Donnerstag Special: Alpine A290_ß "ready to race".
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11. Mai 2023
Montag Special: mit dem IONIQ 6 (und Tesla Model 3) auf der e-engine Normrunde
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15. Mai 2023

Freitag Magazin: Die „Wahrheit“ über Fahrzeugbrände. NIO baut PSS-Infrastruktur aus. JOLT Energy sammelt 150 Mio. Euro für Ladeinfrastruktur ein.

Freitag Magazin: Die "Wahrheit" über Fahrzeugbrände. NIO baut PSS-Infrastruktur aus. JOLT Energy sammelt 150 Mio. Euro für Ladeinfrastruktur ein.

Wie Autobrände entstehen, und wie hoch der Anteil der Stromer daran ist. NIO baut Infrastruktur dynamisch aus. JOLT Energy landet Finanzierungs-Coup.

Brennen Elektroautos häufiger als Verbrenner?

Je mehr Elektroautos auf deutschen Straßen sind, desto häufiger wird die Wahrscheinlichkeit eines Fahrzeugsbrandes diskutiert. Li-Ionen-Batterien stellen tatsächlich eine große Gefahr dar, wenn – und die Betonung liegt auf „wenn“ – sie in Brand geraten. Aber der Reihe nach.

Dienstag-News kompakt: Sandy Munro Interview, Audi e-tron fängt Feuer, Reichweitenverlust nach 63 Tagen, Sharing-Chaos wird größer

Geraten Elektroautos häufiger in Brand als Verbrenner? Die Statistiken sprechen derzeit dagegen.

Warum geraten Fahrzeuge in Brand?

Die typischen Ursachen sind schnell aufgezählt. Dazu gehören Kollisionen mit anderen Fahrzeugen, elektrische Probleme wie Kurzschlüsse, Öl- oder Kraftstoff-Lecks, überhitzte Motoren, schlechte Wartung des Fahrzeugs, brennende Materialien wie beispielsweise Zigaretten, Batterieschäden oder Konstruktionsfehler.

Datenauswertung von AutoinsuranceEZ: wie viele Fahrzeuge brennen pro 100.000 (Verkäufe)? Reine Elektroautos brennen selten, Batterien jedoch öfter.

Wie verteilen sich die Brände?

Nach einer Auswertung von Daten der US-Behörde NTSB (National Transportation Safety Board) und Verkaufsdaten des BTS (Bureau of Transportation Statistics) kam das US-Portal AutoinsuranceEZ Anfang 2023 zu einem erstaunlichen Ergebnis. Die meisten Brände pro 100.000 Fahrzeugen entstehen bei Hybrid-Fahrzeugen. An zweiter Stelle rangierten Verbrenner und erst an dritter und letzter Stelle reine Elektroautos. Die absoluten Zahlen freilich zeichnen ein anderes Bild. Da der Löwenanteil der Fahrzeuge in den USA nach wie vor Verbrenner sind, beeindruckt auch die Zahl der Brände von insgesamt 199.533 Fahrzeugen. 

DEKRA-Crashtest: sind Stromer weniger sicher als Verbrenner?

DEKRA 2019: seitliche Kollision mit einem Pfahl bei 75 km/h. Keine Probleme mit der Batterie, nur Kaltverformung, kein Thermal Runaway

Stromer-Brände noch die Ausnahme

Mit nur 25,1 brennenden Fahrzeugen pro 100.000 sind die Elektrofahrzeuge also relativ sicher? Die Untersuchungen von AutoinsuranceEZ gingen noch tiefer. Man wollte wissen, warum die Fahrzeuge Feuer fingen. Bei den Elektro- und Hybridfahrzeugen führte vor allem die Batterie zu Bränden, weniger die elektrische Verkabelung. Bei den Verbrenner-Fahrzeugen gingen die Ursachen auf auslaufenden Kraftstoff, Kurzschlüsse in der Elektrik und das Antiblockiersystem (ABS) zurück. 

