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Freitag Magazin: Mehr Effizienz durch Reifen & Felgen am Beispiel Rivian. Mehr Effizienz durch radikale Autokonstruktion am Beispiel Citroën oli.

Freitag Magazin: Mehr Effizienz durch Reifen & Felgen am Beispiel Rivian. Mehr Effizienz durch radikale Autokonstruktion am Beispiel Citroën oli.

Rund um Effizienz & Co: 3x Rivian mit 20", 21" und 22"-Rädern. Wer kommt weiter? Citroën stellt wieder ein futuristisches Spielzeug vor: diesmal für Erwachsene und Familien.

Rivian R1T Verbrauchstest mit unterschiedlichen Rädern und Reifen! 20" All-Terrain vs 21" Road vs 22" Sport

Reifen, Felgen und Effizienz am Beispiel Rivian R1T

Elektroautos sind die Sensibelchen unter den Autos. Negative klimatische Einflüsse wie kaltes oder heißes Klima oder Regen machen sich schnell in schwindender Reichweite bemerkbar und auch die Aerodynamik hat großen Einfluss auf die Effizienz. Derzeit wird das Angebot von reinen Stromern durch SUVs und andere grooooße Fahrzeuge dominiert. Und was ist ein SUV ohne tolle, wuchtige Felgen, nicht wahr? Da ist die Bandbreite inzwischen recht hoch. Bis zu 22″ gehen die Felgengrößen nach oben, es sei denn man hat einen Hummer, da geht natürlich noch mehr. Aber wie beeinflusst die Felgengröße und die Reifenart die Reichweite?

Freitag Magazin: Mehr Effizienz durch Reifen & Felgen am Beispiel Rivian. Mehr Effizienz durch radikale Autokonstruktion am Beispiel Citroën oli.

Out of Spec Reviews: Dreimal Rivian R1T mit verschiedenen Felgengrößten und Reifentypen. Wer kommt am weitesten?

Out of Spec Reviews testet drei identische Rivians

Da liegt es auf der Hand, dass auch Youtuber, wie der empfehlenswerte Kanal „Out of Spec Reviews“, sich mit der Problematik befassen. Die Tester Kyle, Branden und Aron fuhren drei Rivian R1T auf einem Testparcours. Einziger Unterschied: Felgen und Reifen. Spannend. Denn wie groß würde der Unterschied zwischen dem schlechtesten und besten Wert sein? Und würde es überhaupt einen messbaren Unterschied geben?

Testbedingungen

Die Testbedingungen sind schnell aufgezählt: Alle Fahrzeuge werden auf 70% SOC geladen, die Klimaanlage auf 21°C gestellt. Alle Autos haben die selben Trip-Einstellungen: Niveauregulierung „Auto“, Fahrt auf „Soft“, Rekuperation durch die Bremse auf „High“. Gefahren wird in gebührendem Abstand mit 70 mph (GPS) auf dem Highway, das sind rund 112 km/h. Der Abstand ist so gewählt, dass kein Windschatten entsteht. Der Unterschied liegt somit nur in den Rädern. Da gibt es einmal den 20″ All-Terrain-Satz, dann den 21″-Satz mit normalen Straßenreifen und den 22″-Satz mit Sportreifen. Die 21″-Varianten haben zusätzlich die Aero-Inserts, die laut Rivians Website tatsächlich bis zu 65 Kilometer Extrareichweite ermöglichen sollen. Mal sehen.

Die Testfahrt und das Ergebnis

Die Testfahrt beginnt ab Minute 13:06 und dauert nicht lange. Das Ergebnis ist tatsächlich erstaunlich. Das Auto mit den 21″-Rädern inklusive Aero-Inserts braucht am wenigsten Energie. Dahinter rangiert die Sport-Version mit 22″ und erst dann folgt die 20″-Variante. Rein Logisch kaum eine Überraschung, denn die All-Terrain-Reifen, die auch fürs Gelände geeignet sind, kosten dank ihrer riesigen Stollen mehr Energie. Was für Menschen, die tatsächlich ins Gelände müssen, kaum ein Trost ist.

Rivian R1T 20″  All-Terrain-Reifen 29,07 kWh/100 km Restkapazität: 50%
Rivian R1T 21″ Normale Straßenreifen mit Aero-Inserts 25,91 kWh/100 km Restkapazität: 52 %
Rivian R1T 22″ Sportbereifung 27,03 kWh/100 km Restkapazität: 51%

e-engine meint: Die Unterschiede sind größer als erwartet. Zwischen dem schlechtesten und besten Wert liegen immerhin 3,16 kWh. Das ist eine ganze Menge und summiert sich bei einem ganzen „Tank“ auf einige Kilometer. Sie sind halt Sensibelchen, die Stromer.

