Montag Magazin: Warum Teslas so effizient sind. Teslas aus China auch für die USA? FSD Beta 11 – nicht für Deutschland. Goldenes Lenkrad: Innovationspreis geht an Lightyear.
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14. November 2022
Mittwoch Magazin: Sondors Metacycle – Designerstück, aber für wen? Volta-Trucks & Cake. Rimac Nevera knackt Top-Speed-Weltrekord. Jaguar E-Type "Elektro".
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16. November 2022

Dienstag Magazin: Was kosten Ladeverluste beim Stromer? 500.000ster VW ID ausgeliefert. Teslas F&E-Ausgaben niedrig wie nie. Regensburg setzt auf „Littrees“ und Spezialscooter.

Dienstag Magazin: Ladeverluste. 500.000ster VW ID ausgeliefert. Teslas F&E-Ausgaben niedrig wie nie. Regensburg setzt auf "Littrees" und Spezialscooter.

Das kosten "Ladeverluste" jährlich. 500.000 ID’s zugelassen, Littree für cleveres Scooter-Laden. F&E bei Tesla.

Ladeverluste beim E-Auto am Schnellader und der Wallbox

Elektroautos und Ladeverluste

Haben Sie ein TV-Gerät? Steht das auf Standby? Dann bezahlen Sie im Jahr (inzwischen) eine ganze Menge Geld nur für die Tatsache, dass Sie den Flatscreen über die Fernbedienung Ein- und Ausschalten können (24h x 365Tage x 0,015kWh x 0,36ct/kWh = 47,30 Euro). Was das mit Ladeverlusten zu tun hat? Dazu kommen wir gleich.

Ladeverluste an der Haushaltsteckdose: Bis zu 24%, je nach Automarke und -Modell.

Der Bordcomputer-Stromverbrauch des Elektroautos ist nur ein Teil der Wahrheit

Wenn Ihr Bordcomputer den Stromvebrauch Ihres Elektrofahrzeugs anzeigt, dann ist diese Angabe nur teilweise richtig. Mal abgesehen davon, dass die Bordcomputer gerne (vor allem auch bei Verbrennern) den Verbrauch beschönigen. Beim Verbrenner konnte man sich mit dem guten alten Dreisatz behelfen: neu getankte Liter x 100 geteilt durch die gefahrenen Kilometer seit dem letzten Volltanken – und schon hat man den Verbrauch pro 100 km präziser ermittelt, als es der Bordcomputer je getan hat. Bei Stromern funktioniert das natürlich nicht ganz so gut, aber das Prinzip ist identisch: geladene kWh (von der Ladeäule abgelesen) x 100 geteilt durch die gefahrenen Kilometer. 

Macht man dies, stellt man ganz sicher eine Diskrepanz zum Bordcomputer fest. Denn der kann nur das angeben, was tatsächlich aus der Batterie „entnommen“ wurde, während die Ladesäule den gesamten aufgewendeten Lade-Strom anzeigt. Der Unterschied ergibt sich aus den Verlusten durch das oder die Kabel und durch das Batterie-Management-System (BMS), das auch noch ein Wörtchen mitzureden hat. Denn das BMU initiiert unter anderem die Kühlung, wenn durch das Laden die Gefahr einer Überhitzung besteht. An kalten Tagen tut das BMU dann das glatte Gegenteil und wärmt die Batterie an. Ein kalter Akku lädt sich nämlich langsamer. 

Weekend Kompakt: Ladeverluste beim Tesla Model 3, ID.4 -Produktionsstart in Sachsen, TWIKE mit V2X-Funktionen, Trump vs Goodyear, Schwacke-Liste für Stromer

Bjørn Nyland hat die Ladeverluste seines Tesla Model 3 dokumentiert: die sind nicht immer gleich. Sie unterscheiden sich je nach Ladeart und Ladegeschwindigkeit.

