Journalisten und Elektroautos: Wenn einer eine Reise tut, kann er was erleben
Journalisten und Elektroautos: Wenn einer eine Reise tut, kann er was erleben
28. März 2020
Dienstag-News: e-up! boomt, TÜV-Überziehung verlängert, Autoindustrie im Panikmodus, BVZF, IVM und VDA gemeinsam, Detroit Motor Show wird Behelfskrankenhaus
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31. März 2020

Montag-News: Sandy Munro zur Krise, Carsharing-Dienste in Not, Auto-Apps am Pranger, Designfehler beim Model Y, Autolobby schreibt Brandbrief

Montag-News: Sandy Munro zur Krise, Carsharing-Dienste in Not, Auto-Apps am Pranger, Designfehler beim Model Y, Autolobby schreibt Brandbrief

Datenschutz vs Convenience. Sandy Munro zur Krise. Euro-Autolobby bittet um Aufschub. Versicherungsprobleme beim Model Y.

Sandy Munro zur Zukunft der Autoindustrie in Zeiten der Krise

Sandy Munro über die Zukunft der Autoindustrie

Sandy Munro ist inzwischen weltweit als Fertigungs-Koyphäe der Automobilindustrie anerkannt. Sein durch Jalopnik dokumentierter Strip-Down des Tesla Model 3, einem BMW i3 und einem Chevrolet Bolt ist inzwischen legendär geworden. Demnächst will er per Stream das Auseinandernehmen eines Tesla Model Y dokumentieren. Momentan geht’s allerdings um die Auswirkungen der Coronakrise auf die Automobilindustrie. Auch dazu hat der Grandseigneur der Automobilindustrie was zu sagen.

Auseinandergenommen: BMW i3, Tesla Model 3 & Chevy Bolt

 

Montag-News: Sandy Munro zur Krise, Carsharing-Dienste in Not, Auto-Apps am Pranger, Designfehler beim Model Y, Autolobby schreibt Brandbrief

Brandbrief an EU-Kommission und Präsidentin von der Leyen.

Europäische Autoindustrie bittet um Aufschub  …

Letzte Woche erklärten Daimler und BMW noch vollmundig, dass man die Flottenziele bei den Fahrzeugemissionen nicht in Frage stellen wolle – trotz Coronakrise. Auf europäischer Ebene liest sich nun der Appell der European Automobile Manufacturers Association (ACEA) etwas anders (pdf). Immerhin führt der Verband 13,8 Mio. Beschäftigte als gewichtiges Argument ins Feld. Darüber hinaus macht man sich – durchaus zurecht – Sorgen über die zukünftige Liquidität. Aus vielen Gründen bitten man nun um Aufschub, was die bereits festgelegten EU-Gesetze und -Verordnungen um Emissionen und ähnliche Maßnahmen betrifft. Gleichzeitig betont man aber: „Please be assured, however, that it is not our intention to question the laws as such nor the underlying objectives of road safety, climate change mitigation and protection of the environment.“

Trotzdem bittet man um eine Möglichkeit die aufgeworfenen Fragen und durchaus existenziellen Nöte durch die Coronakrise mit der Kommission zu diskutieren. Das klingt nicht gut. Bevor aber nun der „Shitstorm“ gegen diese Vorgehensweise des Verbandes beginnt: es ist die Aufgabe der Verbände, das Beste für seine Mitglieder herauszuholen. Ob diese Anfrage zu diesem frühen Zeitpunkt weise ist, steht auf einem anderen Papier. 

Montag-News: Sandy Munro zur Krise, Carsharing-Dienste in Not, Auto-Apps am Pranger, Designfehler beim Model Y, Autolobby schreibt Brandbrief

Bangt um die Existenz: Start-up und Carsharing-Dienst Miles.

Coronakrise: Carsharing-Dienst Miles bangt um Existenz

In der Welt wird über die Schwierigkeiten des Carsharing-Dienstes und Start-ups Miles berichtet. Demnach stellt die Coroankrise das Unternehmen (wie viele andere auch) vor existenzielle Probleme. Miles-Chef Oliver Mackprang teilte der WELT AM SONNTAG gar mit, dass es „keine Frage von Tagen, aber eine von Wochen“ sei, wie lange man das durchhalten könne. Die Nachfrage sei um weit mehr als 50% zurückgegangen. Gleichzeitig moniert man, dass von den Städten wenig Unterstützung komme. Höchster Kostenfaktor seien die Parkraumgebühren, die Parkraumbewirtschaftung in Berlin und Hamburg wurde noch immer nicht ausgesetzt. Abschleppen funktioniere leider trotz Krise immer noch.

