Was kostet ein Oberklasse-Stromer monatlich im Unterhalt – am Beispiel Tesla Model Y?
Bevor Sie sich nun darüber aufregen, dass hier eine Dauerwerbesendung besprochen wird – Sie haben ja recht. Allerdings ist diese Dauerwerbesendung vom Youtuber Florian Steiner tatsächlich informativ. Denn er listet akribisch auf, was sein Model Y für monatliche Kosten verursacht – natürlich gemessen an seinem Fahrprofil und seiner Wohnsituation.
Tesla ist ein Phänomen
Vermutlich gibt es keine Automarke, die im Internet, den sozialen Medien und auf Youtube intensiver abgehandelt wird. Die Musk-Company ist zweifellos der weltweite Platzhirsch, was den Absatz von reinen Stromern betrifft. Werbung müssen die Texaner kaum machen, das wird von der überzeugten Fanbase bravurös übernommen. Und das beste: es kostet das Unternehmen keinen Pfennig. Im Gegenteil. Jeder 200%ige Tesla-Fan hat seinen Stromer gekauft, geleast oder finanziert. Das ist eine Situation, davon können die klassischen OEMs dieser Welt nur träumen.
Einen Tesla muss man sich leisten können (und wollen)
Steiner hat sich das Model Y Performance „geholt“ – mit einigen Extras. Das Fahrzeug kostete damit für den Barzahler mit den Extras, die der Käufer angeklickt hat, 66.170 Euro. In diesem Betrag waren bereits Bearbeitungsgebühren von 980 Euro und der Umweltbonus von 2.500 Euro mit eingerechnet. Eine Menge Geld. Steiner wählte eine Ballonfinanzierung. Das bedeutet: man bezahlt erst mal (relativ) „niedrige“ Raten und wird bei Ablauf des Kreditzeitraums mit einem recht hohen Einmal-Betrag belastet, der hier bei 29.210,95 Euro liegt. Nach 60 Monaten Laufzeit = 5 Jahre. Ist das Auto nach 5 Jahren noch so viel wert? Das ist die Millionen-Euro-Frage.
Ballonfinanzierung und Versicherung
Steiner hat für das Fahrzeug 10.000 Euro anbezahlt. Zumindest einen Teil kriegt er (jedenfalls noch dieses Jahr) über den staatlichen Umweltbonus zurück. Trotzdem summieren sich allein die Zinsen für diese 60 Monate auf 6.346,43 Euro. Donnerwetter. Das ist eine ganze Menge. Auf den Tesla-Piloten kommen somit monatliche Kredit-Kosten von 562,80 Euro zu.
Auch die Versicherung ist nicht gerade günstig, vor allem, wenn man in der Schadenfreiheitsklasse 3 ist. Die kostet immerhin 1.535,85 Euro pro Jahr, monatlich 127,99 Euro. Das muss man sich auch erst mal leisten wollen und können.
Laufende Petitessen und Stromkosten
Hinzu kommen laufende Kosten wie für Service (beim Tesla eher wenig bis nichts) und die Reifen. Der Performance bekommt natürlich nur das Beste. Ein Reifensatz kostet hier dann 1.260 Euro inklusive Montage, natürlich nicht jährlich, sondern alle drei Jahre. Macht nochmal 35 Euro pro Monat. Wir liegen nun bei 729,79 Euro. Steuern fallen nicht an, denn Elektroautos sind für 10 Jahre davon befreit. Da ist unser Model-Y-Pilot aber noch keinen Meter gefahren. Was kosten denn nun die monatlichen 1.000 Kilometer?
Stromkosten? Der Mix machts
Steiner hat natürlich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Gemäß dem Motto: „Steht er, dann lädt er“, wird für einen Eigenproduktionspreis von 0,06 Euro/kWh geladen, freilich ohne Abschreibung und Inititalkosten der PV-Anlage. Muß aus dem Stromnetz geladen werden, setzt Steiner einen (heutzutage recht optimistischen) Preis von 0,25 Euro pro kWh an. Am Supercharger bezahlt er 0,52 Euro. Bei seinem Lademix (60% Überschussladen, 20%Netzbezug, 20% Supercharger) bedeutet das für 1.000 Kilometer Kosten von 38 Euro.
Kommt noch die monatliche Premium-Konnektivität von Tesla für 9,99 Euro hinzu und die gelegentliche Handwäsche.
e-engine meint: Stromerfahren auf diesem Niveau ist nicht billig. Die monatlichen Gesamtkosten des Autos belaufen sich auf 798,79 Euro, das ist eine ganze Menge. Aber wird es bei diesen Beträgen interessant über ein Auto-Abo nachzudenken? Tesla selbst bietet das nicht an. Bei Sixt kostet ein Model Y Long Range immerhin schon 1.099 Euro monatlich. Hinzu kommen nur noch die Stromkosten – Leider sind nur 500 Kilometer inbegriffen, dafür ist alles andere inklusive. Wer in etwa denselben Betrag für ein Abo ausgeben möchte, der kann sich für einen Volvo C40 mit relativ guter Ausstattung und Dual-Motor entscheiden. Das Abo hat dann eine Laufzeit von 36 Monaten. Bei einer Kündigungsfrist von 3 Monaten steigt der Preis jedoch auf rund 850 Euro an.
Oberklasse-Stromer mit einer akzeptablen Reichweite zu fahren ist keine günstige Angelegenheit. Und doch: wer die Kosten seines Verbrenners nachrechnet, der wird zu erstaunlichen Ergebnissen kommen, denn 700 – 800 Euro sind schnell ausgegeben. Allein 1.000 Kilometer kosten derzeit bei einem angenommenen Verbrauch von 7 Litern bei 2 Euro pro Liter 140 Euro. Die Versicherung mag günstiger sein, hinzu kommen aber Steuer und jährliche Inspektionen, die durchaus mehr als 500 Euro kosten können. Und wieder bewahrheitet sich die Binse: Auto geht mit „Ahhhh!“ an und endet mit „Oh!“.