Unterschiede je nach Ladeart und Fahrzeug

Dabei gibt es Unterschiede, wie geladen wird. Ob mit Gleichstrom oder Wechselstrom. Wird mit Wechselstrom geladen muss der erst mal in Gleichstrom umgewandelt werden, denn die Batterie basiert auf Gleichstrom. Bei DC fällt das weg, dafür sind die Ströme, die fliessen weit höher, was den Verlust durch die Erhitzung der Leitung erhöht. In der Regel liegen die Ladeverluste bei etwa 10%. Das kann je nach klimatischen Bedingungen oder Fahrzeug differieren. Der ADAC hat sich des Themas bereits häufiger angenommen. Zuletzt berichteten wir im September 2022 darüber.

Bei einem Vergleichstest im Mai 2020 zwischen einem Hyundai IONIQ und einem Tesla Model 3 zeigte sich beispielsweise, dass der Tesla dieser frühen Serie tatsächlich höhere Ladeverluste zu verkraften hatte, als der Hyundai. In einem früheren Test im Jahr 2020 hatte der ADAC sogar Ladeverluste von fast 25% (!) beim Tesla Model 3 festgestellt. Das konnte der Norweger Bjørn Nyland in einem umfassenden Test nicht nachvollziehen. Seine Berechnungen waren äußerst akribisch und berücksichtigten Lademöglichkeiten von 2,3 kW AC bis hin zu 350 kW DC. Wobei festzuhalten wäre, dass eine 350 kW-Säule bei einem Model 3 eher wenig sinnhaftig ist. Pikant:  Je nach Ladeleistung veränderten sich die Ladeverluste signifikant. Vor allem die gute alte Schukosteckdose mit maximal 2,3 KW führt zu erhöhtem Verlust.

Was kosten 10% Ladeverlust? Stefan Lenz hats berechnet für eine Jahreskilometeranzahl von 15.000 und einen Durchschnittsverbrauch von 20 kWh auf 100 km. 300 kWh summieren sich bei 36ct/kWh auf immerhin auf 108 Euro.

Ladeverluste beim Kia e-Niro

Der Youtuber Stefan Lenz, vor allem bekannt geworden durch seine „tollen“ Erfahrungen mit einem Audi „Fat“ e-tron 55, hat gerade seine eigenen Berechnungen online gestellt. Was den Youtube-Beitrag so wertvoll macht, sind die Erklärungen, wie die Verluste zustande kommen. Was uns zurückbringt zu den normalen elektrischen Geräten. Da würde man es nicht als „Ladeverluste“ bezeichnen. Aber immer wenn elektrische Geräte an der Steckdose hängen und im Standby sind, verbrauchen sie mehr oder weniger viel „Ruhestrom“. Der oben erwähnte Flatscreen kostet so im Jahr immerhin 47,30 Euro. 

Ladeverluste beim Verbrenner?

Und beim Verbrenner? Schließlich argumentieren die Petrolheads gerne mit den Ladeverlusten gegen die Stromer. Denn ein Verbrenner verbraucht natürlich nur genau den Sprit, der auch getankt wurde. Stimmt. Warum der Vergleich der Stromerhasser hinkt, erklärt Ihnen auch Stefan Lenz.

Schöner Erfolg für VW: Seit Oktober 2020 wurden mehr als 500.000 ID-Fahrzeuge weltweit ausgeliefert.

VWs ID-Modelle knacken die halbe Millionen Marke seit Oktober 2020

Volkswagen sieht sich bei der Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte auf Kurs. Ein Jahr früher als geplant hat das Unternehmen in der Umsetzung seiner ACCELERATE Strategie zum (O-Ton) „emissionsfreien, softwarebasierten Mobilitätsdienstleister“ einen weiteren Meilenstein erreicht: Seit der Übergabe an den ersten ID.3 Kunden im Oktober 2020 hat Volkswagen 500.000 Autos der ID.-Familie weltweit ausgeliefert – trotz der weiterhin angespannten Versorgungslage.

