Toyota stellt seinen ersten Stromer vor: Toyota bZ4X
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3. November 2021

Dienstag Magazin: Status quo der 4680er-Zellen. Netze BW: intelligentes Heimladen. Amazons Rivian-Anteile. Opels Rocks-e ab sofort bestellbar.

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Macht Teslas 4680er-Batterie Solid State-Batterien überflüssig? Opel Rocks-e "SUM" ab sofort für rund 8.000 Euro bestellbar. Amazon hält 20% von Rivian. Netze BW testet netzorientiertes Laden bis Dezember 2021.

Wird die 4680er-Batterie laut Elon Musk das vorzeitige Ende der Solid State Battery einläuten?

Teslas Erfolge machen viel Presse. Was aber ist mit den 4680er-Zellen?

Es ist bereits eine ganze Zeit her, dass Elon Musk am „Battery Day“ seine neue 4680er-Zelle vorgestellt hat. Die neue, leistungsfähige Batterie ist allerdings immer noch nicht aus dem Prototypenstadium herausgetreten. Bevor wir uns mit dieser Innovation beschäftigen, fassen wir kurz die Fakten aus dem obigen sehr kurzweiligen Youtube-Beitrag von Tech Fusion zusammen.

Nobelpreis für Chemie geht an drei Batterieforscher

Die drei Nobelpreisträger 2020 haben durch ihre die Forschungen die kommerzielle Li-Ion-Batterie möglich gemacht.

Geschichte der Li-Ionen-Batterien

Bereits 1970 wurde das Prinzip von Li-Ionen-Batterien von britischen Chemikern „entdeckt“. Es sollte allerdings bis 1985 dauern, als Akira Yoshino den ersten Prototypen einer funktionierenden Li-Ion-Batterie vorstellte. Und erst 6 Jahre später, nämlich 1991, gelang es Sony-Ingenieuren, die erste kommerziell einsetzbare Batterie zu entwickeln. Das sollte die Geschichte der mobilen Geräte, Laptops und Co. ein für alle Mal verändern. Diese Entwicklung war es auch, die drei Forschern 2019 den Nobelpreis für Chemie einbrachte. Darunter natürlich Akira Yoshino, aber auch der Grundlagenforscher M Stanley Wittingham sowie der Wissenschaftler John B. Goodenough.

Um die Entwicklung in Beziehung zu setzen: Bereits 1859 wurde der erste Bleisäuren-Akku erfunden. Der war im Vergleich zu heutigen Li-Ionen-Batterien 10x größer, brauchte 3x solange für’s Aufladen und hatte eine 5x geringere Eneergiedichte. Wenn man die Entwicklung der Mikrochips und Festplatten betrachtet, hat sich auf dem Gebiet der Stromspeicherung in Batterien also nicht wirklich viel getan seitdem. Und genau diese recht langsame Weiterentwicklung der Stromspeicherung verhindert derzeit einen schnelleren Siegeszug der Elektromobilität.

Kara Swisher interviewt Elon Musk: "Es ist nicht klug, jetzt noch in Benzinautos zu investieren!"

Enthusiastisch erklärt Elon Musk am Battery Day vor etwas mehr als einem Jahr die Vorteile der neuen 4680er Batterien. Presse und Investoren sind nicht amüsiert, Musk bitter enttäuscht.

Wird die 4680er-Batterie die Elektromobilität weiterbringen?

Elon Musk glaubt das. Und er hat einige gewichtige Argumente auf seiner Seite. Die 4680er-Zelle ist doppelt so groß wie eine 2170er-Batterie, die derzeit in den Modellen des Unternehmens verbaut wird. Dabei hat die Neue allerdings einige direkt Vorteile. Einmal ist die Produktion einfacher. Sie soll, so erwarten Brancheninsider 50% günstiger zu fertigen sein. Dabei stellt die neue Batterie 5x mehr Power und 6x mehr Stromkapazität zur Verfügung. Das Laden eines vergleichbaren Batterypacks von 0 auf 80% soll so nur noch 15 Minuten dauern.

Damit nicht genug. Eine Ladung von 0-50% soll sogar nur 7 Minuten in Anspruch nehmen, gut für eine Reichweite von 200 Kilometern, würde sie im Model 3 verbaut werden. Überhaupt: im Model 3 Longrange sind 4.116 2170er Batterien verbaut. Nur 960 Zellen der neuen Baureihe wären nötig um die selbe Batteriekapazität bereitzustellen. 

Fertigung und Umwelt

Das wären erheblich weniger „Teile“. Weniger Teile bedeuten auch eine günstigere Fertigung der Batteriepacks. Es wird weit weniger Edelstahl bei der Herstellung eingesetzt. Da die neue Batterie kobaltfrei ist und weniger Wasser zur Produktion benötigt, ist sie auch umweltfreundlicher.

Es gibt aber, wie immer einen Haken. Im Bericht des 2. Quartals 2021 wies Tesla darauf hin, dass man zwar von der Leistungsfähigkeit der neuen Batterien überzeugt sei, Performance und Lebensdauer wurden in Vorserienmustern verifiziert. Leider scheint die Massenproduktion weiter Probleme zu machen. Das kann man daran erkennen, dass die ersten Model Y, die in Berlin vom Band laufen werden, nicht wie ursprünglich geplant, mit den neuen strukturellen Batteriepacks vom Band laufen werden. 

