Mathias Geisen, Leiter Mercedes Benz Vans und JC Scaringe, CEO Rivian, wollen in Zukunft mit einem europäischen Joint-Venture Synergien heben.
Wenn das mal nicht eine spektakuläre Meldung ist. Mercedes‑Benz Vans und Rivian planen eine Kooperation bei der Produktion von Elektrotransportern. Beide Unternehmen haben eine entsprechende Absichtserklärung für eine strategische Partnerschaft unterzeichnet.
Vorbehaltlich der endgültigen Vertrags-Ausgestaltung und -Unterzeichnung beider Unternehmen und der behördlichen Genehmigungen beabsichtigen Mercedes‑Benz Vans und Rivian die Gründung eines neuen Produktions-Joint Ventures – mit dem Ziel, in eine gemeinsame Fabrik in Europa zu investieren und diese gemeinsam zu betreiben. Bereits in wenigen Jahren sollen dort große Elektro-Vans für Mercedes‑Benz Vans und Rivian vom Band rollen. Für den Bau der neuen Produktionsstätte für rein elektrische Transporter soll ein bestehender Mercedes-Benz Standort in Mittel-/Osteuropa genutzt werden.
Die Unternehmen planen produktionsoptimierte Fahrzeugkonzepte für eine effiziente Fertigung auf gemeinsamen Produktionslinien. Der große eVan von Mercedes‑Benz basiert auf der rein elektrischen Plattform VAN.EA (MB Vans Electric Architecture), Rivians eVan auf der Rivian Light Van (RLV)-Plattform. Weitere Optionen für Synergien im Rahmen des Joint Ventures werden geprüft.
Das Joint Venture spiegelt das gemeinsame Ziel von Mercedes‑Benz Vans und Rivian wider: die Produktion von Elektrotransportern schnell zu skalieren, um die Transformation hin zu einem emissionsfreien Transportsektor voranzutreiben. Die Zusammenarbeit ermöglicht, operative Synergien zu heben und die Kosteneffizienz erheblich zu steigern. Damit können gewerblichen Kunden, deren Fokus auf den Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership) liegt, wettbewerbsfähige Produkte angeboten werden.
e-engine meint: Rivian ist, was eVans und Transporter betrifft bereits einen Schritt weiter als Mercedes-Benz. Da man bei den Amerikanern auf eine reine Elektroplattform setzt und auf Erfahrungen mit dem Weltunternehmen AMAZON bauen kann, dürfte der Nutzen für Mercedes-Benz immens sein. Es sei denn, man geriert sich wieder so, wie weiland bei der Beteiligung an Tesla, die man ohne technische Vorteile daraus zu ziehen verfallen liess und zu einem Zeitpunkt zu Geld machte, der denkbar ungünstig war. Rivians Erfahrung wird Mercedes-Benz in eine ganz andere Liga katapultieren, vorausgesetzt, man lässt die Amerikaner. Andererseits können die Amerikaner vom Fertigungs Know-how der Deutschen profitieren. Und schließlich könnte das Joint-Venture den Rivian-Markteintritt in Europa beschleunigen. Win-Win? Man wird sehen.