Freitag Special: L6e-Stromer mit AM-Führerschein – die 15jährigen im Visier der Elektrofahrzeughersteller
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21. Juni 2024
Dienstag Magazin: BYD Song L - die Fahrmaschine für die Masse. DAT-Barometer: Autoanschaffung – BEV-Interesse bleibt verhalten.
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25. Juni 2024

Montag Magazin: 1000-PS-„VW“-BugZappa auf dem Dragstrip. US BEV-Käufer kehren Stromer vermehrt den Rücken. Der Untergang des Cybertruck. Kanada will bei Strafzöllen nachziehen.

Montag Magazin: 1000-PS-"VW"-BugZappa auf dem Dragstrip. US BEV-Käufer kehren Stromer vermehrt den Rücken. Der Untergang des Cybertruck. Kanada will bei Strafzöllen nachziehen.

"Voltswagen" BugZappa auf dem Dragstrip. Kanada will China-EVs ebenfalls mit Strafzöllen belegen. Zufriedenheit von US-Stromerfahrern sinkt. Cybertruck-Hater sammelt Bugs&schlechte Nachrichten zum Kultauto.

BugZappa – 1.000 Tesla PS auf dem Weg zum Pikes Peak …

Wie meinen? BugZappa? Pikes Peak? Seit 1916 wird alljährlich das Bergrennen „Pikes Peak International Hill Climb“ ausgetragen. Es wird laut Wikipedia auch „Race to the Clouds“ genannt. Der Streckenrekord wurde für die rund 20 Kilometer lange Rennstrecke mit 156 Kurven von einem Elektroauto, genauer, dem ID. R durch den Rennfahrer Romain Dumas aufgestellt. Einen weiteren Rekord hatte Dumas mit dem ID. R übrigens in China auf der China Challenge 2019 aufgestellt (—> Artikel). Mit anderen Worten: Elektroracer sind momentan recht weit vorne bei dem traditonellen Kurs. Nun will ein weiterer „VW“, genauer ein „Käfer“ in die Rennliste eingreifen.

Montag Magazin: 1000-PS-"VW"-BugZappa auf dem Dragstrip. US BEV-Käufer kehren Stromer vermehrt den Rücken. Der Untergang des Cybertruck. Kanada will bei Strafzöllen nachziehen.

BugZappa auf dem DragStrip: Hier ist Abstimmung angesagt …

Eigentlich kein VW. 

Das Rennfahrzeug, das auf den vielsagenden Namen BugZappa gerade von Electric Classic Cars zusammengestellt wird, ist zwar rein äußerlich ein VW Käfer auf Steroiden, aber eigentlich ein Stromer mit Tesla-Genen. Genauer gesagt mit Tesla Model S Plaid-Technik, Motoren, Allradantrieb und lässigen 1.000 PS. ECC nennt den Eigenbau deshalb auch nicht VW sondern „Voltswagen„.  Bereits letztes Jahr hatte man bei ECC mit dem Aufbau des Renn-Käfers begonnen, allerdings nannte sich der da noch „Buffy the Plaid Slayer“ (—> Artikel). Inzwischen ist das Auto (fast) fertig und hört nach einem Namenswettbewerb auf den Namen BugZappa. Grüße gehen raus in den Himmel an Frank.

Montag Magazin: 1000-PS-"VW"-BugZappa auf dem Dragstrip. US BEV-Käufer kehren Stromer vermehrt den Rücken. Der Untergang des Cybertruck. Kanada will bei Strafzöllen nachziehen.

Richard von ECC hat sichtlich Spaß, auch wenn das Wetter einem echten Rekord einen Strich durch die Rechnung macht …

Die schlechte Nachricht

Beim 2024er-Pikes-Peak-Rennen wird man nicht dabei sein – es waren einfach schon zuviele Anmeldungen vorhanden. Dafür soll es aber 2025 klappen. Um die Fähigkeiten des Eigenbaus zu verifizieren hat man die erste Iteration des BugZappa nun auf den DragTrack mitgenommen, um die Abstimmung besser hinzukriegen. Die dürfte für das High-Tech-Gerät gar nicht so einfach sein, denn an diesem Voltswagen wurde so gut wie alles verändert. Nur die Karosserie (auch Marke Eigenbau) erinnert vage an einen klassischen Käfer.

