Die im April vorgestellt Studie Polestar Precept soll produziert werden. Derzeit evaluiert das Unternehmen die Produktion.
Kaum ist der Polestar 2 auf dem Markt, erhöht das Unternehmen die Taktfrequenz. Im April berichteten wir über den Polestar Precept, eine Studie, die mit minimalistischem, nachhaltigem Design für Aufsehen sorgte. Auch wenn die klaren, spartanischen Linienführungen nicht jedermanns Sache sind, wir fanden die Entwürfe überzeugend und schrieben folgerichtig: „Den würden wir gerne auf der Straße sehen …“
Nun bestätigt Polestar, dass der Precept in Produktion gehen wird. Damit holt die Marke die Zukunft direkt in die Gegenwart. Der Precept zeigt, so wollte es das Unternehmen verstanden wissen, die zukünftige Designausrichtung der schwedischen Elektromarke auf. Deshalb bezeichnet man das im April vorgestellte Fahrzeug auch nicht schnöde als „Konzeptfahrzeug“ sondern als „Fahrzeugvision„.
Thomas Ingenlath, CEO von Polestar, war von den überschäumenden Kritiken der internationalen Presse so angetan, dass er sich zu der Aussage hinreissen liess: „Wir wollen ihn in Realität!“. Und er präzisiert die Aussage: „Die Verbraucher wollen von dieser Branche echte Veränderungen sehen – nicht nur Träume. Jetzt setzt Precept ein noch stärkeres Statement. Wir haben uns verpflichtet, die Umweltbelastung durch unsere Autos und unser Unternehmen zu reduzieren. Das Ziel muss die Klimaneutralität sein, auch wenn mir bewusst ist, dass dies natürlich ein langfristiges Ziel ist.“
Die Frontscheibe geht ohne Unterbrechung ins Dach und die Heckscheibe über. Da will man gar nicht an einen Steinschlag denken …
Wie man das bei Studien, Pardon, Fahrzeugvisionen so gewöhnt ist, ist die Gefahr groß, dass die begeisternden Designansätze den Sprung nicht in die Serienausstattung schaffen. Das weiss man auch bei Polestar. Die Innenausstattung des Polestar Precept, so wie er vorgestellt wurde, zeichnet sich beispielsweise durch einen Mix aus nachhaltigen Materialien aus, darunter recycelte PET-Flaschen, wiedergewonnene Fischernetze und recyceltes Kork-Vinyl. Ein vom externen Partner Bcomp Ltd. entwickelter Verbundwerkstoff auf Flachsbasis ist in vielen Innen- und einigen Außenteilen zu finden. Die Herausforderung für das Unternehmen wird es sein, diese natürlichen Materialien in die Massenproduktion zu überführen.
Derzeit ist die Produktentwicklung in vollem Gange. Produziert werden soll das bildschöne Fahrzeug wie die anderen Modelle in China, wo eine neue Produktionsstätte aufgebaut wird. Polestars Produktionszentrum in Chengdu, das erst 2019 eingeweiht wurde, ist übrigens die erste mit LEED-Gold bewertete Automobilproduktionsanlage in China und wird zu 100% mit erneuerbarer Energie betrieben.
Fotos: Polestar