Norwegen im Juni: MG und Tesla teilen sich die Top-Ten buchstäblich auf.

Im Juni 2024 übernahmen Tesla und MG buchstäblich die Top-Ten. Volvos EX30 bleibt gefragt, der VW-Konzern kommt unter Druck. Vorher-Nachher: bitte den Schieberegler benutzen um die jeweiligen Top-Ten komplett sichtbar zu machen.

Der norwegische Pkw-Markt hat im Juni 2024 wieder ins Plus gedreht. Trotzdem stagnierte der Absatz der reinen Elektrofahrzeuge. Pikant: zwei Autofirmen gelang eine buchstäbliche Dominanz bei den Top-Ten

Tesla & MG

Bislang verkaufte sich das Model 3 in Norwegen etwas schlechter als durch die Modellpflege erwartet – das hat sich tatsächlich im Juni gedreht. Mit 1.334 zugelassenen Fahrzeugen knüpft man an „bessere Zeiten“ an. Im Vorjahr waren nur knapp 300 Model 3 verkauft worden. Das Model Y hingegen musste zum Vorjahresmonat zwar Einbußen hinnehmen, konnte die Pole Position aber halten. Die Musk-Company verkaufte damit insgesamt fast 3.600 Fahrzeuge – Absatz stagnierte auf hohem Niveau. Im Vorjahr hatte man noch vom Model Y allein 3.182 Autos abgesetzt.

So unterschiedlich die drei Stromer sind – sie haben eines gemeinsam: das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt.

Marke VW landet hinter MG

Heftigster Verfolger ist der chinesische Hersteller MG. Dass der MG 4 den dritten Rang belegte überrascht angesichts des Gesamtpakets kaum. Auch der MG ZS konnte aber an „alte Zeiten“ anknüpfen und mit 455 Einheiten das Vorjahresergebnis deutlich hinter sich lassen. Neu in den Top-Ten ist der Marvel R, der sich mit 527 Einheiten sogar besser verkaufte als der ZS. MG setzte im Juni damit knapp über 2.000 Fahrzeuge ab und liess damit alle anderen Wettbewerber hinter sich, auch VW. Von den ID’s wurden insgesamt 1.217 Autos abgesetzt. Der erfolgreichste Stromer war der ID.4, selbst der ID.Buzz verkaufte sich besser als der ID.3 der es nur auf 218 Einheiten brachte. Auch der neu vorgestellte ID.7 macht kaum „Strecke“ und wurde nur 30 Mal zugelassen.

Deutsche Premium-Stromer

Die deutschen Premium-Stromer kamen unter Durck. Audi setzte 546 Autos ab, BMW 451, wobei iX1 und iX2 am schlimmsten schwächelten. Auch Mercedes-Benz blickt auf einen recht schlechten Monat zurück. Mit nur 182 Autos davon 64 EQE und nur 34 EQA dürften in den Stuttgarter Chefetagen kaum Champagnerlaune aufgekommen sein. 

China bleibt weiter schwach … gewissermassen

Bis auf MG konnte kein rein chinesischer Hersteller wirklich brillieren. BYD bleibt mit 113 Fahrzeugen (inklusive eBussen) unter ferner liefen. NIO und XPeng sind ebenfalls mit 72, bzw. 73 Einheiten kaum erfolgreicher. Dafür setzt Volvo über 1.200 Fahrzeuge ab, was man vor allem dem erfolgreichen EX30 zu verdanken hat. Apropos: die Stiefbrüder Marke Smart, die auf der selben Architektur basieren, sind weniger erfolgreich – nur 7 (!) Einheiten wurden insgesamt vom #1 und #3 abgesetzt. 

Korea und der Rest

Korea bleibt zeigt weiterhin verhaltene aber akzeptable Ergebnisse. Hyundai mit knapp 600 Einheiten, Kia mit 177 Fahrzeugen und Genesis kann wieder einmal kein einziges Fahrzeug absetzen. Kommen wir zu den Franzosen. Stellantis mit den Marken Citroën, PEUGEOT, Opel, Fiat und Opel bringt es auf gerade mal auf etwas über 300 Einheiten. Die Marke DS hat einmal mehr kein einziges Fahrzeug abgesetzt. Auch Renault bleibt mit rund 70 Autos hinten – möglicherweise bringt der elektrische R5, der erst noch eingeführt werden wird, hier Linderung. Wir bezweifeln es aber.

e-engine meint: Auffällig am Juni-Ergebnis ist die Hinwendung zu preiswerten Fahrzeugen. Will sagen: die Verbraucher schauen vermehrt auf Preis/Leistung. Dass hier weiter Tesla oben rangiert und MG einen erklecklichen Anteil des Gesamtgeschäfts für sich in Anspruch nimmt, ist kaum verwunderlich. Auch der Volvo EX30 zeigt, dass günstige Stromer mit gewissem „Extra“ sich auch in schwächeren Marktphasen durchsetzen. Der MG 4 ist das beste Beispiel. Er ist das, was ein moderner elektrischer VW Golf hätte sein müssen. Mit dem kommenden  MG Cyberster dürfte MG auch ein Einstieg in die teurere Oberklasse gelingen. 

Analyse & Chart: Bernd Maier-Leppla
Fotos: Tesla, MG, Volvo