Wie gefährlich ist ein Autobrand?

In den USA starben laut Informationen der National Fire Prevention Associaton (NFPA) im Jahr 2018 560 Menschen durch Autobrände. Die meisten dieser Brände wurden durch Kollisionen verursacht. Während die Daten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Autobrandes bei einem Elektrofahrzeugs deutlich geringer ist, sind Brände von Lithium-Ionen-Batterien wesentlich schwieriger zu löschen. Zudem sind viele Feuerwehrleute nicht damit vertraut, wie man solche Brände löscht. Durch konsequente Fortbildung wird diese Problematik allerdings immer weniger relevant, auch in Deutschland.

Die Überreste des Tesla Model S nach dem Unfall und darauffolgendem „Thermal Runaway“ (Foto: NTSB)

Der Unterschied zu Verbrennern

Stromer-Batterien sind ihre eigene Brennstoffquelle, die stundenlang brennen kann. Siehe dazu auch den Youtube-Video von Electric Classic Cars, das diese Problematik bestens verdeutlicht. Für die Feuerwehren ist es deshalb extrem schwierig, diese Batterien zu kühlen. Zudem kann ein Brand, der scheinbar gelöscht ist, jederzeit wieder aufflammen. Man nennt dies auch einen „Thermal Runaway“

Thermal Runaway

Ein „Thermal Runaway“ ist eine Kettenreaktion innerhalb eines Batteriepacks, die nur schwer zu stoppen ist, wenn sie einmal begonneen hat. Sie tritt auf, wenn die Temperatur im Inneren einer Batterie einen Punkt erreicht, der eine chemische Reaktion in der Batterie auslöst (siehe Video). Diese chemische Reaktion erzeugt noch mehr Wärme, wodurch die Temperatur weiter steigt und weitere chemische Reaktionen ausgelöst werden, die noch mehr Wärme erzeugen.

Beim thermischen Durchgehen steigt die Temperatur der Batteriezelle unglaublich schnell an (in Millisekunden). Die in der Batterie gespeicherte Energie wird zudem sehr plötzlich freigesetzt. Bei dieser Kettenreaktion entstehen extrem hohe Temperaturen (etwa 400 Grad Celsius). Diese Temperaturen können dazu führen, dass die Batterie gasförmig wird und ein Feuer entsteht, das so heiß ist, dass es kaum noch zu löschen ist. Es kann bis zu einem Tag dauern, bis solche Batterien wieder abgekühlt sind, weshalb man sie lange überwachen muss, dass sie nicht wieder Feuer fangen. In der Regel werden die Fahrzeuge in ein Wasserbad (so eines vorhanden, oder dies möglich ist) gestellt.

e-engine meint: Feuer im Fahrzeug ist immer eine lebenbedrohliche Situation. Moderne Autos haben zudem Konstruktionen, die dazu führen, dass selbst Türen und Fenster ohne elektrische Unterstützung nicht mehr von innen zu öffnen sind (natürlich gibt es häufig Notöffner, wie beim Tesla). In der Regel jedoch fängt ein Elektroauto bei einer Kollision selten Feuer, bzw. es dauert eine Weile (siehe das Youtube-Video), bis ein „Thermal Runaway“ einsetzt. Ein Verlassen des Fahrzeugs ist dann möglich. Zu beachten ist allerdings eines: kommt es zu einem Unfall, sollte man möglichst schnell das Elektro-Auto verlassen und auf sichere Distanz gehen.

Die Wahrheit über Elektrofahrzeugbrände | Electric Classic Cars

Premium Made in China und Designed in Munich: der NIO eT7 mit Wechsel-Akku-System zeigt eindrucksvoll, dass exzellente Stromer auch aus China kommen … und NIO baut das PSS-Netzwerk auch in Deutschland zügig aus.

NIO baut Infrastruktur zügig aus: Von Hamburg bis nach Süddtirol bald ohne Laden?

