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Donnerstag Kompakt: Teslas sind nichts für „Normalos“, Polestar bekommt eine zweite Chance, KBA Sneak Preview, Opels Rally Design Kit

Donnerstag Kompakt: Teslas sind nichts für "Normalos", Polestar bekommt eine zweite Chance, KBA Sneak Preview, Opels Rally Design Kit

Elektroautozulassungen in Deutschland steigen im April um +413,8 Prozent zum Vorjahr. Für wen ein Tesla Model 3 nicht geeignet ist. Schon jeder dritte Corsa ist ein Stromer. Norwegian High-Speed Run mit Polestar 2 nach Update

Warum ein Tesla eventuell nicht die beste Idee für Ottonormalverbraucher ist.

Warum ein Tesla noch nicht reif für den Ottonormalverbraucher ist?

Was für eine Frage. Natürlich ist ein Tesla das. Aber der Youtuber Chandler David Smith sieht das anders. Seit zwei Jahren fährt er ein Tesla Model 3, und wäre der Wagen sein einziges Auto, hätte er den Kalifornier schon wieder verkauft. Wie das? Momentan gibt’s doch kein Elektroauto, das besser geeignet wäre, einen entsprechenden Verbrenner zu ersetzten, wie ein Tesla.

Donnerstag Kompakt: Teslas sind nichts für "Normalos", Polestar bekommt eine zweite Chance, KBA Sneak Preview, Opels Rally Design Kit

Der „Ausstiegshebel“ beim Model 3. Die Fernbedienung per Smartphone.

Na gut. Smith ist natürlich das Paradebeispiel für „Jammern auf hohem Niveau“, wenngleich einige seiner Einwürfe durchaus nachvollziehbar sind. Klar, am Anfang kommt die übliche Litanei über Spaltmaße, Verarbeitungsqualität und Co. Das ist inzwischen hinreichend geklärt. Man kann Glück haben und ein überdurchschnittliches Modell erwischen, oder man kann Pech haben, dann kriegt man eine Gurke, die schlechter verarbeitet ist, wie weiland ein Lada Made in Russia.

Was Smith nicht in Frage stellt, sind die inneren Autowerte, wie Beschleunigung, Fahrwerk und so weiter. Auch den „Autopiloten“ will er nicht mehr missen (die US-Variante, versteht sich). All das sei durchaus State-of-the-Art. Nicht so toll findet er beispielsweise die Möglichkeit, das Smartphone als Autoschlüssel zu verwenden. Sein Tesla will einfach des öfteren nicht automatisch öffnen, wenn er in die Nähe kommt. Vor allem, wenn man gerade was anderes mit dem Telefon nebenher macht. Natürlich funktioniert es, wenn man via App das Auto öffnet, aber das, so Smith, sei schließlich nicht der Sinn der Sache. 

Eine tatsächlich seltsame Sache ist der „Notausstiegs-Hebel“ der Türen. Wenn Sie ein Model 3 fahren, wissen Sie, was gemeint ist. Alle anderen sind perfekte Kandidaten dafür, den falschen Hebel zu ziehen, um auszusteigen. Das wäre an sich nicht schlimm, scheint aber von der Elektronik und Mechanik so gar nicht gerne gesehen zu sein. Und in der Tat. Man fragt sich unwillkürlich, warum Tesla nicht einfach einen ganz normalen Ausstiegshebel eingebaut hat …

Und dann kommen wir zur Reichweitenprognose. Ist das Wetter innerhalb eines „normalen“ Temperaturfensters, sei das alles kein Problem. Ist es aber kälter, so unter 10°C, stimmt die Reichweitenberechnung gar nicht mehr. Wenn man dann auch noch etwas schneller unterwegs ist, als der Wagen erwartet, sowieso. Leistung abfordern kostet nun mal mehr Strom. Das ist einfache Physik, Mr. Smith. Seine Erfahrung ist allerdings, dass 100 Meilen Reichweite bei Minusgraden durchaus nur echte 50 Meilen sein könnten. Nach zwei Jahren, sollte man das allerdings wissen. Anyway, moderne Model 3 kommen unter anderem deshalb mit Wärmepumpe. Aber er hat natürlich recht mit seinem „Rant“. Ein 200%iger Tesla-Fan hat mit alle dem keine Probleme. Aber der sogenannte „Ottonormalverbraucher“ ist an sowas gar nicht gewöhnt und braucht die vom Stromer „erwartete Zuwendung“ so dringend wie ein Lock im Kopf. Oder?

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Viele Parameter beeinflussen den „Zeitverbrauch“ bei großen Distanzen. Der Polestar 2 wurde gerade ein zweites Mal – nach dem letzten OTA-Update – getestet. Hat sich was verbessert?

Norwegian High-Speed Run: Polestar 2 (die Zweite)

Verbrauch, Ladeleistung und Batteriegröße sind die Kenngrößen beim Stromer. Kris Rifa testet die Elektro-Fahrzeuge immer wieder gleich über eine Distanz von rund 610 Kilometern. Das ist deshalb so aussagekräftig, weil kein Elektroauto diese Strecke bislang mit einer einzigen Stromfüllung schafft – vorausgesetzt man fährt das nicht im Wanderdünen-Mode.

