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30. Mai 2020
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3. Juni 2020

Dienstag Kompakt: Nochmal IONIQ vs Tesla Model 3 bei 150 km/h, die Lüge vom „grünen“ Wasserstoff, warum die Industrie H2-Pkw will, CleverShuttle kämpft ums Überleben

Dienstag Kompakt: Nochmal IONIQ vs Tesla Model 3 bei 150 km/h, die Lüge vom "grünen" Wasserstoff, warum die Industrie H2-Pkw will, CleverShuttle kämpft ums Überleben

Nochmal IONIQ vs Tesla Model 3 bei 150 km/h – diesmal mit anderen Fahrzeugen! Die Lüge vom "grünen" Wasserstoff! Warum die Industrie H2-Pkw will. CleverShuttle kämpft ums Überleben

Tesla Model S LR+ vs Hyundai IONIQ bei 150 km/h – Ladeverluste überprüft!

Nochmal Tesla Model 3 SR+ vs Hyundai IONIQ bei 150 km/h

Bekanntlich waren die Voraussetzungen beim ersten Shootout bei rund 8°C nicht optimal. Unsere Zusammenfassung des Vergleichstests „Hyundai IONIQ vs Tesla Model 3: Ist Teslas Effizienzvorsprung ein Fake“ fand große Beachtung. Viele Fans des YouTube-Kanals von Andreas Haehnel fragten nach einer Wiederholung des Tests bei „humaneren“ Temperaturen, und mit neueren Modellen. Der erste Tesla hatte bereits 20.000 Kilometer auf der Uhr, der IONIQ war recht neu. Jetzt also das Ganze encore une fois. Temperatur 14°C, der Tesla hatte 4.400 km runter, der IONIQ war fabrikneu.

Ach übrigens: vor ein paar Tagen hatten wir die Frage von Car Maniac wegen eines mausetoten IONIQ, der zwar voll geladen (90%) war, aber trotzdem wie ein toter Fisch im Wasser lag. Am Wochenende hatten wir Besuch vom freundlichen ADAC-Pannenhelfer. Der (echte!) Mini eines Redakteurs sprang nicht mehr an. Während des Gesprächs kam man natürlich auch auf die Elektromobilität. Und dann fiel das „IONIQ“-Wort. „Die bleiben gerade sehr oft liegen!“ Auf unsere Nachfrage die Antwort: der IONIQ hat neben seiner Li-Ion-Batterie auch eine ganz ordinäre 12-V-Autobatterie. Die ist für Hilfsaggregate gedacht und soll den Starvorgang erleichtern. Blöderweise gibt’s da einen „Bug“, und die Batterie läuft hin und wieder leer (Nein, sie wird NICHT aus der Li-Ion-Batterie mitgespeist). Ist das der Fall, ist der IONIQ ein Fall für die Pannenhilfe.

Aber zurück zum Vergleichstest. Wieder gabs eine Differenz zwischen Display und tatsächlichem Verbrauch. Wir wollen nicht spoilern, aber das Ergebnis des zweiten Durchlaufs bei anderen Teilnehmern und anderen Testtemperaturen hat es in sich. 

Dienstag Kompakt: Nochmal IONIQ vs Tesla Model 3 bei 150 km/h, die Lüge vom "grünen" Wasserstoff, warum die Industrie H2-Pkw will, CleverShuttle kämpft ums Überleben

Warum der Wasserstoff für den Verkehr eine ziemlich blöde Idee ist: zur Ehrenrettung müssen wir aber sagen, dass die CO2-Emissionen sich auf „Nicht-grünen“ Wasserstoff beziehen …

Die „grüne“ Lüge Wasserstoff

Deutschland will mal wieder Weltmeister werden – nein, nicht bei der ökologischen Verkehrswende, auch nicht bei einer cleveren Subventionspolitik nach der Coronakrise. Nein, Frau Karliceck, unsere Bundesforschungsministerin, will dass Deutschland „Weltmeister auf dem Gebiet des Grünen Wasserstoffs wird“. Fest steht (und das verkommt nun zu einem Kommentar, sorry), dass zumindest in einer Disziplin Deutschland unbestrittener Weltmeister ist: Keine Nation hat soviele „Schwätzer“, die soviel ankündigen, aber kaum was reissen. Ja, wir schauen auch in Ihre Richtung die Herren Altmaier und Scheuer.

Es kommt noch besser: „Wir brauchen ein Cape Canaveral des Wasserstoffs in Deutschland“ führt die Ministerin weiter aus. Worte wie gemeisselt. Vermutlich inspiriert von Elon Musks SpaceX Mission, die gerade zwei Astronauten sehr preiswert auf die ISS verbracht hat (was treibt eigentlich die ESA?). Noch ein Monumentalsatz gefällig? Wir haben Sie gewarnt: „Wir müssen branchenübergreifend zeigen, wie Erzeugung, Transport bis hin zur Verteilung und Nutzung von Grünem Wasserstoff funktioniert.“ Durchatmen. Auf der FAZ gibt’s das ganze Elend als Artikel.

Dienstag Kompakt: Nochmal IONIQ vs Tesla Model 3 bei 150 km/h, die Lüge vom "grünen" Wasserstoff, warum die Industrie H2-Pkw will, CleverShuttle kämpft ums Überleben

Darstellung des Wasserstoff-/Brennstoffzellenantriebs des BMW i Hydrogen NEXT auf Basis des X5. Das schöne am Wasserstoff-Stromer (für die Hersteller) ist die Notwendigkeit jährlich in die Inspektion zu müssen.

Lüge, warum denn Lüge? Liegt im Wasserstoff nicht die Zukunft?