Power-Swapping ist ja gut und schön – dazu brauchts aber auch Stationen. Und die verteilt NIO gerade recht strategisch und vergleichsweise flott. Mit den Power Swap Stations (PSS) in Dorsten (Nordrhein-Westfalen) und Emsbüren (Niedersachsen) befinden sich aktuell zwei weitere der hochmodernen Batterietausch-Stationen im Bau. In diesem Monat erfolgt auch die Grundsteinlegung an den vier Standorten Waldlaubersheim (an der A61, Rheinland-Pfalz), Ulm (Baden-Württemberg), Großburgwedel (Niedersachsen) und Regensburg (Bayern), an denen NIO-Piloten in rund fünf Minuten den leeren Akku gegen einen vollen tauschen können.

Durch den wachsenden Ausbau der PSS Infrastruktur will man seinen Kunden ermöglichen, die komplette Strecke von Nord- bis Süd- und von West- nach Ostdeutschland anhand des größer werdenden Netzwerkes an Batterietausch-Stationen zurückzulegen, ohne dabei an Schnellladestationen warten zu müssen, was gerade zum Start der Feriensaison von großer Relevanz ist. Zudem profitieren Käufer bei dem smarten Premium-SUV NIO EL7 sowie der Flaggschiff-Limousine NIO ET7 vom Erlass der monatlichen Battery-as-a-Service Gebühr (BaaS) bis Ende 2023, bei erfolgter Auslieferung bis 31. August 2023.

NIOs Roadmap: in Zukunft von Hamburg bis Süddtirol ohne zu Laden – nur mit Power-Swap, der so schnell geht wie Tanken.

Ausbau der Nord-Süd- und Ost-West-Vernetzung

Die PSS Emsbüren stellt die aktuell nördlichste Batterietausch-Station innerhalb der NIO Infrastruktur in Deutschland dar. Sie befindet sich auf dem Gelände von Emsflower, dem flächenmäßig größten Gartencenter Deutschlands, das die neue PSS auch mit Ökostrom durch das Verbrennen von Grünschnitt versorgen wird.

Die PSS Dorsten befindet sich nicht nur direkt an der A31, sondern verbindet auch das Ruhrgebiet im Westen mit den zur Ferienzeit beliebten Ostfriesischen Inseln im Nordwesten Deutschlands.

Auch die vier weiteren geplanten PSS in Waldlaubersheim, Ulm, Großburgwedel und Regensburg tragen einen großen Teil zu einem leistungsstarken Swapping-Netzwerk bei. So führt Waldlaubersheim User entweder über die schnelle Route der A3 oder A5 (Hilden) oder die „Scenic Route“ über die A61 direkt nach Mannheim oder den Hockenheimring. Die PSS Großburgwedel, in direkter Nähe zur A7, stellt das erste Gemeinschaftsprojekt mit der EnBW sowie den zweitgrößten Ladepark der EnBW in Deutschland dar. Mit Ulm eröffnet die erste Batterietausch-Station in Baden-Württemberg und mit Regensburg wird die schnellste Ost-West-Verbindung zwischen Nürnberg und Passau ermöglicht.

NIO Power Map Upgrade

Mit dem neuesten Upgrade ist die NIO Power Map nun auch in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich und in der Schweiz verfügbar. Über die NIO Power Map in der NIO App können die User alle verfügbaren Ladepunkte des NIO Netzwerks (über 180.000) auch in diesen Ländern einsehen, eine Route inklusive Ladestopps planen und den Ladevorgang mit der NIO Schlüsselkarte starten. Die Abrechnung erfolgt bequem über die NIO App. Sofern User unterwegs keinen Zugang zu einer PSS haben, können nun noch mehr Ladepunkte unkompliziert angefahren werden. Zu den aufgenommen Betreibern gehören Unternehmen wie EnBW, Shell Recharge, Mer, Allego, Ionity, Fastned und GP Joule.

