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Dienstag Special: Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

Dienstag Special: Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

Der Opel Astra Sports Tourer GSe: ein PHEV, das exzellent zu bestimmten Fahrprofilen passt.

Dienstag Special: Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

Opel Astra Sports Tourer GSe: wunderschön entworfener PHEV-Kombi, der demnächst auch vollelektrisch zu haben ist.

Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

2023 ist alles anders. Die Ampel hat das PHEV (Plug-in-Hybrid) mehr oder wenig geächtet. Nachdem zahlreiche NGOs und Leasinganbieter festgestellt haben, dass der durchschnittliche Leasing-PHEV-Fahrer nicht mal sein Ladekabel ausgepackt habe, wenn er seinen Wagen wieder abgibt, war für die Kritiker des Antriebskonzepts klar: nur dem reinen Elektrofahrzeug, der reinen Lehre, gehört die Zukunft. PHEVs, oder elektrifizierte Fahrzeuge, wären Mogelpackungen die letztlich nur mehr fossile Kraftstoffe benötigen, als reine Verbrenner und zudem doppelt anfällig gegen Versagen sind. Denn immerhin schlagen zwei unterschiedliche Herzen in den Autos. Ein Verbrennungsmotor und ein Elektromotor mit Batterie. 

Dienstag Special: Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

War der erste „GSe“: der Manta GSe ElektroMOD.

Opels neue Submarke: GSe

Da mutet es fast schon etwas seltsam an, dass Opel die Submarkenbezeichnung „GSe“ (früher „Grand Sport Einspritzer“) ausgerechnet mit einer Flotte von PHEVs wieder einführt. Nun steht das „GSe“ allerdings für „Grand Sport electric“. Der erste Vertreter allerdings, und vermutlich Namensgeber für das Revival, war der auf einen Stromer umgebaute Opel Manta GSe ElektroMOD. Man wollte einfach zeigen, dass auch Oldtimer bestens elektrifziert werden können.

„GSe“ charakterisiert nun die neuen Spitzenvarianten des Kompaktklasse-Bestsellers Astra. Die topmodernen Plug-in-Hybrid-Varianten sollen alles bieten, was sportliche, aber auch verantwortungsbewusste Autofahrer – darauf legt man in Rüsselsheim Wert – wünschen: Top-Leistungen, ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk und einen elektrifizierten Antrieb für lokal emissionsfreies Fahren.

Dienstag Special: Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

Genug Platz dank Kombi-Design. Apropos Design: Opel liefert auch für Ästheten.

Womit wir beim Thema wären

PHEVs werden bei e-engine eher wenig besprochen. Unter anderem aus obigen Gründen. Allerdings haben sich die Vorzeichen nicht nur durch die eingestellten Subventionen geändert. Auch die Energie- und Kraftstoffpreise haben in 2022 heftig zugelegt, und es steht zu erwarten, dass das auch 2023 so weiter gehen wird. Ein Kombi, und nichts anderes ist der Astra Sport Tourer GSe, ist andererseits das typische Kilometerfresser-Fahrzeug. Der Kombi ist zudem ein typisch deutsches Phänomen, denn Außendienstler schwören auf die Bauart. Viel Platz, aber doch Limousinenfeeling. Wenngleich sich die Vorzeichen auch hier in Richtung SUV geändert haben. Mit den hohen Kraftstoffpreisen kommen immer mehr PHEV-Fahrer auf den Trichter, dass der Elektro-Modus gar keine so schlechte Idee ist. Zumal das Aufladen der kleinen Astra-Batterie nur anderhalb Stunden in Anspruch nimmt. Das kann man zur Not des Nachts – sogar an einer richtig abgesicherten Steckdose – erledigen.

Umweltzonen und Zeithorizonte

Ein reines Elektroauto wäre hier erst mit größeren Reichweiten bei Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h-Marke interessant. Die sind, wenn es sie überhaupt gibt, recht teuer. Und genau hier liegt der Vorteil des PHEV. Im Hybridmodus fährt das Auto äußerst sparsam, die Reichweiten sind dank schnellem Nachtanken kein Problem, und Umweltzonen können im Elektromodus gemeistert werden. Kein langes Warten an der Ladesäule, kein Bangen, ob die Ladesäulen belegt oder defekt sind. Genau hier liegt die Zielgruppe für ein solches Fahrzeug. 

Dienstag Special: Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

Sportsitze inbegriffen. Die sind zudem superbequem und bieten guten Seitenhalt.

Cleveres Downsizing

Mit einer souveränen Systemleistung von 165 kW/225 PS – der 1,6‑Liter-Vierzylinder leistet 133 kW/180 PS, der E‑Motor steuert bis zu 81,2 kW/110 PS bei – und einem maximalen Drehmoment von kräftigen 360 Newtonmeter setzt der neue Astra Sportstourer GSe Zeichen. Freilich sind die Werksangaben von 1,2 – 1,4 Litern pro 100 Kilometer die typischen WLTP-Märchenwerte, die in der Realität kaum erreicht werden. Trotzdem liegt der Kraftstoffverbrauch bei akribischem Einsatz der Elektrokomponente bei Werten, die ein reiner Verbrenner kaum erreichen würde.  Flott ist der PHEV ohnehin. Aus dem Stand beschleunigt die fünftürige Sport-Limousine in 7,5 Sekunden auf 100 km/h. Bis zu 235 km/h Höchstgeschwindigkeit sind drin (135 km/h rein elektrisch – das reicht auch für den typischen Autobahnring der deutschen Metropolen). Und dank der 12,4 kWh-Lithium-Ionen-Batterie kann der Astra GSe nach WLTP bis zu 64 Kilometer lokal emissionsfrei zurücklegen. Das reicht in der Regel auch für die Fahrt ins Büro und zurück. 

