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12. Oktober 2020

Weekend Kompakt: VW setzt auf V2G und V2X, Amazons Elektro-Auslieferungsfahrzeug, Elon Musk & Arthur C. Clarke, Schnellladepark Hilden hat eröffnet

Weekend Kompakt: VW setzt auf V2G und V2X, Amazons Elektro-Auslieferungsfahrzeug, Elon Musk & Arthur C. Clarke, Schnellladepark Hilden hat eröffnet

Amazon stellt selbst entwickeltes Elektrolieferfahrzeug gebaut von Rivian vor. Schnellladepark Hilden hat geöffnet: Ladeschlaraffenland! Elon Musk inspiriert von Arthur C Clarke. VW steigt in V2X-Technologie ein.

Der Elektrolieferwagen von Amazon wurde in Zusammenarbeit mit Rivian entwickelt.

Amazons erstes elektrisches Auslieferungsfahrzeug ist fertig

Sie erinnern sich? Amazon hat, neben ein paar anderen Firmen, die Zeichen der Zeit erkannt und massiv in Elektromobilität investiert. Schon früh hat man das Joint Venture mit dem Start-up Rivian gesucht. Ziel war unter anderem, dass Rivian nach Amazon-Spezifikationen einen Lieferwagen baut, der natürlich neben elektrischem Antrieb auch noch ein paar ganz spezielle, vom größten Internetversender aller Zeiten geforderte, Features hat. Letzte Woche war es soweit und Amazon hat den den leicht futuristisch angehauchten Elektro-Lieferwagen vorgestellt. Und das Fahrzeug hat es in sich.

Weekend Kompakt: VW setzt auf V2G und V2X, Amazons Elektro-Auslieferungsfahrzeug, Elon Musk & Arthur C. Clarke, Schnellladepark Hilden hat eröffnet

Bis zu 100.000 elektrische Lieferfahrzeuge will Amazon bei Rivian fertigen lassen. Die ersten werden bereits 2020/2021 ausgeliefert.

So ist modernste Sensorik verbaut, die die Sicherheit des Fahrers und des Umfelds erhöhen soll. Außenkameras rund um das Fahrzeug geben eine 360°-Sicht der Umgebung wider, natürlich ist Alexa integriert und die Platzverhältnisse im Van sind so gestaltet, dass der Pilot optimal an die auszuliefernden Dinge kommt. 

Automobilbranche und Anbieter klassischer Lieferfahrzeuge konnten nicht überzeugen

Auffällig sind auch die Rücklichter, die das gesamte Heck umgeben, um so das Bremsen schneller für den rückwärtigen Verkehr erfassbar zu machen. Vor der Investition, so erklärt Amazon, konnte man auf dem Markt keinen Hersteller finden, der die Anforderungen des Internetversenders erfüllen konnte.

Anstatt auf den Fortschritt der Branche zu warten, habe man sich mit Rivian zusammengetan um so ein absolut maßgeschneidertes Fahrzeug auf die Räder stellen zu können und den Entwicklungsprozess zu beschleunigen. Bereits in diesem Jahr werden in Europa noch 1.800 elektrische Lieferfahrzeuge in Dienst gestellt. Insgesamt werden bereits 2022 10.000 kundenspezifische Elektrofahrzeuge unterwegs sein.

Mit der Elektroauto-Batterie Geld verdienen?

Das Zauberwort heißt V2G und steht für „Vehicle-to-Grid“. Wir hatten bereits ausführlich über die Vorteile der Technologie berichtet. Bislang gab es allerdings noch nicht viele Elektrautos, die die richtige Technologie besitzen um auch Strom abgeben können. Der Renault ZOE kann’s, der Nissan LEAF kann’s und der US-Newcomer Lucid Air kann’s auch. Aber wie steht’s mit VW? Jürg Meier von der NZZ am Sonntag hat sich mit der Problematik beschäftigt. Zitat: „Bei der mit viel Getöse erfolgten Lancierung seiner Batterieautos iD3 und iD4 ging eines unter: Der Konzern denkt bereits intensiv darüber (V2G, die Red.) nach, wie sich solche Konzepte technisch umsetzen lassen – und wie Autohersteller und -käufer damit künftig Geld verdienen können.“

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Der 2021 kommende Lucid Air wird V2X-Kapazitäten haben. Darunter subsumieren sich alle „Vs“ die relevant sind: V2G, V2V und V2H, das für Vehicle-to-Home steht. (Bild: Lucid Motors)

Dafür ist im VW-Konzern die kürzlich gegründete Tochter Elli („Electric life“) zuständig. Idee dahinter ist, dass das Auto beispielsweise tagsüber Solarstrom vom hauseigenen Dach lädt und abends wieder ans Gebäude abgeben kann, wenn Energie benötigt wird. Aber auch für das Stromnetz könnte V2G eine wahre Erleichterung sein, könnten die vielen bidirektional funktionierenden Batterien doch dafür sorgen, dass der „Zappelstrom“ aus Solar- und Windkraft etwas besser „geglättet“ würde. Details bei der NZZ am Sonntag …

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… technology is indistinguishable from magic“ – Arthur C Clarke. (Deutsch: Jede genügend fortgeschrittene Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.)

