Tesla vs Lucid – ein Vergleich
Hier geht’s nicht um Drag-Races oder Batteriekapazitäten. Der kurze Youtube-Bericht von „NewVehicleMedia“ vergleicht die beiden Unternehmen. Das ist natürlich viel interessanter. Das beginnt schon mal damit, dass Lucid seine erste Autofabrik in Greenfield, Arizona sozusagen auf der „grünen Wiese“ selbst gebaut hat. Tesla hatte ja bekanntlich ein ehemaliges GM/Toyota-Werk in Fremont übernommen.
Auch die Ziele der beiden Wettbewerber unterscheiden sich ein „bißchen“. Während Elon Musk mit seinem Unternehmen bis 2030 wenigstens 20 Mio. Fahrzeuge jährlich fertig will, ist da der kleine Konkurrent weit bescheidener. Bis 2030 will man auf eine Jahresproduktion von 500.000 Einheiten kommen, so viele, wie Tesla letztes Jahr abgesetzt hat.
Die beiden Top-Limousinen, der Lucid Air und das Model S von Tesla sind indes nicht wirklich vergleichbar. Die Preisepunkte liegen doch recht unterschiedlich. Der größte Air kostet immerhin so viel wie ein gut ausgestatteter Porsche Taycan. Für die zukünftigen Käufer der Lucids ist es allerdings von Vorteil, dass das Unternehmen noch kein einziges Auto verkauft hat. Sie kommen in den Genuß von „Federal Credits“ in Höhe von 7.500 US-Dollar. Bei Tesla ist das schon passée, denn dazu hat man einfach das gesetzte Stückzahlen-Limit komplett überschritten.
Während Tesla derzeit an der Entwicklung eines 25.000 Dollar-Stromers arbeitet, wird Lucid erst einmal in die Model 3-Domäne vorstossen müssen. Und bis man sich mit einem Fahrzeug in der 25.000-Dollar-Klasse beschäftigen kann, sollen noch mindestens 8 Jahre vergehen.
Lucid setzt voll auf Effizienz. Die Eigenentwicklungen sind teilweise Formel-e geprüft, denn Lucid war Lieferant für Bauteile der elektrischen Rennserie. So soll der Air immerhin 4,5 Meilen pro kWh schaffen. Das sind umgerechnet 13,8 kWh pro 100 Kilometer. Tesla liegt derzeit beim Long-Range Model S bei 4 Meilen/kWh. Das sind schon 15,5 kWh auf 100 Kilometer. Wie sich die Werte in der Realität darstellen werden? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden die 13,8 kWh/100 Kilometer mit der großen Limousine im Alltag kaum erreichbar sein. Man wird sehen.
Auch bei den Sicherheits-Features gehen die beiden Unternehmen unterschiedliche Wege. Elon Musk verteufelte bekanntlich den Einsatz von LiDAR in der Vergangenheit. Inzwischen gibt’s in den nordamerikanischen Modellen vom Model 3 und Y auch kein Radar mehr. Beides findet sich im Lucid zur Unterstützung von autonomen Fähigkeiten und ADAS. Alles in Allem ein interessanter Vergleich komprimiert auf rund 10 Minuten.