Das ist offenbar die ID.3-Woche
Der obige verlinkte Youtube-Beitrag ist von carwow UK und damit selbstverständlich eine „Dauerwerbesendung„. Wer nun aber eine komplette Lobeshymne auf den ID.3 erwartet, den müssen wir enttäuschen. Auch wenn Briten hin und wieder, wie gestern Robert Llewellyn, zugegebenermassen recht euphorische Besprechungen abgeben, ist dieser Bericht etwas genauer, was das Gesamtpaket betrifft.
Mat Wattson hat sich den Wagen von einem Autohaus ausgeliehen und beschlossen, den ID.3 im Verlaufe des Tests komplett leer zu fahren. Komplett heisst: bis der Wagen nicht mehr weiterfährt. Logisch, dass der Verantwortliche vom Autohaus da nicht wirklich begeistert war. Im Zuge der kurzweiligen „Leerfahrt“ gibt Mat dann auch allerlei Informationen zu Pros und Cons des Volkswagens. Da sind durchaus auch echte „Einschläge“ dabei, wie die Sprachsteuerung, die offenbar bei Navigationsanweisungen meilenweit (im wahrsten Sinne des Wortes) von einer Google-Maps-Funktionalität entfernt ist. Oder die kleinen Systemabstürze, die dazu führten, dass beispielsweise bestimmte Fahrerassistenzsysteme zeitweise nicht mehr zur Verfügung standen. Kurzweilige 30 Minuten. Eventuell für’s Wochenende auf Wiedervorlage legen …?
Ford startet „Go Electric“ Ausstellung in Hamburg
Ford stellt seine elektrifizierte Fahrzeugflotte vor und lädt die Öffentlichkeit zu Probefahrten ein. Am Hamburger Spielbudenplatz präsentiert der Kölner Automobilhersteller vom 10. bis 18. Oktober 2020 fünf verschiedene Fahrzeug-Baureihen mit unterschiedlichen, elektrifizierten Antrieben. Highlight wird ganz sicher der Mustang Mach-E sein, der Anfang nächsten Jahres auf den deutschen Markt kommt. Die Mitfahrt im neuen Ford Mustang Mach-E dürfte vorab eine einzigartige Gelegenheit darstellen um den eleganten eSUV näher kennen zu lernen. Selbstverständlich findet die Ausstellung sowie die Probefahrten unter strengem Hygiene- und Abstandsprotokoll statt. Das durchgehende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist verpflichtend. Die „Going Electric-Tour“ wird im Oktober/November in flexiblerer Form in vier weiteren deutschen Städten fortgesetzt. Start war übrigens in Amsterdam!
Schon bald mehr Elektroautos als Diesel?
Der September war ein äußerst erfolgreicher Monat für die Elektromobilität in Deutschland. Neben einem Boom der reinen Elektroautos waren auch große Zuwächse bei den PHEV-Fahrzeugen zu verzeichnen. Im dritten Quartal 2020 wurden immerhin 110.000 elektrifizierte Fahrzezge zugelassen. 54.000 davon waren reine Stromer. Nun hat das Vermittlungsportal Verivox 1.000 Personen bundesweit zu ihren Kaufabsichten befragt. Demnach wollen nur noch 14,5 Prozent als nächstes Auto einen Diesel kaufen, 11 Prozent bevorzugten ein rein elektrisches Auto und 7,3 Prozent einen Plug-In Hybrid. Befragt wurden Autofahrer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren.
Vorbehalte gegen Elektroautos
Das Portal fragte auch die Vorbehalte gegenüber der dem Kauf von Elektroautos ab. Die sind, so stellte man fest, meistens technischer Natur. Wer kein Elektroauto kaufen wollte, wurde nach den Gründen gefragt. Jeweils die Hälfte nannten geringe Reichweite, zu hohen Anschaffungspreis und „Zu wenige Ladesäulen“. Mehrfachantworten waren möglich. Generelle Vorbehalte gegen die Elektromobilität spielten dagegen eine geringe Rolle. Pikant: 23,0 Prozent glauben, dass der ökologische Vorteil nicht groß genug ist, 8,4 Prozent sagen, sie hätten sich an Benziner und Diesel gewöhnt und immerhin 2,6 Prozent gaben an, auf CO2-Einsparungen keinen Wert zu legen.
Elektrische Reichweite und die Kosten
Das US-Internetportal „visualcapitalist.com“ hat vor ein paar Wochen eine interessante Tabelle veröffentlicht. Dabei werden für USA und Europa die Reichweiten der Elektroautos visuell dargestellt. Startpunkt ist in Europa beispielsweise Amsterdam und je nach Fahrzeugtyp erreichen die 26 „teilnehmenden“ Fahrzeuge Destinationen auf der Strecke nach Berlin. Beispiel gefällig? Der Jaguar I-PACE wird mit einer Reichweite von 377 Kilometern angegeben und kommt damit immerhin bis Hannover. Müssen wir erwähnen, dass die Tesla-Flotte bis auf eine Ausnahme am weitesten kommt? Den Vogel schiesst das Tesla Model S Long Range Plus mit einer Reichweite von 647 Kilometern ab: damit käme man laut Tabelle immerhin bis Berlin.
Auch aufgeführt sind die Kosten pro Meile. In einer zweiten interaktiven Tabelle kann man dann schön überprüfen, wer da die Nase vorn hat. Mit 141,29 US-Dollar hat da der Chevrolet Bolt das beste Preis-/Reichweitenverhältnis. Schlußlicht ist übigens der Porsche Taycan Turbo S, der immerhin 977,14 Dollar/Meile kostet. Die Datengrundlage stammt übrigens von der US-amerikanischen EPA, sowie direkt von den Websites der Hersteller.
schon 1966 (!) in der @SZ:
"Tod dem Verbrennungsmotor!"Herzlichen Glückwunsch zum 75! pic.twitter.com/NdKwoc50sS
— Karsten Schwanke (@KSchwanke) October 6, 2020
„Tod dem Verbrennungsmotor“
Das ist der Titel eines Artikels aus dem Jahre 1966. Karsten Schwanke, seines Zeichens ARD-Wetterfrosch, hat den Zeitungskommentar von Wolf Schneider in der Süddeutschen Zeitung vom 5.2.1966 ausgegraben. Der hätte auch so ähnlich gestern geschrieben sein können. Zitat: „Ohne Schaltung, fast geräuschlos … Die Zukunft kann nur dem Elektro-Auto gehören. Warum gibt es das Elektromobil noch nicht?“ Man muss sich das mal vor Augen führen. Das war 1966. Das war eine Zeit vor Lithium-Ionen Batterien, Personal Computern, Airbag, ABS, iPhone und so weiter. Schon damals aber war der Autor von den Vorteilen des Elektro-Autos überzeugt.
Fotos: Ford, Verivox (Chart), visualcapitalist.com, Youtube (Stills), twitter, istock