Wie Arthur C. Clarke Elon Musk beeinflusst hat.

Kennen Sie Arthur C. Clarke? Den Autor von 2001, Odysse im Weltraum? Der war offenbar die größte Inspiration für Elon Musk und sein Gesamtwerk. Aber der Reihe nach. Es ist in Amerika eine schöne Tradition, Prominente aus Wirtschaft und öffentlichem Leben an Universitäten zu Wort kommen zu lassen. Man denke nur an die legendäre Rede von Apple-Gründer Steve Jobs an der Stanford University, die wegen ihres motivierenden und positiven Inhalts immer wieder sehenswert ist.

Auch Elon Musk hat eine solche Rede 2012 an der Caltech-University (Youtube-Link)  gehalten. Erinnern wir uns: 2012 war das Unternehmen Tesla noch recht jung, das Model S noch nicht auf der Straße. Man hatte mit dem Roadster begonnen tausende „Laptop-Batterien“ in ein Elektroauto einzubauen. SpaceX war bereits ebenfalls am Start und hatte mit einer Falcon 9-Rakete gerade das erste Mal eine Kapsel an der ISS angedockt. Wir sehen einen aufgeregten Elon Musk, der zwar bestens aufgelegt war, aber in seiner typischen Art und Weise redete, die dafür bekannt ist, dass er sich hin und wieder verhaspelt. Sehenswert, vor allem wegen der großen Untertitel.

Weekend Kompakt: VW setzt auf V2G und V2X, Amazons Elektro-Auslieferungsfahrzeug, Elon Musk & Arthur C. Clarke, Schnellladepark Hilden hat eröffnet

Letztlich ging die Inititiative für den Ladepark Hilden auf eine e-Mail des Bäckers Schüren zurück, die der Elektromobilitätsfan an Elon Musk schickte. Daraus wurde der größte Ladepark Deutschlands mit Tesla Superchargern und Fastned-Schnellladern. (Foto: © Bäcker Schüren)

Schnellladepark in Hilden hat geöffnet

Was ist das nervigste an den meisten Ladeparks? Weit und breit ist nichts, was einem das Laden versüßen könnte (Ladweile). Was ist das zweitnervigste? Nicht funktionierende Ladesäulen. Und was ist das drittnervigste? Die Preise. OK. Die Unternehmen Fastned, Tesla und Seed & Greet haben gerade den größten Schnellladepark Deutschlands fertiggestellt. Den Schnellladepark Kreuz-Hilden – powered by Bäcker Schüren, der das Ganze initiiert hat. Und der Schnallladepark hat schon ein paar echte Superlative und Highlights.

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Neben 20 Tesla Ladeplätzen gibt es auch 8 Schnelllader von Fastned, die mit bis zu 300 kW laden können.

Zum einen können da alle Laden. Denn Schnelllader von Tesla stehen in schöner Eintracht neben ganz normalen Schnellladern, die bis zu 300 kW Ladeleistung haben. Da könnten Stromer theoretisch in 15 Minuten bis zu 300 Kilometer laden. Zum anderen ist da noch die Umgebung. Auf dem Gelände befindet sich ein Café-Bistro, in unmittelbarer Nähe befinden sich weitere Geschäfte und zu allem Überfluss können sportliche Elektropiloten sogar bei Kieser-Training ihre Muskeln (und den Rücken) stählen. Darüberhinaus wartet man mit Preisen auf, die es in sich haben: An der 7 kW-Säule kostet Tanken nur 17 ct/kWh. An der 22 kW-Säule 19 ct/kWh. Und man arbeitet bereits daran, dass an einigen Säulen ganz normal mit EC-Karte bezahlt werden kann. Ein Paradies also für alle Elektroauto-Piloten. Wäre Hilden nur nicht in NRW, sondern näher an München …

Fotos: Amazon, Rivian, Youtube (Stills), Lucid, istock, Fastned, Bäcker Schüren

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