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12. Februar 2021
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15. Februar 2021

Weekend Kompakt: Tesla Model S Plaid vs den Rest der Welt, Rivians Europapläne, Edmunds’ Stromer-Verbrauchstest vs EPA-Zahlen, Zero Klarstellung zum Rapid Charger

Weekend Kompakt: Tesla Model S Plaid vs den Rest der Welt, Rivians Europapläne, Edmunds’ Stromer-Verbrauchstest vs EPA-Zahlen, Zero Klarstellung zum Rapid Charger

Tesla Model S Plaid im Vergleich zu anderen Supersportwagen und Sportlimousinen. Zero Rapid-Charger-Zugabe seit Anfang Februar. Edmunds überprüft EPA-Angaben und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen. Rivian sucht Fabrikstandort in Europa.

Tesla Model S Plaid vs Supercars. Performance, Praktikabilität und Rundenzeiten!

Die Zeiten für Verbrenner-Sportwagen sind eigentlich schon vorbei.

Wenn Sie nun glauben, dass wir, bzw. unser Lieblings-Youtube-Kanal Cleanerwatt, auf die CO2- und Emissionsproblematik anspielen, müssen wir Sie enttäuschen. Es geht um so essentielle (und profane) Dinge wie Performance und Preis/Leistung. Wie das? Mit Einführung des Tesla Model S Plaid (und später im Jahr dem Model S Plaid+) hat sich die Welt der Sportwagen und Sportlimousinen dramatisch verändert. Verbrenner-Sport-Limousinen sind inzwischen einfach nicht mehr konkurrenzfähig, was Beschleunigung und Preis/Leistung betrifft. Allenfalls beim schnellen Volltanken und in der Disziplin Verarbeitung und Qualität sind die Boliden der Vergangenheit (noch) weit vorne. Das war’s aber auch schon. 

Mit Einführung des Tesla Model S Plaid hat sich die Sport-Limousinen-Welt auf einen Schlag verändert …

Selbst die Tuning-Abteilungen der klassischen Automobilhersteller, die Ms und AMGs dieser Welt, müssen inzwischen zähneknirschend zugeben, dass elektrisch angetriebene Super-Sportwagen einfacher zu bauen sind, als deren Verbrenner-Pendants. Eigentlich wollten wir demnächst einen Artikel zum Thema veröffentlichen und die typischen Hypercars der Welt mit dem Plaid vergleichen. Nun ist uns Jonathan zuvorgekommen. Macht nichts. Cleanerwatt ist einfach ein toller Kanal, und die Beiträge Jonathans zur Elektromobilität und Tesla unterscheiden sich wohltuend vom Gros der Schwätzer und Schwafler. Und dieser Bericht ist genau der richtige Einstieg in ein fantastisches Wochenende. 

Zero SR/F enthüllt. Brandneuer Streetfighter vorgestellt

Zero SR/F: ein Streetfighter mit ordentlich Bumms. Leider ist die serienmäßige Ladegeschwindigkeit inakzeptabel, deshalb gibt’s seit 1. Februar einen Rapid-Charger gratis (zzgl. Einbaukosten) dazu, aber nur solange Vorrat reicht.

Zero SR/F: Kostenloser Rapid Charger als Zugabe

Da war  wohl der „Fehlerteufel“ unterwegs. Seit erstem Februar bekommen Käufer einer nicht zugelassenen SR/F einen Rapid Charger dazu. Wie immer, sind solche Angebote mit „Einschränkungen“ behaftet. Beim besagten Rapid Charger ist es einmal der Beisatz: „Nur solange Vorrat reicht!“ und gerade kommt die Korrektur des Herstellers: auch der Einbau ist nicht enthalten. Die tatsächlichen Kosten müssen beim jeweiligen Zero-Händler erfragt werden.

Was bekommt man dann? Die normale SR/F lädt nur mit 3,0 kW, das geht fein an der normalen Steckdose, dauert aber bis zu 4,5 Stunden. Das ist natürlich nichts für echte Biker. Die Premium-Version hat einen 6 kW-Lader an Bord, damit ist der volle Elektrotank in immerhin 2,5 Stunden gewährleistet. Der Zugabe-Charger wiederum kann das nochmals verkürzen, dann soll an einer öffentlichen Ladestation bereits nach gut einer Stunde wieder 100% Ladung zu erreichen sein. Zero selbst gibt bei der Standard 1,8 Stunden (voll) und 1,5 Stunden bei der Premium-Variante an.

e-engine meint: eine Schnellladeoption bei Elektromotorrädern sollte heutzutage allerdings Standardausstattung sein. Kein Biker, der auf Tour ist, wartet gerne. Ein Standardlader ist als „Kaufargument“ eher hinderlich.

Wird Rivians speziell für Amazon Prime entworfener Elektrolieferwagen demnächst auch in Europa gefertigt werden?

Rivian will in Europa fertigen

Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach sucht das US-Start-up, das demnächst mit dem Elektro-Pickup-Truck R1T debütieren wird, einen Standort für ein Werk in Europa. Dabei scheint es aber zunächst nicht um eine für Eruropa domestizierte Version des R1T oder R1S gehen sondern um die mit Amazon entworfenen Lieferfahrzeuge.

