto und Fahrrad. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h und Radwegzulassung verbindet der Hopper die Vorteile aus verschiedenen Welten: Die Kabine bietet Schutz vor Wind und Wetter – der Elektroantrieb sorgt für den nötigen Schwung – mit dem Lenkrad und der Hinterradlenkung wird eine hohe Wendigkeit erreicht. Als E-Bike fällt für den Hopper keine Steuer an, Führerschein, Anmeldung oder Pflichtversicherung sind nicht nötig und die Parkplatzsuche wird hinfällig.

Erste Serie restlos ausverkauft

Das pfiffige Auto-E-Bike hat den Zeitgeist offenbar getroffen, denn die erste Vorserie an Fahrzeugen aus diesem Jahr war bereits binnen kürzester Zeit restlos ausverkauft. Der Auftritt bei der „Höhle der Löwen“ soll nun Kapital bringen für einen Ausbau der Produktion. Der Hopper bietet Platz für zwei Erwachsene oder einen Erwachsenen und zwei Kinder. Der Kofferraum kann optional erweitert werden, sodass ein Einkauf und Getränkekisten bequem Platz finden. Optional wird der Hopper auch mit einem Solarpanel auf dem Dach verfügbar und damit noch sparsamer unterwegs sein. Zudem ist der Hopper ideal für Sharing-Angebote in Unternehmen und Kommunen.

Meilenstein 20.000 Vorbestellungen: Sono Motors‘ „Sion“ soll der erste erschwingliche Solarstromer werden …

Apropos deutsche Start-ups: Münchner Sono Motors erreicht 20.000 Reservierungen für den „Sion“

Der an der NASDAQ börsennotierte Solar Mobility OEM Sono Motors gab gerade bekannt, dass er 20.000 Privatkunden- Reservierungen mit einer durchschnittlichen Anzahlung von rund 2.000 Euro erreicht hat. Mit einem voraussichtlichen Nettoverkaufspreis von 25.126 Euro hat der Sion das Potenzial, das weltweit erste erschwingliche Solar Electric Vehicle (SEV) für die breite Masse zu werden.

Die Produktion soll im zweiten Halbjahr 2023 mit dem Auftragsfertiger Valmet Automotive aufgenommen werden. Der in Finnland ansässige Partner verfügt über umfangreiches Know-how in der Fertigung für Hightech-OEM. Nach einer Hochlaufphase wollen die Partner rund 257.000 Sion innerhalb von sieben Jahren produzieren.

Die Marke von 20.000 ist in der Tat ein weiterer Meilenstein nach den Wirrungen des Start-ups in den letzten Jahren. Denn bereits im Januar 2020 hatte man 10.000 Vorbestellungen gemeldet.

UK-Start-up Kleanbus: Noch sind die Umrüstkits nur als 3D-Rendering zu sehen.

 

UK-Start-up Kleanbus: Einfach Verbrennerbusse in Stromer „transformieren“

Angesichts des eskalierenden Klimawandels und der schlechten Luftqualität in den Städten, die ein kritisches Niveau erreicht hat, ist die Dekarbonisierung des Verkehrs zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit geworden. Die Herausforderung kann man freilich auf unterschiedliche Arten und Weisen annehmen. Das auf Bus-Repower spezialisierte Unternehmen Kleanbus zeigt diese Woche erste Bilder seiner fortschrittlichen modularen Plattformtechnologie, mit der jeder Bus, ob Einzel- oder Doppeldecker, schnell und kostengünstig von einem Verbrennungsmotor auf vollelektrischen Betrieb umgestellt werden kann.

Repowering ist das Stichwort

Repowering – das Entfernen des Dieselmotors oder des Hybridantriebsstrangs aus einem vorhandenen Bus und dessen Ersatz durch einen vollelektrischen Antriebsstrang – das ist nach Aussagen von Joe Tighe, Mitbegründer und CEO von Kleanbus, die schnellste und kosteneffizienteste Methode, um die britische Busflotte auf Null-Emissionen umzustellen. Genau hier hakt die fortschrittliche Lösung von Kleanbus dank der einzigartigen Technologie des Unternehmens ein. Wie Tighe weiter ausführt werden „97 % der Busse in Großbritannien von Dieselmotoren angetrieben, die große Mengen an Kohlenstoff, Stickstoffoxiden und Feinstaub ausstoßen – und es sind unglaubliche 35.000 Busse unterwegs – das Land steht vor der großen Herausforderung, diesen lebenswichtigen Verkehrssektor schnell zu dekarbonisieren, und kann sich nicht schnell genug bewegen.

Die Umrüstkits sollen so modular sein, dass sie für nahezu alle Bustypen in UK angepasst werden können.

Maßgeschneiderter, hochmoderner E-Antriebsstrang

Das Plattformsystem von Kleanbus ist technologieunabhängig, wendig und anpassungsfähig, da es bewährte und voll garantierte elektrische Antriebsstrangkomponenten von führenden Tier-1-Lieferanten mit der eigenen Integrationstechnologie und proprietären Software von Kleanbus kombiniert. Dieser innovative Ansatz bedeutet, dass Kleanbus auf die neuesten Komponenten zurückgreifen kann, so dass eine Vielzahl von Batterien und Motoren eingesetzt werden kann, um maßgeschneiderte E-Antriebsstränge zu entwickeln, die genau auf die Bedürfnisse eines Busbetreibers zugeschnitten sind.

Keine seltenen Erden, maßgeschneiderte Lösungen

Die von Kleanbus verwendeten E-Motoren haben keine Dauermagneten und kommen daher ganz ohne Seltene Erden aus, wodurch die Ressourcen unseres Planeten weniger beansprucht und die katastrophalen Auswirkungen der Produktion von Seltenen Erden begrenzt werden. 

Sobald ein maßgeschneiderter E-Antriebsstrang entwickelt und getestet wurde, dauert es weniger als zwei Wochen, um einen einzelnen Bus wieder mit Strom zu versorgen, so dass das Fahrzeug in kürzester Zeit wieder in Betrieb genommen werden kann.

Die Betriebskosten sind mit einem Drittel der Kosten eines herkömmlichen Dieselbusses ebenfalls drastisch niedriger und dürften sogar noch höher ausfallen, wenn man die neue Förderung für emissionsfreie Busse (Zero Emission Bus, ZEB) von 22 Pence pro Kilometer mit einbezieht.

Kleanbus verspricht große Kostenvorteile

Elektrobusse mit Repowering von Kleanbus kosten ebenfalls nur ein Fünftel eines neuen Elektrobusses – aber dank der Partnerschaften von Kleanbus mit innovativen Finanzierungsanbietern können die Betreiber mehrere Möglichkeiten zur Finanzierung ihres Fahrzeugs wählen, die von der Vorauszahlung für das Fahrzeug und dem Leasing der Batterie bis hin zu keiner Vorauszahlung und dem Leasing sowohl des Fahrzeugs als auch der Batterie reichen. Auf diese Weise können die Betreiber die Kosten für das Repowering durch die Betriebseinnahmen finanzieren und so den Business Case maximieren.

e-engine meint: Aus Diesel-Bussen Elektrobusse zu machen, hat was. Vor allem unter Recycling und Rohstoff-Aspekten. Noch existiert die Lösung von Kleanbus nur als 3D-Rendering. Man wird sehen, wie gut die tatsächliche Integration funktioniert und ob sich die Kostenvorteile ebenso realisieren lassen. 

Fotos: Cleanerwatt (Youtube Stills), istock, Kleanbus, Sono Motors, Hopper Mobility

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