Mittwoch-News: Solarkacheln für Plätze & Flächen, Tesla boomt in UK, Lordstown Motors mit Radnabenantrieb, Hyundai reinigt die Außenluft

Munro Live: die Wärmepumpe im Vergleich

Eigentlich wollten wir bis zum Wochende warten, bis wir wieder was zum Mammuthprojekt von Sandy Munro zeigen. Aber diese 5 Minuten müssen wir einfach vorher posten. In der Episode 13 (sind Sie abergläubisch …?), erklärt Munro den Sinn einer Wärmepumpe allgemein und in Elektroautos. Als er an der Wärmepumpe zerrt, stellt er fest, dass die praktisch so gelagert ist, dass die Vibrationen nicht auf das Fahrzeug übertragen werden. Trotzdem ist er der Meinung, dass die Pumpe genauso isoliert werden sollte, wie der Kompressor der Klimaanlage des Model 3, den er ganz am Anfang zeigt. Warum? Er befürchtet, dass die Wärmepumpe das Geräuschniveau im Model Y unnötig erhöht.

Lordstown Motors bringt ebenfalls einen Pickup Truck. Mit Radnabenantrieb.

Lordstown kommt voran: Radnabenmotor im Teaser

Im November berichteten wir über das neue Unternehmen Lordstown Motors. Die sind in einer Fabrik in Lordstown, Ohio, lokalisiert, die GM verkauft hatte. Die ersten Bilder des geplanten Trucks sind seitdem draussen, und ja, der sieht natürlich klassischer aus, als ein Cybertruck. Das Prototypen-Testing hat begonnen, und das Unternehmen veröffentlichte kürzlich eine Serie von kurzen Teaser-Videos. Im obigen Video geht’s um den geplanten Antrieb – Radnabenmotoren. Das Interessante bei Radnabenmotoren ist, dass sie genau da lokalisiert sind, wo man normalerweise die Bremstrommel vermuten würde. Und viel größer ist so ein Motor auch nicht. Vorteil solcher Motoren: mit cleverer Elektronik können die bei einem Allradantrieb einzeln angesprochen werden. Rivian macht das beispielsweise, und kann seine Trucks durch gegenläufiges Ansteuern, wie einen Panzer auf der Stelle wenden lassen …

Das ungarische Start-up Platio will Plätze mit Solarkacheln ausrüsten. Clevere Taktik für mehr erneuerbare Stromerzeugung. Die knapp sechseinhalb Quadratmenter auf dem Bild liefern bis zu 1 kWp.

Platio Solarkacheln. Die gibt’s übrigens in mehreren Farbvarianten …

Platio: die Ungarn kommen

Derzeit hört man nur politische Hiobs-Botschaften, wenn’s um Ungarn geht. Aber auch dort gibt es Start-ups, die mit tollen Ideen die Energiewende weiterbringen wollen. Und en passant kümmert man sich gleich noch um das Laden von Elektroautos oder eScootern. Die Rede ist von in den Boden eingelassenen Solarzellen. Hier geht’s aber nicht um Straßen, sondern Plätze (Platio (ungarisch) heißt allerdings „Platin“), Vorplätze und andere bislang ungenutzte Flächen. Die sollen, so die jungen Innovatoren, weniger normales Pflaster und mehr clevere Solarpanels bekommen. Die ersten Testinstallationen sind bereits in der Wildnis. Unter anderem hat SPAR Ungarn eine 6,47 qm große Fläche vor einem Shopping Center installieren lassen. Die Performance: bis zu 1 kWp. Das klingt mal gar nicht so schlecht, und genutzt wird die Installation, damit Kunden ihre Smartphones laden können. Die Solarkacheln bestehen aus einem Trägermaterial aus recyclten Stoffen, der eigentlichen Solarzelle und einem Glasüberzug, der nach Angaben von Platio auch sicher vor Vandalismus sein soll. Mal sehen.

Hyundais zukünftige Stromer könnten die Außenluft sogar reinigen, während sie laden.

Hyundai: Auch Stromer können die Luft reinigen

Elektroautos könnten die Luftverschmutzung aktiv verringern? Klingt zu gut um wahr zu sein, aber Hyundai hat hier nach Angaben von greencarreports einen Durchbruch verkündet. Im Zuge der Vorstellung der Hyundai Prophecy Studie, hat das koreanische Unternehmen nun auch ein Filter-System gezeigt, das nicht nur von draussen nach drinnen sondern auch andersrum funktionieren soll. Nein – das ist kein Aprilscherz der Amerikaner, die Meldung ist vom 6. April. Demnach misst das System die Partikelanzahl innerhalb der Passagierkabine und saugt dann über ein Filtersystem frische Luft an. Nach Angaben von Hyundai funktioniert das in jeder Lebenslage des Fahrzeugs, also auch beim Laden. Das Ganze geht aber, wie gesagt, auch andersrum. Die Luft wird über Filter angesaugt und verbessert und anschliessend gereinigt wieder nach draussen geblasen. Man stelle sich das mal im großen Stile in Städten vor …

Auf Platz 9 der Top Ten befindet sich ein „Other“. Nichts anderes als das Tesla Model 3 im Stealth-Mode. Das Unternehmen gibt die Zahlen nämlich nicht explizit an. SMMT nimmt folgerichtig eine „andere“ Bezeichnung.

Tesla Model 3 auch in UK sehr erfolgreich …

SMMT hat gerade die neuen Statistiken zum Monat März veröffentlicht. Und ja, auch in UK wütet die Coronakrise und macht dem öffentlichen Leben große Schwierigkeiten. In Toto sind die Märzzulassungen um 44,4 Prozent eingebrochen. Nicht überraschend. Was aber erstaunt, ist die Tatsache, dass auch hier die alternativen Antriebe mit satten Zuwachsraten aufwarten können. Beeindruckend ist das Absatzplus an reinen Elektrofahrzeugen von 197,4 Prozent zum Vorjahresmonat. Insgesamt sind 11.694 Stromer abgesetzt worden. Löwenanteil hatte hier das Tesla Model 3 mit 4.718 Einheiten. Wenn also ein ungläubiger Thomas mal wieder anfügt, dass die „Elektrorevolution“ bald vorbei sein werde, lächeln Sie und verweisen Sie auf Fakten. Die machen gerade in der Absatz-Krise ziemlich Laune. 

Fotos: istock, YouTube, SMMT, Hyundai, Lordtown Motors, Platio