Die Durchschnittsgeschwindigkeiten liegen beim „Run“ in der Regel um die 100 km/h, die Zeiten bislang zwischen 6 Stunden 43 Minuten und knapp 9 Stunden. Immer abhängig von der Schnelligkeit (und Häufigkeit) der Zwischenladung, die zwischen 25 Minuten und Stunden dauern kann. So ist beispielsweise der ID.3 von VW derzeit das Auto, das den Norwegian High-Speed Run am schnellsten absolviert hat. In 6 Stunden 43 Minuten inklusive 25 Minuten am Schnelllader. Der Jaguar I-Pace benötigte für diesen „Run“ beispielsweise 8 Stunden 10 Minuten. Da waren zwei ausgiebige Ladestopps von insgesamt 1 Stunde 30 Minuten das größte Hindernis.

Ebenfalls interessant ist, mit wieviel Batteriekapazität die einzelnen Probanden das absolvieren. Der ID.3 brauchte beispielsweise 147%, das Tesla Model 3 Long Range 160% und der eben erwähnte Jaguar I-Pace 213% (musste demnach also 2x nachladen!). Mit anderen Worten: man sollte, wenn man öfters größere Distanzen mit dem Stromer fahren muss, immer alle drei Parameter im Auge behalten. Verbrauch, Ladeleistung und Batteriegröße.

Der jüngste Test war mit dem Polestar 2 Long Range. Der war schon letzten Winter dabei und landete mit 7 Stunden 43 Minuten im hinteren Mittelfeld, bei denkbar schlechten Wetter- und Temperaturverhältnissen. Seitdem wurde die Software ugedated und die Ladeleistung optimiert und erhöht. Kris Rifa wollte wissen, ob das einen Einfluss auf den High-Speed Run habe? Ja. Der Polestar absolvierte den Run mit neuer Software nun in 7 Stunden und 1 Minute. Er brauchte statt 207% nur 178% Batterieleistung, die Ladedauer schrumpfte von 1 Stunde 9 Minuten auf fast die Hälfte, nämlich 35 Minuten. 

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Auch die „normalen“ Corsa-e können dank gelb-schwarzem Folienkit für 1.059 Euro blitzschnell in eine Art „Rallye-Version“ verändert werden …

In vielen Opel Corsa-e Piloten steckt potenziell ein Rallye-Fahrer

Das glaubt jedenfalls Opel und hat kurzerhand ein neues „Rally Design Kit“ für den Corsa-e entwickelt. Mit dem Kit, einem Gelb-schwarzen Foliensatz, der zusammen mit dem Opel-Partner SIGNal Design entwickelt wurde, lässt sich der der kleine Stromer optisch zum Rallye-Renner „aufrüsten“.

Bekanntlich ist der Corsa-e Rally das weltweit erste vollelektrische Rallye-Markenpokalfahrzeug. In wenigen Wochen wird es zum Auftakt des ADAC Opel e-Rally Cup an den Start gehen. Ob die Corsa-Fahrer daran Interesse haben werden? Das hängt davon ab, ob ihnen das Folienset den Preis von 890 Euro plus MwSt. Wert sein wird. Vom Rallye-Opel unterscheidet sich der „normale“ Stromer übrigens zumindest nicht durch die Leistung. Auch die „Profi-Version“ kommt mit 136 PS und 260 Nm Drehmoment. Das Fahrwerk ist freilich eine andere Klasse.

Opel teilt im Zuge der Folienaktion auch mit, wie sich der Absatz bei der Antriebs-Verteilung beim Corsa-e entwickelt: „Bereits jeder dritte Corsa-Privatkunde in Deutschland entscheidet sich für die batterie-elektrische Variante. Mit dem neuen Rally Design Kit können alle Kunden und Fans jetzt ihren Corsa-e in einen extra-sportlichen Eyecatcher im Rallye-Look verwandeln. So zeigt unser beliebter Opel-Stromer auf den ersten Blick, was in ihm steckt: viel Elektro-Power für emissionsfreien Fahrspaß!“, sagt Opel Deutschland-Marketingchef Albrecht Schäfer.

 

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Neben Tesla konnte vor allem Smart sein Ergebnis zum Vorjahresmonat signifikant verbessern: Plus 382,5%

KBA Sneak-Preview April-Daten

Auch in Deutschland haben die SUVs Hochkonjunktur. Mit 24,4 Prozent Anteil waren die meisten Neuwagen den fahrenden Schrankwänden zuzuordnen. Mit 229.650 Einheiten lag der Automarkt im April 2021 um +90,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Von Januar bis April wurden +7,8 Prozent mehr Autos zugelassen, als im letzten Jahr. 

Bei den Elektroautos geht die positive Entwicklung weiter, auch wenn der Topwert vom März nicht erreicht wurde. Mit 23.816 neu zugelassenen Elektroautos erreichte man trotzdem eine Steigerung von +413,8 Prozent zum Vorjahr. Das ist allerdings weniger spektakulär, als es aussieht, denn der April 2020 war wegen des Lockdowns gleichzeitig der schlechteste Monat für Elektroautos im ganzen letzten Jahr. Nur 4.635 Fahrzeuge wurden damals zugelassen. Der Marktanteil der Stromer erreichte im April diesen Jahres immerhin 10,4 Prozent. Zusammen mit den Plug-in Hybriden beträgt dieser immerhin 22,2 Prozent.

Viele Marken konnten Zuwächse verbuchen. Vor allem die rein elektrischen Marken Smart und Tesla legten überdurchschnittlich zu. Tesla fuhr ein Plus von 66%, Smart gar 382,5% ein. 

Fotos: Smart, Opel, Kris Rifa (Youtube-Stills), Tesla, Chandler David Smith (Yutube-Stills)

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