Update vom 7. Mai 2020: Seit der Coronakrise bietet Miles für jeden Tagespakete zu 30€ an. Für soziale Einrichtungen, Ärzte und Pfleger bietet das Unternehmen seinen Dienst nach Rücksprache kostenfrei oder zumindest zu reduzierten Kosten an. In einer früheren Version berichteten wir noch fälschlicherweise davon, dass für soziale Einrichtungen, Ärzte und Pfleger ebenfalls die 30 Euro/Tag gelten.  

Auto- und Stromer-Apps am Pranger

Als wir vor einigen Tagen unseren Artikel über Tesla-Apps veröffentlicht haben, verzichteten wir bewußt auf die übliche Lamentiererei über den Datenschutz. Natürlich geben User unzählige Daten (wie beispielsweise Bewegungsinformationen) preis, wenn sie solche Apps benutzten. Ohne geht’s nunmal nicht. Für jeden ist das – und diesen Zug des gesunden Menschenverstands setzen wir bei erwachsenen Menschen voraus – ein Abwägen von Convenience vs Datenschutz. Die FAZ macht einen ähnlichen Artikel mit der Headline „Ausgespäht im Auto mit der App“ auf. Clickbait, freilich, und vor allem die Tesla-App wird gleich im Intro als perfektes Kontrollinstrument identifiziert. Für unsere Leser mit Aluhut sei der Artikel deshalb als Festigung der vorgefassten Angst vor allem Digitalen empfohlen. Für diejenigen, die, wie wir, in solchen Ansichten einen Grund dafür sehen, weshalb Deutschland und auch Europa auf der digitalen Kriechspur unterwegs sind (DSGVO anyone?), allenfalls ein Artikel aus der Kategorie „Oh Mei.“

Coronakrise: was Mobilitätsdaten über die Wirksamkeit der Corona-Maßnahmen verraten

Apropos  Mobilitätsdaten. Die meisten Datenschutz-Hardliner werden sehr liberal wenn’s um den „guten Zweck“ geht. So unter anderem auch bei der Auswertung von Mobilitäts- und Staudaten durch den Navigationsanbieter TomTom. Die haben den neuesten Verkehrsbelastungsindex für viele Städte nach Verhängen der Ausgangsbeschränkungen veröffentlicht. Die Resultate zeigen – was der gesunde Menschenverstand ohnehin vermutet hätte – dass sich der Verkehrsbelastungsindex in Städten wie München, Berlin, Düsseldorf und Hamburg zum Teil mehr als halbiert hat. Das ist nun keine Raketenwissenschaft, denn schliesslich sind auch weit weniger Fahrzeuge unterwegs. Interessant sind die Daten allemal, die die Welt in schöne, aussagekräftige Grafiken umgesetzt hat.

Montag-News: Sandy Munro zur Krise, Carsharing-Dienste in Not, Auto-Apps am Pranger, Designfehler beim Model Y, Autolobby schreibt Brandbrief

Designfehler oder nicht? Die Heckklappe ragt in die Stoßfänger beim Tesla Model Y. Da ist Ärger programmiert.

Versicherungsunternehmen werden das Model Y „lieben“ …

Nicht, weil das Fahrzeug in Zukunft in einer sehr günstigen Schadenseinstufung sein wird, nein, das Gegenteil wird der Fall sein. Vollkasko-Beiträge orientieren sich nicht nur an Unfallhäufigkeit, sondern auch an Reparatur-Preisen für alltägliche Rempler. So ist der erste Jaguar XF ein wunderbares Beispiel für eine Designkatastrophe (aus Versicherungssicht) gewesen. Die Frontschäden zogen grundsätzlich dank des unglücklichen Designs hohe Kosten nach sich. Die Folge waren Vollkaskobeiträge, die 100 Prozent über einer vergleichbaren E-Klasse von Daimler lagen. Beim Model Y wird das vermutlich wegen des Heckklappen-Designs so sein. Die ist nämlich sehr weit nach unten gezogen, damit die Ladekante auch schön niedrig ist, liegt aber unglücklicherweise genau auf Höhe der Stossfänger anderer Fahrzeuge. Mit anderen Worten: wenn’s rummst, ist nicht nur der lackierte Stoßfänger verbeult, sondern auch noch gleich die Heckklappe beschädigt. Darüber berichtet unter anderem insideevs.

Fotos: istock, YouTube, Tesla, Miles, twitter

 

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