Richard erklärt in Episode 11 die Anpassungen bei der Technik und im Engineering. BugZappa sieht jedenfalls äußerst gefährlich aus …

e-engine meint: Bei der Viertelmeile schaffte BugZappa nun konstant rund 11 Sekunden, die Beschleunigung von 0 auf 96 km/h lag bei 3 Sekunden. Weit weg von einem Model S Plaid. Allerdings muss man einräumen, dass hier in erster Linie Abstimmungsfahrten gemacht wurden, zudem fuhr man nur mit 70% Leistung, also rund 700 PS. Erschwerend kommt noch das feuchte Wetter hinzu, das Höchstleistungen sowieso verhinderte. 11,1 Sekunden sind allerdings genau die Zeit, die ein Ford GT mit 655 PS im ewigen Ranking der straßenzugelassenen Teilnehmer schaffte. Den Rekord hält derzeit der SSC Tuatara mit 8,8 Sekunden, gefolgt vom Rimac C_Two (Vorläufer des Nevera) mit 9,1 Sekunden. Es ist also damit zu rechnen das BugZappa nach besserer Abstimmung die 10-Sekunden-Marke unterschreiten wird. Ob das dann allerdings für Pikes Peak ausreicht? Wir werden sehen.

Electric Classic Cars | Pikes Peak race car Ep11 : We take it to a drag strip

Montag Magazin: 1000-PS-"VW"-BugZappa auf dem Dragstrip. US BEV-Käufer kehren Stromer vermehrt den Rücken. Der Untergang des Cybertruck. Kanada will bei Strafzöllen nachziehen.

Wenn durch USA und EU Blödsinn veranstaltet wird, darf natürlich Kanada nicht fehlen … Man will ebenfalls auf Strafzölle auf chinesische Stromer setzen.

Handelskrieg gegen das Klima: auch Kanada will Strafzölle nachziehen

Geht’s noch verkorkster? Nun will sich nach Informationen von Bloomberg auch Kanada mit Strafzöllen den Maßnahmen der USA und EU anschließen. Die kanadische Regierung bereite potenzielle neue Zölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge vor. Der Wert der chinesischen Elektrofahrzeuge, die im vergangenen Jahr nach Kanada importiert wurden, stieg laut Statistics Canada auf 2,2 Mrd. C$ (1,5 Mrd. Euro) von weniger als 100 Mio. C$ im Jahr 2022, so Bloomberg.

Dabei betone die kanadische Regierung, dass das größte Anliegen nicht Tesla sei – immerhin kommt ein erklecklicher Teil der Model Y und Model 3 aus Schanghai. Wie Bloomberg weiter berichtet, sähe China den Schritt der EU als bloßen Akt des Handelsprotektionismus und behalte sich das Recht vor, Klage bei der WTO einzureichen. Überdies forderte China die EU auf, ihre „falschen“ Praktiken sofort zu korrigieren und wirtschaftliche und handelspolitische Reibungen durch Dialog und Konsultationen zu bewältigen.

e-engine meint: Der Westen fängt an die Werkbank der Welt sauer zu fahren. Das ist das eine. Viel heftiger wird allerdings die Reaktion Chinas ausfallen, denn sämtliche strategischen und taktischen Abwehrmöglichkeiten sprechen eindeutig für das Reich der Mitte. Marktführer bei günstigen Batterien, große Rohstoffvorkommen seltener Erden, von Lithium und Kupfer. Zudem beschleunigt sich die Innovationspirale bei der Elektromobilität zusehens, dass selbst Unternehmen wie VW und Audi gezwungen sind, bei chinesischen Firmen „in die Lehre“ zu gehen. Da passt übrigens das tappsige Verhalten unseres Klimaschutz- und Wirtschaftsministers Habeck bestens ins Bild. Seine Relavanz wurde ihm vor allem von den offiziellen Stellen in China deutlich vor Augen geführt …

Montag Magazin: 1000-PS-"VW"-BugZappa auf dem Dragstrip. US BEV-Käufer kehren Stromer vermehrt den Rücken. Der Untergang des Cybertruck. Kanada will bei Strafzöllen nachziehen.

Convenience ist eines der Zauberwörter, die bei US-Konsumenten eine große Rolle spielen, so McKinsey. Offenbar sind viele Stromer-Fahrer unzufrieden mit der „Performance“ bei Langstreckenfahrten.

McKinsey-Studie: Elektrofahrzeug-Besitzer drängen zurück zum Verbrenner …

Automotive News berichtete am Freitag vergangener Woche von einer McKinsey-Studie, die herausgefunden haben will, dass über 40 Prozent der US-Elektrofahrzeugbesitzer erklärten, bei ihrem nächsten Kauf wahrscheinlich wieder auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor umsteigen zu wollen.