Netze BW führt weitere Stresstests zum Stromnetz zwischen 2020 und Dezember 2021 durch. Was passiert, wenn alle gleichzeitig an der Ladestation hängen?

Netze BW testet netzorientiertes Lademanagement

Vor mehr als einem Jahr hat Netze BW in Ostfildern einen Stresstest abgeschlossen, der herausfinden sollte, wie sich Elektromobilität auf das Stromnetz auswirkt. Seit 2018 wurden in einem typischen Wohngebiet 10 Haushalte mit Elektrofahrzeugen und intelligenter Messtechnik ausgestattet. Der Stresstest ergab in der Tat, dass eine Überlastung unter bestimmten Umständen passieren könnte.

Grund genug, den Test auszuweiten, um sichere Erkenntnisse zu bekommen. So erweiterte man den Stresstest um mehrere Standorte, mit je 6 bis 8 Elektrofahrzeugen und einem Lademanagementsystem.

Dafür stattete Netze BW an verschiedenen Standorten je sechs bzw. acht Haushalte mit Elektrofahrzeugen und der entsprechenden Ladeinfrastruktur sowie Steuertechnik aus. Gemeinsam mit den dortigen Bewohnern testet Netze BW, wie das intelligente Messsystem mit Steuerbox zum Management von Ladevorgängen eingesetzt werden kann. Das Projekt begann im Januar 2020 und wird im Dezember 2021 abgeschlossen sein. 

Intelligentes Laden: Der Peak mit Elektrofahrzeugen beginnt bei 14:15 und wird durch intelligentes Strommangement abgefedert.

Härtetest für das Stromnetz

Beim Stresstest werden alle E-Fahrzeuge gleichzeitig an die Ladestationen angeschlossen. Hierbei entsteht bei voller Ladeleistung eine erhebliche Lastspitze. Indem die Leistung mithilfe des Lademanagementsystems kurzfristig auf 50 Prozent reduziert wird, kann die Belastung des Stromnetzes deutlich gesenkt werden. Mehr Infos gibt’s auf der Microsite NETZlabor von Netze BW.

Amazon teilte am Freitag mit, dass man 20% Anteile im Wert von 3,8 Mrd. US-Dollar am Unternehmen Rivian besitze. 

Amazon hält 20 Prozent an Rivian!

Wie Automotive News gerade berichtet, hat Amazon gerade mitgeteilt, dass es eine 20 Prozentige Beteiligung am Elektroauto-Hersteller Rivian habe. Das US-Unternehmen hat dies am vergangene Freitag in einem offiziellen Papier der SEC bestätigt. Der Wert des Anteils betrug Ende September 2021 immerhin 3,8 Mrd. US-Dollar.

Die Beteiligung ergibt vor allem vor dem Hintergrund der Fertigung von Elektro-Lieferfahrzeugen für den US-Versender. Bis 2022 sollen bereits 10.000 der speziell von Rivian für Amazon entwickelten Lieferwagen auf den Straßen unterwegs sein. Insgesamt wird Rivian 100.000 Elektrolieferfahrzeuge fertigen.

Opel Rocks-e. Das „SUM“ (Sustainable Urban Mobility) für die City ist ab sofort bestellbar. Die Preise beginnen bei rund 8.000 Euro.

Micromobilität: Opel teilt Preis des Rocks-e mit

Innovativ sind die OEMs vor allem bei neuen Bezeichnungen. Der Rocks-e läuft unter dem Kürzel „SUM“. Wobei „SUM“ für Sustainable Urban Mobility“ steht. Der Rocks-e ist faktisch die deutsche Variante des Citroën Ami. Der SUM soll bereits für Jugendliche ab 15 Jahre geeignet sein. Voraussetzung ist dann die Führerscheinklasse AM. Die gilt für vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge mit einer Nenndauerleistung von nicht mehr als 6 kW, mit nicht mehr als 2 Sitzplätzen und einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.

Der Rocks-e ist ab sofort online bestellbar und beginnt ab 7.990 Euro.

Effektiv den #Klimawandel bekämpfen !! Die Welt - außer #Deutschland - orientiert sich neu mit #Kernkraft@kkklawitter @Stefan_Hajek @peter_simone pic.twitter.com/dpebuhcFNI

— Ferdinand Dudenhöffer (@DudenhofferAUTO) November 1, 2021

Klimawandel: Neues Konfliktfeld AKW

Im Zuge der Klimakrise scheint die Atomkraft eine Renaissance zu erleben. Natürlich nicht bei uns, aber in anderen Ländern. Im Hinblick auf die CO2-Emissionen bleiben KKWs weiterhin auf der positiven Seite. Natürlich fordern Statements wie die von Ferdinand Dudenhöffer die twitter-Blase heraus. Kosten- und Endlager-Argumente sprechen gegen eine Renaissance – allerdings in erster Linie in Deutschland.

Fotos: Opel, Netze BW, Amazon, Rivian, Tesla, Tech Fusion (Youtube Stills)

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