Citroën oli Concept-Stromer

Das Auto als „Schweizer Messer“: der Citroën oli

Futurismus und Frankreich. Geht sich durchaus zusammen. Wer kennt nicht die Comics um Valerian & Veronique (Original: Valerian et Laureline) oder das Centre Pompidou, das heute noch aussieht, als käme es direkt aus einem Science-Fiction-Film (FunFact: es spielte eine große Rolle im Valerian-Comic No. 4). Bei Autos sind die Franzosen auch gerne „avantgardistisch“ und denken „out-of-the-box“. So wie beim Ami oder jetzt dem gerade vorgestellten „oli“, ausgesprochen [all-ë]. Der sieht zwar aus wie ein zu heiß gewaschener eHummer oder zu groß geratenes Tonka-Spielzeugauto, aber tatsächlich betritt Citroën hier „Neuland“.

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Der Citroën Ami war nur der erste Streich. Der „oli“ ist nun die Version für die Erwachsenen …

Der Erfolg des Ami hat den Anstoß gegeben, das Unkonventionelle im Concept Car oli auf eine neue Ebene zu heben.

Der innovative Ami war ein mutiges, wenn auch etwas unausgegorenes Statement mit einigen Schwächen. Aber er lieferte auch den Anstoß für den „oli“, ein auffälliges und innovatives „Labor auf Rädern“, das entgegen dem Branchentrend zu schwereren, komplexeren und teureren Elektroautos die Mobilität von Familien verbessern soll.

Während der Ami im wahrsten Sinne des Wortes ein kleiner Schritt in die richtige Richtung war, sieht Citroën den oli als einen großen Sprung nach vorn. Der oli ist kein 2.500 kg schwerer „Palast auf Rädern“, der mit Bildschirmen und Gadgets gefüllt ist. Er beweist, dass dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach kostengünstiger und dennoch wünschenswerter emissionsfreier Mobilität, die vielfältige Lebensstile ermöglicht, nachgekommen werden kann – wenn genug Dinge vorhanden sind, die die Kunden brauchen und wollen, und wenn sie durch den erfinderischen Einsatz verantwortungsvoller Materialien und einen nachhaltigen Produktionsprozess unterstützt werden.

Warum müssen Autos immer schwerer werden?

Das ist die berühmte 1-Milliarde-Euro-Frage. Ein typisches Familienauto von Mitte der 70er Jahre hatte ein Gewicht von rund 800 kg, eine Länge von 3,7 m und eine Breite von 1,6 m. Heutige Modelle wiegen mehr als 1.200 kg, sind mindestens 4,3 m lang und 1,8 m breit. Viele Elektro-SUVs und Limousinen wiegen mehr als 2.500 kg. Gesetzliche und sicherheitstechnische Anforderungen haben dazu beigetragen, gigantische Batterien tragen ebenfalls ihr Schärflein dazu bei. „Aber wenn der Trend anhält und wir diese Fahrzeuge weiterhin 95% des Tages parken und 80% der Fahrten mit nur einem Insassen zurücklegen, wird der Konflikt zwischen der Notwendigkeit, unseren Planeten zu schützen, und dem Zukunftsversprechen einer nachhaltigen, elektrifizierten Mobilität nicht leicht zu lösen sein.“ Sagt Citroën.

Bessere „Ökobilanz“ ist nötig

Autohersteller betreiben gerne „Greenwashing“, manchmal jedoch kommt aber tatsächlich ein cleveres vielseitiges Familienfahrzeug dabei heraus, bei dem die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen darf. Der „oli“ zeigt explizit, wie die beste Ökobilanz erreicht werden kann – von der Konzeption mit zurückhaltendem, optimalem Einsatz von Leichtbau- und Recycling-Materialien über nachhaltige Produktionsprozesse und eine lange Lebensdauer bis hin zur verantwortungsvollen Wiederverwertbarkeit am Ende des Lebenszyklus.

Weniger ist mehr

Der „oli“ wirkt zwar wuchtig, ist aber weder schwer noch sperrig – mit einem Fahrzeuggewicht von rund 1.000 kg ist er deutlich leichter als die meisten vergleichbaren Kompakt-SUVs. Daher benötigt der vollelektrische Antriebsstrang nur eine 40-kWh-Batterie, um eine Reichweite von bis zu 400 km zu erreichen. Durch die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 110 km/h zur Maximierung der Effizienz ist ein hervorragender Verbrauch von 10 kWh/100 km realistisch, und die Aufladung von 20% auf 80% dauert nur 23 Minuten. Das ist erstaunlich, wenn man sich die „Aerodynamik“ ansieht.

