Was ist nur mit den Top Ten in Deutschland los? Je mehr sich der Markt für Elektroautos entwickelt, desto häufiger werden die Spitzenplätze kräftig durcheinandergewirbelt. Schon im letzten Monat zeigte der kleinste Stromer aus dem VW-Konzern ganz überraschend, dass sich der Markt oft anders entwickelt, als man erwarten würde. Der VW e-up! wird zum erfolgreichsten Elektrofahrzeug aus dem Konzern, jedenfalls im ersten Quartal 2021 und in Deutschland.
Überraschung 1: Die Stärke des VW e-up! hält auch im März an, auch wenn es äußerst knapp nicht zum Spitzenplatz gereicht hat
Überraschung 2: Teslas Model 3 belegt zwar den Spitzenplatz, muss sich aber über das erste Quartal VW geschlagen geben
Überraschung 3: Der VW ID.3 bleibt solide,verliert aber gegen den gerade modellgepflegten Hyundai Kona
Die Hinwendung des VW-Konzerns zur Elektromobilität scheint sich zu lohnen. Insgesamt setzten die Wolfsburger 4.754 Elektrofahrzeuge ab. Da sind die 246 Seats, 344 Skodas auf e-up!-Plattform, gesschweige denn die Luxus-Stromer von Audi und Porsche noch gar nicht mitgezählt. Der ID.4 feierte seinen offiziellen Einstand bei uns und kam auf 872 Fahrzeuge. Die nächsten Monate werden zeigen, ob das eSUV auch hierzulande das Zeug zum Bestseller haben wird.
Weder der Audi e-tron (708) noch der Mercedes EQC (447) schafften den Sprung in die Top Ten. Jaguar dürfte mit den Absatzzahlen seines I-PACE ebenfalls kaum zufrieden sein, nur 53 Fahrzeuge wurden abgesetzt. Der Honda-e zeigt einmal mehr, dass Hochpreispolitik gepaart mit unterdurchschnittlicher Reichweite nicht unbedingt punkten können. Nur 41 Einheiten fanden einen Käufer. Besser schlug sich da der zweite Japaner, der Mazda MX30. Immerhin 210 Fahrzeuge wurden zugelassen. Der Mokka-e nimmt langsam Fahrt auf und konnte mit 576 Einheiten ein besseres Ergebnis als der Konzerbruder e-2008 (328) vorweisen. Der Mercedes-Benz EQA ist weiter in der „Vorstellungsphase“, 293 Vorführer wurden zugelassen.
Die Tesla Model S und X waren faktisch nicht vorhanden, was auch kein Wunder ist. Die Produktion der modellgepflegten Fahrzeuge ist noch nicht auf dem deutschen Markt angekommen. Die Verkäufe des Porsche Taycan bleiben relativ konstant, 409 Fahrzeuge wurden im März zugelassen. Der BMW iX3 kommt nur langsam in die „Puschen“, 85 Vorführfahrzeuge wurden zugelassen.
Das erste Quartal lief sensationell für die Elektromobilität. 64.694 Fahrzeuge wurden zugelassen, im Vorjahr waren es noch 25.075 Einheiten gewesen. Zeigt das bereits einen Trend? Das wäre Glaskugellesen, wenngleich in den nächsten Monaten einige sehr interessante Newcomer auf den Markt drängen werden. Fun Fact: der bislang so erfolgreiche Renault ZOE schaffte es bei den Quartalscharts nicht in die Top Five. Dafür überholte der VW e-up! alle anderen mit deutlichem Vorsprung. 7.260 der kleinen VWs wurden von Januar bis März zugelassen. Ein schöner Erfolg.
Chart: e-engine.de, Bernd Maier-Leppla