Aktuell ist der Auftragsbestand bei Volkswagen nach eigenen Angaben weiterhin hoch: „Wir setzen alles daran, die rund 135.000 bestellten ID.‘s so schnell wie möglich an unsere Kundinnen und Kunden auszuliefern. Die nach wie vor angespannte Versorgungslage von Teilen führt jedoch immer wieder zu Produktionsanpassungen“, erklärt Imelda Labbé, Vorständin für Vertrieb, Marketing und Aftersales bei Volkswagen.

Man komme, so die weiteren Ausführungen, dem Ziel ab 2030 in Europa nur mehr E-Autos zu produzieren immer näher. Bis 2026 wolle man zehn neue Elektromodelle auf den Markt bringen. Nach wie vor hält der Konzern auch an einem Einstiegsauto mit einem Zielpreis von unter 25.000 Euro fest.

Um die Zahlen in Bezug zu setzen: Tesla hat von den Modellen 3 und Model Y seit Anfang 2020 knapp 1,7 Mio Fahrzeuge verkauft.

Tesla: Weniger F&E-Ausgaben pro Fahrzeug. Wird der Nachholbedarf bei der Realisierung von „Ankündigungen“ langsam zu groß?

Verliert Tesla F&E-Momentum?

Kein Autohersteller hat seit der Gründung von Tesla so viel für Forschung und Entwicklung ausgegeben wie das US-Unternehmen. Eine Analyse von StockApps.com zeigt jedoch, dass Teslas Ausgaben für Forschung und Entwicklung pro Fahrzeug zurückgegangen sind. Tesla gab im dritten Quartal 2022 den bislang niedrigsten Betrag von 2.131 US-Dollar pro Fahrzeug für Forschung und Entwicklung aus.

Zu den Daten sagte Edith Reads, Analystin bei StockApps. „Tesla hat viel in Forschung und Entwicklung investiert, was auf Kosten der Werbung ging. Der Fokus des Autoherstellers auf Innovation und Effizienz zahlt sich eindeutig aus, da er qualitativ hochwertige Fahrzeuge produzieren kann, ohne so viel für Forschung und Entwicklung auszugeben wie seine Wettbewerber. Diese Strategie wird Tesla wahrscheinlich auch weiterhin einen Vorsprung auf dem Automobilmarkt verschaffen. Das Unternehmen scheint seine Taktik zu ändern, um mit der Konkurrenz von Ford und Chrysler Schritt zu halten. Die Ausgaben für Werbung beginnen zu steigen“.

Kluge Entscheidung für den langfristigen Erfolg?

Reads weiter: „Wir gehen davon aus, dass die F&E-Ausgaben von Tesla in den kommenden Quartalen niedrig bleiben werden, da sich das Unternehmen eher auf die Auslieferung von Fahrzeugen an Kunden als auf die Erforschung neuer Technologien konzentriert. Dies könnte kurzfristig Druck auf die Margen ausüben, aber wir glauben, dass dies eine kluge Entscheidung für den langfristigen Erfolg des Unternehmens ist.“

Der Schwerpunkt von Tesla auf Forschung und Entwicklung war schon immer ein wichtiger Teil der Unternehmensstrategie. Das Unternehmen hat neue Technologien schnell und effizient auf den Markt gebracht. Die Autos von Tesla gehören zu den meistverkauften Elektrofahrzeugen der Welt, und der Aktienkurs des Unternehmens hat in den letzten Jahren einen Höhenflug erlebt.

