Deutsche Ingenieurskunst und Teslas „FAIL“
Gutes „Engineering“ war und ist die Basis für gute Geschäfte. Steve Jobs beispielsweise ließ seine Computer überall durchgestalten, will sagen: auch da, wo das Auge normalerweise nicht hinsehen kann, sollte alles wie aus dem Ei gepellt sein. Wer einmal einen Mac Pro aus den 2000er-Jahren aufgemacht hat und den mit einem schnöden PC verglichen hat, der weiß, was gemeint ist. Auch die neuesten M1- und M2-Macs sind inklusive ihrer Laptop-Pendants innen wie außen wahre Gestaltungs-Kunstwerke. Auch deutsche Autoingenieure der 70er, 80er und auch 90er Jahre lieferten in der Regel perfekt entworfene Motorräume ab. Ein Genuß für Menschen, die das zu schätzen wissen. Und dann übernahmen die Erbsenzähler die Hoheit.
Servicability und „Motor-Layout“
Wer in einem modernen Fahrzeug eine Scheinwerferbirne wechseln muss, der hat verloren, es sei denn, er hat ein Xenon oder LCD-Matrix-Licht eingebaut. Für den Tausch der Birne muss schon mal die Stossstange abgebaut, und der Scheinwerfer aufgeschnitten werden (Mercedes SLK R 172). In der Regel genügt es aber, sich sämtliche Finger zu brechen, um ein schnödes Standlicht-Birnchen zu tauschen. Der Grund ist klar: der Kunde soll die (vermeintlich) teuren Xenon- und LCD-Matrix-Scheinwerfer ordern. Wenn die defekt sind, ist sowieso nur noch teurer Tausch möglich.
BMW i4 M50
Der BMW i4 M50 ist brandneu. Er ist kein „reines“ Elektrofahrzeug, denn er läuft vom selben Band, wie die Verbrennerversion. Das erklärt, warum beim Öffnen der Motorhaube der Elektroversion eine Abdeckung zum Vorschein kommt, die normalerweise den Verbrennermotor cachiert.
„Frunk“? Wir reden von deutschen Autos. Da ist ein „Frunk“ in aller Regel nicht eingeplant oder möglich. Deutsche Ingenieure scheinen mit der Elektromobilität tatsächlich ihre Probleme zu haben. Was unter der Abdeckung im BMW i4 zum Vorschein kommt, ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten. Es scheint, als hätte der Brotzeitholer die Schläuche aus dem Regal geholt und die die einzelnen Komponenten wirr miteinander verbunden. Fertigungstechnisch ein Alptraum und bei Reparaturen ein echter Leckerbissen für Puzzle-Fans.
BMWs Abo-Preispolitik mit „Mikrotransaktionen“
Gut. Das Auto fährt trotzdem. Die Effizienz der BMW ist gut und die Preise hoch. Wen interessiert da schon, wie es unter der Plastikabdeckung aussieht, wie die Servicability ist. BMW, so scheint es, investiert sein Know-how lieber in neue Marketing-Gimmicks, wie einem Abo für beheizbare Sitze. Sie haben richtig gehört. Das Internet-Portal The Verge berichtet über BMWs neue „Mikrotransaktionen“ in einigen Ländern, wie beispielsweise Südkorea. So kostet der Monatsbeitrag für heizbare Sitze rund 18 US-Dollar, der Jahresbeitrag liegt bei 180 Dollar und drei Jahre sind für schlappe 300 Dollar zu haben. Wer sie für immer haben möchte, der zahlt 415 Dollar. Ein adaptives Fernlicht kostet im Abo 8 US Dollar monatlich.
Beim „Motoraum-Layout“ brilliert tatsächlich Tesla. Das Model Y, das in Texas mit den 4680er-Batterien vom Band läuft, zeigt eindrucksvoll, wie gut man Aggregate integrieren kann. Dafür haperts bei Tesla an anderer Stelle ganz vehement!