Erinnert an eine Mischung aus Porsche und Lucid-Motors: der Sony Vision-S
Die CES, Consumer Electronics Show in Las Vegas wird immer mehr von anderen Branchen übernommen – dieses Jahr ist vor allem die Autoindustrie mit Neuheiten und Studien im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Die Vorstellungen könnten aber nicht unterschiedlicher sein. Während Fisker mit dem Ocean ein Auto vorstellt, das 2022 ziemlich sicher so auf die Straßen kommt, zeigt auch Sony eine Studie, die durchaus so in Serie gehen könnte. Daimler präsentiert das absolute Gegenteil in Form eines vom Film AVATAR inspirierten … , ja was eigentlich?
Sony stellt Concept-Car Vision-S vor
Das dürfte so ziemlich alle überrascht haben: Sony stellt auf der CES eine Elektroauto-Studie mit Namen Vision-S vor. Das Showcar soll die Kompetenz der Japaner auf mehreren Gebieten unter Beweis stellen. So geht es hier nicht nur um den reinen Elektroantrieb sondern auch um Technologien, die das zukünftige Autofahren und die Sicherheit im Straßenverkehr betreffen.
- CMOS-Image Sensoren für akkurate Bilderkennung
- Solid-State LiDAR-Technologie für präzise Entfernungsmessungen um unter anderem 3D-Darstellungen der Umgebung zu verbessern
- Neue Sensoren-Technologien, die mehrere verschiedene Sensorgruppen zusammenfassen, um auch bei Nebel, schlechten Lichtverhältnissen und Nachteinsatz zu punkten
Das Armaturenbrett erinnert stark an den M-Byte von BYTON. Die Rückspiegel-Monitoren an den Honda-e
Klar, dass man dafür einen Technologieträger in Form des Vision-S vorstellt. Die Studie hat ein gefälliges Design, wartet mit 33 verschiedenen Sensoren innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs auf und ist natürlich vollgepackt mit Displays, 360°-Audio, permanenter Verbindung ins Internet und allem PiPaPo. Zum Fahrzeug beigetragen haben Firmen wie BlackBerry (ja, die gibt’s noch) und Bosch. Die Elektroauto-Plattform ist übrigens nach Informationen von „The Verge“ von Magna. Sony teilt mit, dass die auch für andere Fahrzeug-Typen geeignet ist, wie beispielsweise SUVs. Und: Sony macht keine halben Sachen, denn von Anfang an sind OTA-Updates für die Plattform eingeplant – natürlich auch via 5G-Konnektivität. Damit verfolgt man die selbe Strategie wie Tesla.
Das Design erinnert ein bißchen an Porsche und auch Lucid-Motors. Das Armaturenbrett ist ein durchgehender Bildschirm wie im Byton M-Byte. Über Produktionsabsichten, Zeithorizont und weitere Informationen zur Batterietechnologie schwieg man sich allerdings aus.
Was allerdings bekannt ist, sind die Eckwerte für den Concept-Car:
- Gewicht: 2.350 kg
- Leistung: 200 kW/268 PS
- Vmax: 240 km/h
- Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden
- Allradantrieb
- LxBxH: 4.895 mm x 1.900 mm x 1.450 mm
Sieht knackig aus: die Front des Mercedes-Benz VISION AVTR …
Daimler versteigt sich einmal mehr: Mercedes-Benz VISION AVTR
Dass der Mercedes-Benz EQC derzeit eher für maue Presse sorgt, liegt auch daran, dass Daimler bei den Stromern technologisch eher abgehängt ist. Was dem Unternehmen tatsächlich fehlt, ist ein kaufbarer, bezahlbarer Technologieträger, der mal der Konkurrenz zeigt, wo der Hammer hängt. Leider wird das der Mercedes-Benz VISION AVTR auch kaum leisten können, denn das durch die AVATAR-Filmreihe inspirierte Fahrzeug ist nur eine weitere Trockenübung, die allenfalls als Requisit taugt.
Die geöffneten „bionischen Klappen“. Was will uns der Designer damit sagen …?
Wenn man Wohlwollen den Stuttgartern angedeihen lassen will, dann wäre hier zumindest das außergewöhnliche Design zu nennen. Da aber der VISION AVTR nicht mal als Technologieträger für zukünftige Fahrzeuge herhalten kann, dürfte er auch auf Pandora kaum das Zeug zu einem Verkaufsschlager haben. Zwar spricht das Unternehmen von „organischer Batterietechnologie aus recycelbaren Materialien“ die frei von seltenen Erden und Metallen ist (Ahem: seltene Erden sind ohnehin in normalen Batterien nicht enthalten …) und zudem kompostierbar und damit vollständig recycelbar ist, schweigt sich aber ansonsten über Kapazitäten und Kosten aus. „Bionische Klappen“ sollen die Kommunikation nach außen mit „subtilen“ Gesten ermöglichen.
Leute. Kommt mal wieder runter. Baut endlich bezahlbare tolle Stromer, dann klappts auch mit dem Konsumenten …
Fotos: Daimler, Sony