Bekanntlich hat Amazon massiv in das Start-up aus Michigan investiert. Zudem hat der Internet-Versender 100.000 Lieferwagen bei Rivian bestellt. Nach Angaben von Amazon sollen bereits 2022 10.000 der Lieferwagen weltweit auf den Straßen Waren ausliefern. Der Rest der Bestellung wird bis Ende des Jahrzehnts fällig. Die Produktion des speziell an Amazons Bedürfnisse angepassten Elektro-Vans  wird voraussichtlich im Rivian-Werk Normal, Illinois, im vierten Quartal 2021 beginnen.

Für den europäischen Markt sucht man laut Bloomberg über das Dienstleistungsunternehmen JLL nach einem geeigneten Gelände für eine Fabrik. Derzeit seien mehrere Länder im Gespräch, unter anderem UK, Deutschland und Ungarn. In der Zwischenzeit setzt der US-Versender unter anderem auch die neuen Mercedes-Benz eSprinter ein.  

Gibt die EPA Tesla einen Reichweiten-Bonus?

Das US-Portal Edmunds hat gerade einen interessanten Artikel veröffentlicht. Dabei geht’s um die Reichweitenangaben, die die US-Behörde EPA für Elektrofahrzeuge ermittelt hat. Bekanntlich haben da in der Vergangenheit vor allem die verschiedenen Tesla-Modelle besonders gut abgeschnitten. Im Gegensatz dazu haben Stromer wie der Audi e-tron oder Porsche Taycan ganz üble Reichweiten „erfahren“. Aber wie das immer so ist, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Gesagt, getan, Edmunds hat die Daten für einige Fahrzeuge überprüft, dabei aber einen realistischeren Testzyklus zugrunde gelegt. Man hat also nicht die EPA-Zyklen sklavisch nachgestellt und deren Messungen in Frage gestellt, wohl aber die Mess-Methodik.

Die EPA prüft mit folgender Methodik: Das Fahrzeug wird zu 100% aufgeladen und über Nacht geparkt. Am nächsten Tag kommt das Fahrzeug auf den Prüfstand – den Dyno. Nun werden aufeinanderfolgende simulierte Stadt- und Autobahnrouten gefahren, bis die Batterie erschöpft ist. Die gesamte zurückgelegte Strecke wird dann mit einem Korrekturfaktor multipliziert. Diesen Korrekturfaktor hat die EPA eingeführt um so genauer widerzuspiegeln, was ein Fahrer in der realen Welt erwarten kann. Fest steht aber, dass diese Tests reine Labortests sind und wenig mit der Realität zu tun haben. Sie unterscheiden sich damit auch kaum von den ebenfalls realitätsfernen WLTP und NEFZ-Testzyken.

Edmunds hat wie erwähnt nicht den EPA-Test überprüft, sondern einen eigenen Test angestrengt, der folgende Methodik hat: Der Test beginnt mit voller Batterieladung und wird in einer Mischung aus Stadt- und Autobahnfahrten (60%/40%) gefahren, bis die Batterie leer ist. Aus Sicherheitsgründen wird die auf 10 Meilen verbleibende Reichweite abgezogen.

Edmunds testet einen höheren Anteil Stadtfahrten, was unserer Ansicht nach erklärt, warum die Fahrzeuge eine höhere Reichweite als bei den EPA-Tests erreicht haben. Schließlich wird in der Stadt mehr rekupiert, als auf der Autobahn. Schliesslich werden die Fahrzeuge wieder auf 100% geladen, und daraus der Verbrauch errechnet. Edmunds zieht also auch die Ladeverluste mit ins Kalkül

Weekend Kompakt: Tesla Model S Plaid vs den Rest der Welt, Rivians Europapläne, Edmunds’ Stromer-Verbrauchstest vs EPA-Zahlen, Zero Klarstellung zum Rapid Charger

EPA-Messungen vs Edmunds-Testreihe. Wer ist näher an der Realität?

Dabei ist ein Trend sichtbar geworden. Während (fast) alle Fahrzeuge von der EPA schlechter eingeordnet wurden, als sie tatsächlich waren, ist es bei den Tesla-Modellen genau anders rum gewesen. Die wurden durch die Bank zu positiv eingeordnet. In der abgebildeten Tabelle sehen Sie einige Highlights. Dabei zeigt ein positiver (grüner Prozentsatz), wenn Edmunds die EPA-Reichweite überschritten hat, Rot das Gegenteil. Bei den Verbrauchsangaben bedeutet „Grün“, dass das Fahrzeug weniger Energie verbrauchte, als die EPA-Schätzung. 

Zudem hat Edmunds die Umgebungstemperatur aufgelistet. Wir haben uns übrigens die Mühe gemacht, alle Daten ins metrische System umzurechnen. Die Kommazahlen kommen dadurch sowohl bei der Temperatur, als auch den anderen Daten zustande. Die Originalwerte entnehmen Sie der Edmund-Website.

Fotos & Charts: Cleanerwatt, Edmunds, Tesla, Bugatti, Porsche, Zero, Youtube (Stills), Amazon, Rivian

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