Jein. Wasserstoff könnte so schön sein. Er ist das meistverbreitete Element im Universum, aber leider, leider kommt der Wasserstoff nicht in reiner Form vor. Und das Brennstoffzellenauto hat seit Erfindung der Lithium-Ionen-Batterie keinen Energieverbauchs-Vorteil mehr. Im Gegenteil. Der Energieverbrauch für 100 km Wasserstofffahrt ist rund 3 Mal so hoch, als bei einem reinen Elektroauto. Ganz plakativ und überzeugend hat das ein Blog zusammengefasst: jottes’ gedanken. Da steht sehr präzise formuliert, wo die Probleme des Wasserstoff liegen. Viel interessanter ist aber die Feststellung, warum die Industrie so heiss auf den Wasserstoff-Antrieb im Pkw ist. Zitat Blog: „Das Brennstoffzellenauto hat vor allem Vorteile für die Industriezweige, die seit den 1990er Jahren das Elektroauto verhindern.“ Wenn Sie es genauer wissen wollen (und das sollten Sie), rüberjetten.

Dienstag Kompakt: Nochmal IONIQ vs Tesla Model 3 bei 150 km/h, die Lüge vom "grünen" Wasserstoff, warum die Industrie H2-Pkw will, CleverShuttle kämpft ums Überleben

850 der insgesamt 1.100 Jobs sollen laut Informationen des Tagesspiegel gestichen werden. Das Unternehmen soll sich Aus Berlin, Dresden, Kiel und München zurückziehen. Nur Düsseldorf und Leipzig bleiben erhalten.

Aus für CleverShuttle?

Der Tagesspiegel spricht von insgesamt 850 wegfallenden Stellen. Was war geschehen? CleverShuttle ist bekanntlich inzwischen eine Tochter der Deutschen Bahn. Die hat seit Corona ein großes (oder sollten wir sagen: noch größeres) Problem. Die Leute meiden den ÖPNV und die Züge. Das schlug sich natürlich in den Einnahmen nieder. Wie immer sieht sich das Management dann nach „Optimierungsmöglichkeiten“ um. Selten sieht man langfristige (Öko-)Perspektiven, oft sieht man nur die kurzfristige Ausgaben-Linderung. Der Ridesharing-Anbieter CleverShuttle ist mit seinem Bekenntnis zur ökologischen Fortbewegung (Elektro und Wasserstoff) demnach an der Spitzenposition, wenn’s um Verzicht geht. Für die Bahn ist das Start-up bislang ohnehin ein Verlustgeschäft gewesen. Laut „ManagerMagazin“haben sich die Verluste zuletzt auf 100 Mio. Euro summiert.

Noch scheint nicht alles verloren zu sein, aber es sieht schlecht aus. Ein Statement der Bahn und CleverShuttle vom Freitag: „Mehr Mobilität, weniger Stau: Das ist das grundsätzliche Ziel von uns und der DB. Unser Angebot soll keine Konkurrenz zum ÖPNV darstellen, mit den Aufgabenträgern abgestimmt sein und so mit Bus und Bahn zu einem integrierten Verkehrskonzept vernetzt werden. Gemeinsam mit der DB werden wir mit unseren Partnern vor Ort Gespräche führen, danach wird über weitere Weichenstellungen mit der DB beraten. Falls das Anpassungen nötig machen sollte, würde die DB den Mitarbeitern von CleverShuttle Beschäftigungsangebote machen. Bislang wurden keine abschließenden Entscheidungen dazu getroffen.“

Fotos: CleverShuttle, e-engine, BMW, YouTube (Standbilder), twitter, istock

4 Kommentare

  1. Frank Döring sagt:

    Mausetoter IONIQ – gibt’s da einen “Bug”?
    Nein, da gibt es eine Einstellung im Fahrzeug Menü!
    Dann wird die Starterbatterie regelmäßig aus der Li-Ion-Batterie aufgeladen. Das Laden ist dann daran zu erkennen, dass die linke Ladeleuchte unter der Frontscheibe blinkt, obwohl das Fahrzeug nicht an der Ladestation angeschlossen ist.

    • Redaktion e-engine sagt:

      Klasse! Vielen Dank für die Aufklärung. Der ADAC-Pannenhelfer hatte genau das nämlich verneint. Er war sich sicher, dass die Starterbatterie nicht aus der Li-Ion-Batterie zu laden wäre. Blöd ist aber, wenn’s wirklich passiert. Dann scheint Sabbath zu sein.

      • Frank Döring sagt:

        Ich glaube die Leute vom ADAC machen täglich einen tollen Job. Vielleicht ist es eine wenig viel verlangt, dass sie die Handbücher aller Fahrzeugtypen auswendig kennen. Besonders, wenn diese inzwischen so dick sind wie die Telefonbücher in Berlin.
        An dieser Stelle auch an Euch einen herzlichen Dank für Eure sehr informativen Beiträge!
        Im Handbuch des IONIQ wird ab Seite H62 die Funktion beschrieben.
        Die Hilfsbatterie-Schonfunktion wird bei eingeschalteter „Zündung“ (Power-Knopf -> ON) aktiviert, indem im Menü „Benutzereinstellungen -> Weitere -> Hilfsbatterieschutz+“ ein Häkchen gesetzt wird.
        Wenn die Hilfsbatterie bereits platt ist, ist dann leider nichts mehr einstellbar, weil man nicht mehr in das besagte Menü kommt :-/

        • Redaktion e-engine sagt:

          Vielen Dank! Der Hinweis dürfte für eine Menge Leute wichtig sein! Wir wurden bei unserer Testfahrt mit dem IONIQ MK2 nicht darauf hingewiesen! Und ja: die ADAC-Leute machen eine tollen Job!

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