Die Expansionspläne von Tesla sind auf Kurs. Im dritten Quartal 2022 fügte Tesla 40 weitere Standorte hinzu. Die neuen Standorte werden als Service- und Vertriebszentren betrieben. Die vollständige Geschichte und Statistiken finden Sie hier

e-engine meint: Tatsächlich hat sich die Neu-Entwicklung bei Tesla etwas verlangsamt. Das dürfte aber auch daran liegen, dass man gewissen „Nachholbedarf“ hat, frühere Ankündigungen nun in die Realität umzusetzen. Man denke an den Semi und den Cybertruck. Vor allem die Verzögerungen beim Cybertruck werden immer schmerzhafter für die Amerikaner, denn der Wettbewerb springt mit Rivian, Ford und GM zunehmend in die Bresche. Allerdings könnten die „sinkenden“ F&E-Ausgaben pro Fahrzeug auch eine andere Ursache haben. Nie wurden mehr Teslas pro Quartal verkauft.

Solarbaum Marke „Littrees“, der die Micromobilität noch effizienter machen soll.

Projekt ZISteM: Pilotphase in Regensburg gestartet

Kryptischer gehts nimmer. ZISteM steht für „Zielbringende Integration Steuerung und Management von Mikromobilitätdienstleistungen“ und das wird durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Zudem ist man im EU-Projekt „REPROCITY“ involviert (den Akronym wollen wir Ihnen ersparen). Wenn Sie bis hier gelesen haben und nur böhmische Dörfer verstanden haben, gehts Ihnen wie uns. Die Pressemeldung, die uns gestern erreichte, gibt mehr Rätsel auf, als dass sie auf den ersten Blick erklären kann, worum es eigentlich geht.

Dann ist noch die Rede von der diesjährigen „Nach.Schafft.Wissen“-Veranstaltung, die am 21. Oktober 2022 in Regensburg stattgefunden hat. Hier gings um Werksführungen, Testfahrten, Vorträge, wissenschaftliche Experimente, Shows und Ausstellungen. Soweit so gut. Als wir uns durch den Wust der Abkürzungen gequält hatten, stiessen wir endlich auf des Pudels Kern.

Es geht um Mikromobilität und Mobilitätsalternativen zum Auto

Im Rahmen von Nacht.Schafft.Wissen hatte der E-Scooter Anbieter „Zeus“ an der TechBase Regensburg seine neuen induktiv ladbaren Scooter vorgestellt sowie Solarladestationen, genannt „Littrees“. Für die Pilotphase werden drei dieser innovativen Ladestationen in Regensburg errichtet: an den Arcaden (Südseite Hauptbahnhof), am Bahnhof Burgweinting sowie an der TechBase. In dieser Zeit soll zudem geprüft werden, ob E-Scooter durch die Kopplung mit dem ÖPNV eine nachhaltige Mobilitätsalternative zum Auto darstellen. Ausgewählte Testnutzer begleiten das Projekt.

Littrees: unabhängig vom Stromnetz, ausgerüstet mit Solarzellen mit 2,4 kWp und einer 2,56 kWh-Speicherbatterie.

Was ist ein Littree?

Littree ist eine solarbetriebene Ladestation für gemeinsame Mobilität. Sie ist sowohl eine Schließ- als auch eine Ladestation, die vollständig mit Solarenergie, unabhängig vom Stromnetz, betrieben wird. Dabei beträgt die maximale Ausbeute des „Solarbaumes“ 2,4 kWp, die eingebaute Batterie hat eine Kapazität von 2,56 kWh.

Vorteile:

  • Reduzierung der CO2-Emissionen
  • Senkung der Betriebskosten für die Betreiber 
  • Lokales „Get Together“ – Ein Ort zum Aufladen von Handys, Laptops und E-Bikes mit lokal erzeugter erneuerbarer Energie

Der Littree ist in Anfang des Jahres in Würzburg gestartet, um die Flotte von ZEUS Scooters mit E-Scootern zu versorgen. Eco Urban Mobility Systems, der Hersteller der Littrees, plant den Einsatz von bis zu 30 Stationen in Deutschland im Jahr 2022, die internationale Expansion ist für 2023 geplant.

Fotos: Stefan Lenz (Youtube Stills), Bjørn Nyland (Youtube Stills), ADAC, VW, Tesla, ZEUS Scooters, Eco Urban Mobility Systems

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