Die größten Bedenken der derzeitigen Besitzer kämen dabei hinsichtlich des Aufladens, der hohen Betriebskosten und der „Komplexität“ vulgo Unanehmlichkeiten bei Langstreckenfahrten. Das deckt sich übrigens mit der derzeitigen verlangsamten Marktentwicklung bei Stromern. Der US-Markt hat mit einem verlangsamten Wachstum zu kämpfen. Pikant ist dabei, dass McKinsey eigentlich davon ausgegangen war, dass Verbraucher, die den Umstieg vom Verbrenner zum Stromer vollzogen haben, bei BEVs bleiben würden. 

Die tatsächlich 46% der US-EV-Besitzer , die einen Wechsel der Antriebsart auf Verbrenner planen sind übrigens nicht allein. 29% der EV-Besitzer weltweit gaben an, dass sie wahrscheinlich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zurückkehren werden.

e-engine meint: Im Hinblick auf die derzeitigen Entwicklungen, Strafzölle und Handelskriege, sind diese Nachrichten doppelt alarmierend. Laut Automotive News erklärte Philipp Kampshoff, Leiter des McKinsey Center for Future Mobility: „Das habe ich nicht erwartet. Ich dachte:  Einmal ein EV-Käufer, immer ein EV-Käufer.“ Automotive News gibt Entwarnung. Offenbar verhielten sich die Besitzer von EVs bei den Händlern anders. So hätten 68% der E-Auto-Besitzer im ersten Quartal 2024 ein anderes Elektroauto gekauft. Bei den Tesla-Besitzern waren es sogar 77 Prozent …

Montag Magazin: 1000-PS-"VW"-BugZappa auf dem Dragstrip. US BEV-Käufer kehren Stromer vermehrt den Rücken. Der Untergang des Cybertruck. Kanada will bei Strafzöllen nachziehen.

Endzeitstimmung zum Cybertruck. Der Kalifornier Kiles Klee twittert über den Untergang des Cybertruck. 

Tesla: Kiles Klee twittert über den Untergang des Cybertruck

Road&Track hat am 19. Juni eine pikante Story zu einem US-Bürger zusammengestellt, der über alles twittert, was beim Cybertruck derzeit schief läuft. Dass der Cybertruck ein äußerst polarisierendes Fahrzeug ist, wurde gerade letzte Woche klar, als mehrere Fahrzeuge mit Parolen gegen Elon Musk beschmiert wurden. Tatsächlich aber ist das schon wieder Schnee von gestern, denn die Anti-Elon-Parolen wurden wieder entfernt.

Here’s an update, it looks like all the vandalism has been cleaned off. This video was just taken 1 hour ago by thou_sands via TikTok.

Stainless steel ftw. https://t.co/EHtko2Ixdz pic.twitter.com/IYTch2eWsx

— Nic Cruz Patane (@niccruzpatane) June 22, 2024

Hier gehts aber nicht um Parolen. Seit Februar 2024 stellt Klee, der sich selbst als Tesla-Hasser sieht, eine Aufzeichnung der Sorgen des Cybertruck zusammen, die in sozialen Medien und Eigentümerforen veröffentlicht wurden. Klee schreibt häufig über Internet-Fandoms, virale Phänomene und „den seltsamen radikalisierten Milliardärs-Beat“, also war er bereit, die Probleme des Cybertruck im Auge zu behalten, sobald er auf die Straße ging. Er begann, das Unterforum des Trucks zu besuchen und bemerkte, dass Käufer praktisch unmittelbar nach dem Kauf Probleme mit ihren Fahrzeugen meldeten.

Elon and goons: haha some dumb poor valet couldn’t handle the Cybertruck and crashed it

Reality: owner crashed it, friend jokingly blamed it on valet and took it back after the business begged him to, also another Tesla owner drove off a freeway overpass earlier that night pic.twitter.com/mteMmhS1rK

— hawk tuah appreciator (@youwouldntpost) March 5, 2024

e-engine meint: Das die 0-Serie des Cybertruck etwas „viel“ buggy ist – Schwamm drüber. Das ficht die Tesla-Fanblase nicht an. Und wenn man bei Klee die Hater-Attitüde herausfiltert, kommen sogar unterhaltsame Threads heraus. Allerdings möchten wir einräumen, dass es aus deutschen Landen ebenfalls aktuelle Fahrzeuge gibt, die äußerst umstritten sind. So unter anderem das Knitter-Design des neuesten BMW X3 durch den Youtuber Bembli … aber das ist eine andere Geschichte.

Fotos: Electric Classic Cars (Youtube Stills), Tesla, „hawk tuah appreciator“ (Twitter/X), istock

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