Wie fährt sich der Astra?

Wir konnten den Sports Tourer GSe auf einer ganz besonderen Strecke testen. Von der Küste in der Nähe von Malaga gings ins wundervolle Ronda. Die Passstrecke dorthin ist äußerst Aussagekräftig für Fahrverhalten, Fahrmodi und Kurvenstabilität. Normalerweise ist die Strecke ein Dorado für Motorradfahrer. Der Astra bietet drei Fahrmodi: Sport, dann hört sich das Auto recht kernig an, Hybrid (für optimale Effizienz) und Elektro (für die Fahrt in die Umweltzone oder das Pendeln). 

Der 1,6 Liter Turbomotor ist für solche „Bergstrecken“ geradezu gemacht. Das Kurvenverhalten des Kombis ist tadellos, die Rückmeldung des Lenkrads bei Stellung „Sport“ gut. Für das sichere Kurvenverhalten ohne Wankbewegungen sorgt unter anderem die so genannte FSD-Technologie (Frequency Selective Damping) von KONI: Die Dämpfer richten die jeweils benötigte Dämpfkraft an der Bewegungsfrequenz des Fahrzeugs aus. So lässt sich eine unterschiedliche Dämpfungscharakteristik für komfortables Gleiten bei hohen Frequenzen sowie für eine sportlich-ambitionierte Fahrweise mit direkterem Fahrbahnkontakt bei niedrigen Frequenzen erreichen. Erreicht man die Spitze der Passstraße kommt man auf ein Stück mit Querrillen, die das Motorrad des Autors immer springen lassen, wie den sprichwörtlichen Geißbock. Beim Astra? Ruhiges Dahingleiten, man spürt die Rillen nicht einmal.

Im Modus „Hybrid“ merkt und hört man das Umschalten von Elektro auf Verbrenner übrigens überhaupt nicht – auch nicht durch ein plötzlich einsetzendes Motorengeräusch. Nur ein Blick auf den Drehzahlmesser verrät, welche Antriebsart gerade aktiv ist. Mit anderen Worten, auch der Verbrennungsmotor ist bestens gedämmt. Die 8-Stufen-Automatik sortiert die Gänge überdies präzise und unmerklich. 

Dienstag Special: Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

Fahrerorientiertes Cockpit. Große Buttons auf dem Touchscreen, aber auch physikalische Schalter für die wichtigsten Funktionen.

Interieur

Natürlich spendierte Opel den GSe-Modellen „Performance-Sitze“ für Fahrer und Beifahrer und man geizt nicht mit hochmodernen Assistenzsystemen. So ist beispielsweise das Intelli-Drive 1.0-System mit Frontkollisionswarner und automatischer Gefahrenbremsung, Fußgänger- und Müdigkeitserkennung, aktivem Spurhalte-Assistent, Verkehrsschild-Assistent, Querverkehrs- und Toter-Winkel-Warner sowie automatischem Geschwindigkeits-Assistent mit Stopp-Funktion serienmäßig an Bord. Der Parkpilot für Front und Heck sowie die 360-Grad-Kamera Intelli-Vision unterstützen den Fahrer beim Rangieren. Und bestens vernetzt sind GSe-Passagiere mit dem drahtlosen Apple CarPlay und Android Auto kompatiblen Multimedia Navigationssystem samt 10-Zoll-Farb-Touchscreen und 10‑Zoll-Fahrerinfodisplay. Kompatible Smartphones lassen sich zudem ganz einfach per Wireless Charging in der Mittelkonsole aufladen.

Dienstag Special: Opel Astra Sports Tourer GSe – macht ein PHEV überhaupt noch Sinn?

Das Navigationssystem zeigt sogar stationäre Blitzer an, und warnt mit einem eindringlichen Piepser kurz bevor es zu spät ist …

e-engine meint: Opel wird gerne unterschätzt, dabei liefert das Unternehmen inzwischen richtig gute Fahrzeuge ab. Ob vollelektrisch oder PHEV. Über das Design lässt sich kaum streiten, denn die Formensprache der modernen Fahrzeuge aus Rüsselsheim ist alles andere als altbacken. Das kündigte sich schon mit dem Opel Mokka an, dessen Formensprache die zukünftige Richtung vorgab. Astra und Astra Sports Tourer nehmen viele Elemente des Mokka wieder auf. Die verwendeten Materialien sind hochwertig, die Verarbeitung top. Der Astra Sports Tourer startet bei 40.200 Euro und kostet in der „Ultimate Paket-Ausstattung“ 45.430 Euro. 

Nichtdestotrotz warten wir sehnlichst auf den Vollstromer, natürlich mit „GSe“-DNA. Der könnte sogar noch mehr Spaß machen …

Text: Bernd Maier-Leppla
Fotos: Opel, Bernd Maier-Leppla

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