V2L-Fähigkeiten

Der Citroën oli zeigt auch, wie ein Fahrzeug dank seiner „Vehicle to Load“-Fähigkeit (V2L) als „Home away from Home“ für Sommerausflüge zum Strand oder ein Campingwochenende in den Bergen dienen kann. Mit seiner 40-kWh-Batterie und einer Steckdosenleistung von 3,6 kW (das entspricht einer 230-V-16-Ampere-Haushaltssteckdose) kann der oli theoretisch ein 3.000-Watt-Elektrogerät etwa 12 Stunden lang mit Strom versorgen.

Freitag Magazin: Mehr Effizienz durch Reifen & Felgen am Beispiel Rivian. Mehr Effizienz durch radikale Autokonstruktion am Beispiel Citroën oli.

Der Citroën oli: Neues Logo, futuristisches Aussehen. Ideal für Berliner Autohysteriker: Parken und Leben in einem, was will man mehr. Ideal auch für angehende Fußballspieler: als „Leiter“ im Ernstfall bestens geeignet …

Design – aber hallo!

Die Abmessungen des oli, sind mit 4,20 m Länge, 1,65 m Höhe und 1,90 m Breite durchaus erträglich. Doch der oli kann, so verspricht Citroën „alles sein: Familienlimousine, urbaner Entdecker, Abenteuerfahrzeug, Arbeitskollege und sogar eine Erweiterung des Familienhauses, da er in der Lage ist, alltägliche Geräte mit Strom zu versorgen, im Falle eines Stromausfalls zu helfen oder eine Plattform zum Fensterputzen zu bieten.

Die flache Motorhaube, das Dach und die hintere Ladefläche, die für die einzigartige Silhouette des Fahrzeugs verantwortlich sind, wurden so entwickelt, dass sie ein geringes Gewicht, hohe Festigkeit und maximale Haltbarkeit gewährleisten. Sie bestehen aus recycelter Wellpappe, die zu einer wabenförmigen Struktur zwischen Glasfaser-Verstärkungsplatten geformt wurde, und wurden gemeinsam mit dem Partner BASF entwickelt. Sie sind mit Elastoflex Polyurethanharz beschichtet, das mit einer Schutzschicht aus zähem, strukturiertem Elastocoat überzogen ist (wird häufig für Parkdecks oder Laderampen verwendet), und mit innovativem, wasserbasiertem BASF R-M Agilis Lack lackiert. Die Platten sind sehr steif, leicht und tragfähig – so tragfähig, dass ein Erwachsener darauf stehen kann. Das Gewicht ist im Vergleich zu einer entsprechenden Stahldachkonstruktion um 50% reduziert.

Freitag Magazin: Mehr Effizienz durch Reifen & Felgen am Beispiel Rivian. Mehr Effizienz durch radikale Autokonstruktion am Beispiel Citroën oli.

Kein Touchscreen, kein Infotainment-Overkill. Dafür spartanisches Design, das aber durchaus ansprechend ist.

e-engine meint: wir könnten nun noch endlos weiter über vielen Ideen des „oli“ schreiben, tatsächlich ist das Auto ein Statement von Citroën, dass man als Autohersteller verstanden hat. Das sieht man auch nett und pfiffig aufbereitet im Intro des Youtube-Beitrags von The Wheel Network, der tatsächlich Werbung aber trotzdem unterhaltsam ist. Ach ja, vielleicht sollten wir noch erwähnen, dass der „oli“ stolz das neue Citroën-Logo trägt. 

Ein Schlüsselelement des oli ist die Langlebigkeit des Fahrzeugs, um seine eigene Kreislaufwirtschaft zu schaffen. So kann das Fahrzeug einfach und erschwinglich für mehrere nachfolgende Besitzer neu erfunden werden, indem überholte Teile, neue Dekors oder Farben und im Laufe der Zeit sogar modernisierte Teile verwendet werden.

Die Gesamtbetriebskosten werden niedrig sein, verspricht Citroën. Wenn eine Tür, ein Scheinwerfer oder eine Stoßstange ersetzt werden muss, können die recycelten Teile auf verantwortungsvolle Weise über Citroën aus anderen oli Fahrzeugen beschafft werden, die nicht mehr genutzt werden.

Wenn die Aufarbeitung eines Fahrzeugs mehr kostet als der Kauf eines neuen, werden die Fahrzeuge normalerweise nicht aufgearbeitet. Der oli ändert dies – es ist ökologisch und ökonomisch vorteilhafter, ein Fahrzeug aufzuarbeiten als es zu ersetzen. Wenn eine Aufarbeitung nicht mehr wirtschaftlich sein sollte, wird Citroën jeden oli zu einem Ersatzteilspender für andere oli machen oder Teile dem allgemeinen Recycling zuführen. 

Hören wir da den Willen heraus, den „oli“ Realität werden zu lassen? Könnte sein: der Ami schaffte es ja auch in den Mainstream … 

Fotos: Out of Spec Reviews (Youtube Stills), Rivian, Citroën

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