Xiaomi CEO Lei Jun präsentiert den „Porsche-Killer“ SU7 im Dezember 2023. Der Stromer wurde fast 100.000 Mal vorbestellt. Trotz Kritik bleibt der Newcomer eines der interessantesten Elektrofahrzeuge derzeit. Vor allem wegen der Integration ins XIAOMI Ökosystem.
Neue chinesische Modelle: XIAOMI SU7 – zu Unrecht kritisiert?
Vor einer guten Woche veröffentlichten wir einen Artikel zum XIAOMI SU7. Der „China Observer“ hatte so einige Dinge zusammengetragen, die den SU7 in einem äußerst kritischen Blickwinkel darstellten. Nun hat der Youtuber WHEELSBOY das Erstlingsauto des „Smartphone-Herstellers“ besprochen. Hört sich sein Urteil anders an? Ja und nein.
Der wahre „AppleCar“
In seinem Bericht, der „Yes, It’s That Good“ übertitelt ist, nimmt er sich vor allem der positiven Dinge an, die das Fahrzeug ausmachen. Tatsächlich muss man XIAOMI zugestehen, dass das Erstlings-Werk eines branchenfremden Unternehmens äußerst gelungen ist – bei allen Defiziten, die man auch „Kinderkrankheiten“ nennen könnte. Porsche-Ähnlichkeiten hin oder her. WHEELSBOY konzentriert sich in seiner Besprechung neben den typischen Äußerlichkeiten auch auf das, was den XIAOMI von allen anderen chinesischen Autos derzeit abhebt. Das „Ökosystem“. Kommt Ihnen bekannt vor? Ja, das haben Sie schon mal gehört, und zwar im Zusammenhang mit Apple.
Apple-User haben Vorteile
Der tatsächliche Vorteil sich in der Apple-Welt zu bewegen liegt im Ökosystem, das in einer Art und Weise über alle Geräte abgestimmt ist, das seinesgleichen sucht. Ob iPhone, iPad, Mac, Apple TV oder Watch – alles passt zusammen und funktioniert integrativ. Beispiel: wer im heimischen WLAN auf dem Mac eine Internet-Adresse in die Zwischenablage kopiert, der kann sie auf allen anderen Geräten anschließend einsetzen. Das gilt auch für Bilder und Texte. Schon von Anfang an waren Browser-Bookmarks automatisch auf allen Geräten identisch, weil sie über die Cloud synchronisiert werden. Wer die Home-Devices (auch von anderen Herstellern wie EVE) nutzt, der kann von überall seine Lampen, Geräte und andere Dinge ein- und ausschalten. Selbst Geofencing funktioniert innerhalb bestimmter Parameter. Und wer sein iPhone im Wohnzimmer liegen hat, und im Dachgeschoss gerade am Mac arbeitet, der kann Telefonate ganz normal am Rechner annehmen, wenn „Handover“ aktiviert ist. Vom Einsatz des iPad als zweiten Bildschirm ganz zu schweigen.
Warum wir das so ausbreiten? Weil XIOMI mit dem SU7 quasi das nächste Gerät in SEIN Ökosystem eingebaut hat. Nicht umsonst wurde das Auto zusammen mit Smartphone und Uhr vorgestellt. Ein Trend, der übrigens nicht nur von XIAOMI verfolgt wird. Auch andere chinesische Autohersteller beginnen integrativ zu denken. Das ist in der Tat das nächste große Ding aus dem Reich der Mitte.
e-engine meint: Der Youtube-Bericht vin WHEELSBOY ist über weite Strecken äußerst interessant, denn er erklärt die Zusammenhänge des XIAOMI-Ökosystems äußerst ausführlich. Zudem zeigt er die Vorteile der anklippbaren physikalischen Schalter am zentralen Touch-Display. Eine „blinde“ Bedienung wird dadurch auf Wunsch möglich. Geht WHEELSBOY auf die jüngsten Vorwürfe von Bloggern und des „China-Observer“ ein? Und ob, kurz vor Schluss erwähnt er die Schwächen des SU7, wenn auch en Passant. Was ihn von seinem finalen Testat aber nicht abbringt. Er hält das Auto für die heißeste Neuerscheinung in China derzeit – was sich nicht zuletzt in hohen Vorbestellungszahlen manifestiert und was der Titel bestens widerspiegelt, denn „Ja, er ist wirklich so gut!„