JOLT-Elektro-Schnellladestation in München, CEO Chef Maurice Neligan, 24.April 2023 , Copyright : Foto : Stephan Rumpf

Apropos Ladeinfrastruktur: CPO JOLT Energy erhält 150-Mio-Euro Investment

JOLT Energy erhält Investment von InfraRed über 150 Mio. Euro, um ein urbanes Ultra-Schnellladenetz zu errichten. JOLT, der 2018 gegründete Charge Point Operator (CPO) mit Sitz in Dublin und München, ist ein Pionier bei Kombi-Ultraschnellladern mit Batteriespeicher. Der Vorteil liegt auf der Hand: JOLT-Ladestationen mit einer Leistung von bis zu 320 kW können an das bestehende Niederspannungsnetz angeschlossen werden, was größere Netzinvestitionen zunächst überflüssig macht. Die in die Stationen integrierten Batteriespeicher liefern zusätzliche Energie für den Ladevorgang und ermöglichen es, Strom für bis zu 100 Kilometer Reichweite in nur fünf Minuten zu laden. Städte und Standortpartner haben mit JOLT die Möglichkeit, zügig eine Schnellladeinfrastruktur aufzubauen – ohne aufwändige Baumaßnahmen oder zusätzlichen Netzausbau.

JOLT plant Tausende Ultra-Schnellladestationen mit Ladeleistung von bis zu 320 kW in europäischen und nordamerikanischen Städten. Ermöglicht wird der Aufbau einer flächendeckenden Schnellladeinfrastruktur durch den Abschluss einer großen Finanzierungsrunde mit InfraRed Capital Partners (InfraRed), einer führenden internationalen Infrastruktur-Investmentgesellschaft. InfraRed hat über eine Kapitalzuteilung 150 Millionen Euro in JOLT investiert, um das Wachstum des Unternehmens zu unterstützen. JOLT wurde von der Finanzberatung Nomura Greentech beraten. Die Transaktion wurde am 5. Mai 2023 abgeschlossen.

JOLT – das Start-up, das Schnellladen in die Städte bringen will

Laden mit niedriger Energie dauert ewig. Die Infrastruktur für Schnelllader ist allerdings teuer. Das Start-up JOLT Energy aus München will einen Ausweg aus dem Dilemma gefunden haben, mit batterieunterstützten Ultraschnellladern  …

Schnellladestationen für den urbanen Bereich

Die Ladestationen von JOLT werden hauptsächlich in innerstädtischen, öffentlich zugänglichen und stark frequentierten Bereichen installiert, beispielsweise auf Supermarkt-Parkplätzen. Das Unternehmen bietet ultra-schnelle Ladelösungen mit bis zu 320 kW Leistung an und verfügt somit über eines der schnellsten Ladenetzwerke auf dem Markt. Dank des integrierten Batteriespeichers können die Ladestationen von JOLT ohne größere Baumaßnahmen an nahezu jedes Niederspannungs-Wechselstromnetz angeschlossen werden und einen Beitrag für die Netzstabilität auf regionaler Ebene leisten. JOLT trägt dazu bei, den Übergang zur flächendeckenden E-Mobilität zu beschleunigen, die Klimaziele zu erreichen und die Luftverschmutzung und Lärmbelastung in den Städten zu reduzieren.

Kooperation mit Supermärkten, Restaurants und Tankstellen

JOLT will sowohl mit Städten als auch mit gewerblichen Einrichtungen wie Supermärkten, Restaurants und Tankstellen kooperieren, um Ladestationen an zentralen Orten für Fahrer von Elektrofahrzeugen einzurichten. Durch diese Partnerschaften können Städte ihre Standortattraktivität steigern. Gewerbliche Standortpartner haben wiederum die Möglichkeit, die Kundenzufriedenheit zu verbessern und zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Fotos: istock, DEKRA, NTSB, NIO

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