Tesla Hardware 3 vs Hardware 4 – Kameras
Musks Entscheidung auf Radar zu verzichten war eine Zäsur gewesen. Eigentlich kontraproduktiv für „Full Self Driving“. Als schließlich auch noch die Ultrtaschallsensoren „gehen mussten“, fragten sich viele, ob sich das Unternehmen da einen Gefallen tun würde. Faktisch ist das Einparken ohne die Ultraschallsensorik ungenauer und „gefährlicher“ für die Karosserie geworden. Unter dem Strich verlässt sich das Unternehmen also derzeit (nur noch) auf das immersive Kamerasystem. Ob das auch in Zukunft so bleiben wird, ist schwer zu sagen, denn mithin taucht in der Gerüchteküche immer wieder ein ominöser neuer Radarsensor auf.
Hardware 4
Seit einiger Zeit sind die neuesten Teslas mit der Hardware 4 ausgerüstet. Die zeichnet sich durch noch mehr Rechenkapazität und vor allem deutlich höher auflösende Sensorik, den Kameras aus. In den USA, wo die FSD-Betas bereits in tausenden von Fahrzeugen eingesetzt werden, spielen die Kameras die zentrale Rolle für das Testen des autonomen Fahrens. Neueste Modelle verlassen sich beim automatisierten Fahren also ausschließlich auf die Kamerabilder und deren Auswertung. Da die Informationsdichte der Kamerabilder mit steigender Auflösung quadratisch ansteigt, verlangen die neuen Kameras auch dem Prozessorboard signifikant höhere Rechenleistungen ab.
Auflösung und Pixeldichte
Ein RGB-Bild mit einer Auflösung von 800 x 600 Pixel hat bei 72 DPI (Dots Per Inch) und 8 Bit Datentiefe eine Dateigröße von 1,37 MB. Bereits die flächenmäßig doppelte Größe, also 1.600 x 1.200 Pixel lässt die Bilddatengröße auf 5,49 MB anwachsen, den vierfachen Wert (2×2). Würde man die Fläche auf 3.200 x 2.400 Pixel ansteigen lassen, käme man bereits auf den sechzehnfachen Wert (4×4). Ist der Bildausschnitt gleich, erhöht sich folgerichtig die Auflösung dramatisch. Höhere Auflösung, das haben wir beim digitalen Fotografieren gelernt, sorgt für mehr Detailreichtum beim Ergebnis. Wo bei 800 x 600 Pixeln keine Schriften mehr erkennbar sind, ist bereits bei einer Verdoppelung der Auflösung alles fein lesbar.
Bei aller Theorie – Bilder sagen mehr als Worte
Wem das alles zu theoretisch ist, der kann im Youtube-Bericht von AI DRVR bildlich die Unterschiede zwischen den bisherigen 1,2 Megapixel-Kameras und der neuen HW4-Kamera sehen. Die wahren Spezifikationen der neuen Kameras sind nicht bekannt, Branchenpublikationen gehen aber von 5 Millionen Pixeln aus. Mit den höheren Auflösungen wächst aber auch der Speicherbedarf der Autopilot Hardware – die, so munkelt man ebenfalls, mindestens viermal so viel Rechenleistung habe, wie die Vorgängerversion.